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Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition)

Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition)

Titel: Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Spotswood
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Blicken schützt, ein Garten, in dem Blumen und Rotahorn-Bäume wachsen und sich Schwester Sophias Gemüsegarten befindet.
    »Du willst gar nicht die prophezeite Hexe sein, hab ich recht?« Alice zieht sich die Kapuze über die goldenen Haare.
    »Ich will jedenfalls nicht, dass eine meiner Schwestern stirbt.«
    Noch nicht einmal Alice weiß darauf etwas zu erwidern.
    Denn das ist der Grund dafür, warum Maura, Tess und ich getrennt wurden: Die Prophezeiung besagt nämlich auch, dass eine der drei Hexen das zwanzigste Jahrhundert nicht mehr erleben wird, weil eine ihrer Schwestern sie umbringen wird.
    Die Schwesternschaft glaubte nicht, dass Maura ihre Magie unter Kontrolle hat. Aufgrund der Prophezeiung – und offen gesagt, auch aufgrund von Mauras Temperament – bestand die Befürchtung, dass Maura mir etwas antun könnte. Und die Schwestern wollten die Sicherheit der Verkündeten nicht aufs Spiel setzen.
    Ich habe versucht, ihnen klarzumachen, dass Maura mir niemals etwas antun würde. Dass die Vorstellung geradezu absurd ist.
    Seit unsere Mutter gestorben ist und Vater nur noch ein Schatten seiner selbst, haben Maura, Tess und ich bloß uns. Die Schwesternschaft begreift nicht, wie sehr wir uns lieben. Für meine Schwestern würde ich alles tun.
    Aber ich wache immer wieder weinend aus Albträumen auf, in denen ich hilflos auf ihre blutigen Körper hinabschaue.

Kapitel 2
    »Da bist du ja!«, ruft Rilla Stephenson, als sie in unser gemeinsames Zimmer gehüpft kommt.
    Überrascht sehe ich auf. Ich liege bäuchlings auf meinem schmalen Federbett und habe gerade zum wiederholten Male die Post von zu Hause gelesen. Den Brief, sollte ich besser sagen, denn ich habe bisher bloß einen bekommen, dessen Inhalt ich bereits auswendig kenne:
    Liebe Cate,
    letzte Woche ist Vater wieder nach Hause gekommen. Er war sehr erstaunt, dass Du nach New London gegangen bist, aber er hat Deine Entscheidung bereitwillig akzeptiert. Er bat mich, Dir seinen Segen zu geben und Dich seiner Liebe zu versichern. Er sieht dünn aus, und sein Husten ist noch schlimmer als sonst, aber er hat versprochen, bis zum neuen Jahr bei uns zu bleiben – auch wenn er der Überzeugung ist, dass es besser ist, wenn Schwester Elena uns weiter unterrichtet.
    Nachdem Maura eine Woche lang in ihrem Zimmer geblieben ist, hat sie sich inzwischen weitestgehend erholt. Sie hat sich mit all ihrer Energie aufs Lernen gestürzt und bereits große Fortschritte gemacht. Ich mache mir Sorgen, dass sie sich damit übernimmt. Ich wollte sie überreden, Dir zu schreiben, aber sie ist fest davon überzeugt, dass Du so viele aufregende Sachen erlebst, dass es Dich überhaupt nicht interessiert, was zu Hause passiert. Aber ich weiß, dass das nicht stimmt. Ich hoffe, dass sie sich bald mit ihrem Platz hier zu Hause abfindet.
    Letzte Woche haben wir zum Nachmittagstee eingeladen, und viele sind unserer Einladung gefolgt. Ich habe köstliche Ingwerkekse gebacken, und alle haben sich nach Dir erkundigt. Mrs Ishida sagt, sie kann sich nicht erinnern, wann zum letzten Mal ein Mädchen aus Chatham der Schwesternschaft beigetreten ist, und sie bat mich, Dir ihre besten Wünsche auszurichten.
    Ich vermisse Dich furchtbar, Cate. Vater ist zwar zurück, aber ohne Dich ist es trotzdem langweilig und einsam hier. Penny hat Junge bekommen, drei weiße und ein schwarzes, und Mrs O’Hare schilt mich immer wieder aus, wenn ich auf den Heuboden klettere, um sie mir anzusehen. Das ist alles, was diese Woche Aufregendes passiert ist.
    Ich hoffe, dass es Dir gut geht und Du nicht zu viel Heimweh hast. Schreib mir, sobald Du kannst.
    In Liebe
    Deine Tess
    Während ich an meine geniale kleine Schwester denke – mit ihren blonden Locken und den grauen Augen, denen nichts entgeht –, werde ich von Heimweh erfasst. Noch bis vor sechs Wochen habe ich Tess jeden Tag seit ihrer Geburt gesehen. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich ihren ersten Schrei hörte – der nach einem tot geborenen Bruder eine große Erleichterung war – und wie ich zum ersten Mal ihr brüllendes rotes Gesichtchen sah. Und Maura … Wir sind zu nah beieinander, als dass ich mich an eine Zeit ohne sie erinnern könnte; sie war einfach immer schon da, um sich mit mir zu streiten und mich zum Lachen zu bringen.
    Ich hasse die Schwesternschaft dafür, uns getrennt zu haben. Und ich verabscheue unsere magischen Kräfte dafür, der Schwesternschaft einen Grund für unsere Trennung gegeben zu haben. Wenn wir ganz normale,

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