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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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Frank Sinatra en vogue gewesen war. Aus dieser Zeit stammte noch die Dekoration. Der größte Teil des Publikums im vorderen Bereich offensichtlich auch.
    Etwa einmal im Monat traf er sich hier mit Diane zum Mittagessen. Das Essen war gut, es war ruhig, und keiner ihrer Kollegen kam jemals hierher. Sie zogen es beide vor, Privatleben und Beruf zu trennen. Ihr monatliches Mittagessen war wie eine kleine Oase im stressigen Alltagsleben. Eine kurze Atempause.
    Parker küsste sie auf die Wange und entschuldigte sich, dass er sie hatte warten lassen.
    »Ich habe schon bestellt«, sagte sie und deutete auf den Salatteller auf seiner Seite des Tisches. »Das Übliche.«
    »Wunderbar. Danke.« Er nahm auf seinem Stuhl Platz, seufzte tief auf und versuchte, ein wenig von der Anspannung loszuwerden. Sein Motor lief jetzt auf Hochtouren. Die Dinge kamen allmählich in Gang. Die Zeit wurde knapp.
    »Der Vormittag war die Hölle«, sagte er und weihte sie in die jüngsten Truppenbewegungen im Reich des Bösen ein: im Raubund Morddezernat.
    »Die werden dich nie in Ruhe lassen, Kev«, sagte sie und spießte ein Salatblatt auf.
    »Nein, das werden sie wohl nicht. Und weißt du was? Die können mich mal. Ich schaff das auch allein. Wenn es mir nur gelingt, einen Tag oder so meinen Vorsprung zu halten…«
    »Glaubst du, dass du den Fall so schnell lösen wirst?«, fragte sie. Ihre Ellbogen ruhten auf dem Tisch. Sie stützte ihr Kinn in
    die Hand, Erschöpfung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.
    Parker beugte sich über den Tisch. »Ist alles in Ordnung?«
    Sie riss sich zusammen, und ihre Miene hellte sich auf, als habe sie eben nur ihren Energielevel hochdrehen müssen. Ihr Mund verzog sich zu einem schiefen Lächeln. »Ich bin müde. All diese hochgeistigen Getränke und geistlosen Gespräche, die ich deinetwegen gestern Abend auf mich genommen habe. Und dann habe ich noch nicht einmal einen Dankeschönorgasmus für meine Mühen bekommen.«
    »Das werde ich wieder gutmachen.«
    »Ja, klar… Das sagt ihr doch alle«, erwiderte sie mit einem schmerzlichen Lächeln.
    »Ja, allerdings habe ich auch die Mittel, den Worten Taten folgen zu lassen, Baby«, sagte Parker mit seiner erotischsten Stimme. Eine der älteren Damen am Nachbartisch lehnte sich vor, um besser lauschen zu können. Parker fing ihren Blick auf und zwinkerte ihr zu.
    Diane schüttelte ihren Kopf. »Du bist schamlos.«
    Parker grinste. »Das bin ich. Freut dich das nicht?«
    »Doch, das tut es.« Sie stocherte mit ihrer Gabel an einem Stück Hühnchen herum. »Hast du inzwischen herausgefunden, wie ein Typ wie Lenny Lowell die Bekanntschaft von jemanden machen konnte, der es lohnte, erpresst zu werden?«
    »Noch nicht, aber ich bin so nah dran«, sagte er und hielt Daumen und Zeigefinger aneinander. »Und ich habe mich mit der Ermittlungsakte aus dem Staub gemacht, so dass Kyle und Roddick eine Weile brauchen werden, um aufzuholen.«
    »Diese Geschichte muss wirklich mit etwas Großem zusammenhängen, wenn sie bereit sind, solche Schwierigkeiten mit dir auf sich zu nehmen.«
    »Ihr Captain hat meinem Captain erklärt, dass eine Verbindung zu einem ihrer laufenden Fälle besteht. Ich kann die einzelnen Fäden noch nicht miteinander verknüpfen, aber es fällt mir nur ein Name dazu ein. Tricia Crowne-Cole.«
    Diane richtete sich kerzengerade auf. »Wie bitte? Es war Rob Cole, der seine Frau umgebracht hat«, sagte sie im Brustton der Überzeugung. »Was sollen diese beiden Geschichten denn miteinander zu tun haben? Bist du verrückt?«
    »Jemand hat jemand anderem eine Menge Geld gezahlt, damit er ein Geheimnis für sich behält.«
    »Selbst das weißt du nicht mit Gewissheit.«
    »Im Gegenteil, das weiß ich mit Gewissheit.«
    »Rob Cole hat seine Frau umgebracht«, wiederholte sie. »Du hast sie nicht gesehen, Kevin. Du hast nicht gesehen, was er ihr angetan hat. Es war eine persönlich motivierte Tat, gemein…«
    »Es gab noch andere Leute in ihrem Leben. Die Tochter, die vielleicht mit ihrem Stiefvater ins Bett gestiegen ist. Der Bruder, der im Schatten seiner perfekten Schwester Tricia leben musste…«
    Diane unterbrach ihn und zählte ihre Argumente an ihren Fingern ab: »Rob Cole ist derjenige, der angeklagt wurde, derjenige, der vor Gericht steht, derjenige, der kein Alibi hat, dafür aber jede Menge Motive…«
    »Tony Giradello hätte eine Pappfigur vor Gericht stellen können, wenn er gewollt hätte.«
    »Jetzt mach aber mal einen Punkt, Parker! Giradello

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