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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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bitten. Könnten Sie mir eine Liste der Anrufe für den Anschluss eines berühmt-berüchtigten Verbrecherkönigs faxen?«
    Er gab ihr Davis' Namen und Adresse durch, außerdem seine private Faxnummer zu Hause.
    »Und Sie haben dafür einen gerichtlichen Beschluss?«
    »Na ja…«
    »Kevin…«
    »Ich habe Tribünenkarten für das Spiel Lakers – Spurs nächsten Freitag.«
    »Tribüne?«
    »Beste Plätze. Sie werden den Atem von Jack Nicholson riechen können.«
    »Das war eigentlich nie mein Ziel.«
    »Jeder Lakers-Fan in der Stadt wird Sie beneiden.«
    »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Ich sollte das nicht tun, das wissen Sie.«
    »Niemand wird es erfahren, Süße. Nichts davon wird in einem Prozess zur Sprache kommen. Ich brauche nur einen Anhaltspunkt«, sagte Parker. »Und verdient Ihr Mann nicht einen netten Abend mit seiner Liebsten in der Stadt?«
    »Was immer er will, nur nicht mit mir«, sagte Patti. »Ich habe den Mistkerl rausgeschmissen. Aber mein Sohn wäre begeistert.«
    »Sie gehören Ihnen, für Ihre Mühe. Wissen Sie was, sie gehören Ihnen so oder so.« Die Großzügigkeit in Person. »Gehen Sie mit Ihrem Sohn hin und amüsieren Sie sich. Tut mir Leid, dass die Sache schief gegangen ist.«
    »Ach, das kann man nicht so sagen«, erwiderte sie, aber ihre Stimme klang jetzt nicht mehr fröhlich. »Jeder erklärt mir, dass ich so besser dran bin.«
    »Ja, klar, außer Ihnen muss ja auch keiner damit fertig werden. Zeigen Sie allen, wie gut es Ihnen geht.«
    »Als ob Sie eine Ahnung davon hätten.«
    »Ich habe durch die Erfahrungen meiner Freunde gelernt.«
    Er überließ es Patti, das darauf folgende Schweigen zu brechen.
    »Sagen Sie mir, dass der Beschluss unterwegs ist«, sagte sie mit einem Seufzen.
    »Der Beschluss ist unterwegs. Geben Sie mir Bescheid, falls er irgendwo verloren geht«, sagte Parker. »Holen Sie die Karten an der Kasse ab. Ich hinterlege sie auf Ihren Namen.«
    In Davis' Haus rührte sich nichts. Kein Gärtner im Garten. Keine Putzfrau, die in der Einfahrt parkte. Vielleicht wollte Eddie sich nach seinem letzten Mord ja mal richtig ausschlafen, überlegte Parker, und der Gedanke an Eta und ihre Familie entfachte seine Wut von neuem.
    Ein völlig sinnloser Tod, der das Leben vieler Menschen verändern würde, und nicht zum Besseren. Und Eddie Davis lag im Bett und kratzte sich am Sack, oder er hing bei McDonald's herum oder tat sonst irgendetwas, was miese Typen wie er taten, um sich die Zeit zu vertreiben. Herumsitzen, in der Nase bohren und darüber nachdenken, ob er in einen Fonds investieren oder sein unehrlich verdientes Geld lieber in einen großen Kokain-Deal stecken sollte.
    Parker ließ seinen Wagen den Hügel hinunterrollen, vorbei an Davis Einfahrt, dann stellte er ihn ab und ging zum Haus zurück. Durch die schmutzigen Scheiben in der Garagentür erspähte er eine Auswahl an älteren Motorrädern, die meisten davon in mehr oder weniger irreparablem Zustand, und eine nagelneue Kawasaki Ninja ZX- 12 R. Ein etwa zwölftausend Dollar teures heißes Geschoss. Ein weiteres Zeichen für Eddies neu erworbenen Wohlstand. Keine Spur von einer großen schwarzen Limousine.
    Parker stieg auf einen großen Terrakotta-Blumentopf mit ein paar vertrockneten Pflanzen, um über das Tor einen Blick in den Garten zu werfen.
    Nierenförmiger Swimmingpool. Tiki-Bar. Schäbiger Whirlpool. Und ein hässlicher, orangefarbener Chow-Chow, der aussah, als hätte er die Räude. Der Hund erhob sich und lief zum Tor, setzte sich und sah zu Parker hoch, dann drehte er sich um und begann, eine der räudigen, kahlen Stellen in seinem Fell zu lecken.
    Parker stieg wieder hinunter und ging zum Eingang des Hauses, um durch die Scheiben neben der Tür zu spähen. Die unabdingbare Pornofilm-Einrichtung – schwarzes Leder, ein niedriges ausklappbares Sofa, auf dem Boden verteilt Kissen, dazwischen ein marokkanisch aussehender Kaffeetisch mit einer riesigen gehämmerten Messingplatte, die mit Bierdosen und Pizzaverpackungen und aufgerissenen Chipstüten übersät war. Das einzige andere Möbelstück im Zimmer war ein protziger, schwarzer Fernseher, flankiert von überdimensionierten Lautsprechern.
    An der Südseite des von einem hohen Holzzaun umgebenen Hauses entdeckte Parker Schiebetüren, die vermutlich ins Schlafzimmer führten. Als er erneut auf einen Blumentopf mit verdorrten Pflanzen stieg, um auf das Grundstück zu sehen, kam der Chow-Chow um das Haus herumgelaufen, setzte sich und sah wieder zu ihm

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