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Tödliche Absicht

Tödliche Absicht

Titel: Tödliche Absicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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»Edward Fox spielt einen Berufskiller, der sich ein Gewehr so konstruieren lässt, dass man es als Krücke benutzen kann. Als Kriegsversehrter getarnt gelangt er einige Stunden vor einem öffentlichen Auftritt des Präsidenten in ein nahe gelegenes Gebäude und will ihn aus einem der oberen Stockwerke mit einem Kopfschuss erledigen. Er verwendet einen Schalldämpfer, um anschließend flüchten zu können. Theoretisch hätte die Sache funktionieren können. Aber diese Story spielt vor langer Zeit. Anfang der sechziger Jahre, glaube ich. General de Gaulle nach der Algerienkrise, stimmt’s? Heutzutage richten wir weit größere Schutzzonen ein. Dazu hat dieser Film beigetragen, glaube ich. Und natürlich unsere eigenen Probleme in den sechziger Jahren.«
    »Und Die zweite Chance ?«, fragte Reacher.
    »John Malkovich stellt einen abtrünnigen CIA-Agenten dar«, sagte sie. »Er baut sich in seinem Keller eine Pistole aus Kunststoff, die er durch Metalldetektoren schmuggelt, und schleicht sich in eine Wahlversammlung ein, um den Präsidenten aus nächster Nähe zu erschießen. Worauf er, wie Sie ganz richtig sagen, selbst sofort erschossen werden würde.«
    »Aber der alte Clint wirft sich in die Schusslinie«, sagte Reacher. »Ein guter Film, fand ich.«
    »Unmöglich, fanden wir«, sagte Froelich. »Zwei grundsätzliche Fehler. Erstens ist die Idee absurd, man könnte aus Hobbymaterial eine funktionierende Pistole basteln. Solches Zeug untersuchen wir dauernd. Seine Waffe wäre explodiert, hätte ihm die Hand am Gelenk abgerissen. Die Kugel wäre einfach aus den Splittern zu Boden gefallen. Und zweitens hat er in der Vorbereitungsphase ungefähr hunderttausend Dollar ausgegeben. Für unzählige Reisen, als Briefkästen angemietete Büros und eine Fünfzigtausenddollarspende an die Partei, um überhaupt zur Wahlversammlung eingeladen zu werden. Nach unserer Einschätzung könnte ein manischer Typ wie er niemals so mit Geld um sich werfen. Wir haben uns nicht weiter damit befasst.«
    »Das war nur ein Film«, sagte Reacher. »Aber er war beispielhaft.«
    »Wofür?«
    »Für die Idee, sich Zutritt zu einer Wahlversammlung zu verschaffen und die Zielperson aus nächster Nähe ins Visier zu nehmen – im Gegensatz zu der alten Idee, sich für Sicherheit durch große Entfernung zu entscheiden.«
    Froelich reagierte nicht sofort. Dann lächelte sie. »Ist das alles, was Sie haben?«, fragte sie. »Ideen? Und ich habe mir schon Sorgen gemacht.«
    »Ein konkretes Beispiel: der Empfang, der am Donnerstagabend hier stattgefunden hat«, sagte Reacher. »Für tausend Gäste. Ort und Zeit im Voraus bekannt gegeben.«
    »Sie haben die Webseite des Übergangsteams gefunden?«
    Reacher nickte. »Die war sehr nützlich. Jede Menge Informationen.«
    »Alle von uns geprüft.«
    »Aber sie hat mir trotzdem verraten, wo Armstrong sich aufhalten würde«, sagte Reacher. »Und zu welchem Zweck, in welchem Umfeld. Beispielsweise auf dem Empfang, der am Donnerstagabend hier stattgefunden hat. Mit den tausend Gästen.«
    »Was ist mit denen?«
    »Einer der Gäste war eine schwarzhaarige Frau, die Armstrongs Hand ergriffen und ihn ein bisschen aus dem Gleichgewicht gebracht hat.«
    Froelich starrte ihn verblüfft an. »Sie waren dort?«
    Reacher schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich hab davon gehört.«
    »Wie?«
    Er ignorierte die Frage. »Haben Sie das gesehen?«
    »Nur auf Video«, sagte sie. »Hinterher.«
    »Diese Frau hätte Armstrong ermorden können. Das war die erste Gelegenheit. Bis dahin haben Sie wirklich gute Arbeit geleistet. Ihre Schutzmaßnahmen tagsüber auf dem Kapitol waren erstklassig.«
    Sie lächelte erneut, diesmal etwas herablassend. »Hätte können? Sie vergeuden meine Zeit, Reacher. Ich wollte mehr als hätte können. Ich meine, passieren könnte alles. Ein Blitz könnte das Gebäude treffen. Sogar ein Meteorit. Das Universum könnte aufhören sich auszudehnen, und die Zeit könnte rückwärts laufen. Diese Frau gehörte zu den eingeladenen Gästen. Sie hatte für die Partei gespendet, sie ist durch zwei Metalldetektoren gegangen, und sie hat am Eingang einen Lichtbildausweis vorgelegt.«
    »Wie John Malkovich.«
    »Das haben wir schon abgehandelt.«
    »Nehmen wir mal an, sie wäre eine Nahkampfexpertin gewesen. Vielleicht beim Militär für verdeckte Einsätze ausgebildet. Sie hätte Armstrong das Genick brechen können.«
    »Hätte, hätte.«
    »Nehmen wir mal an, sie wäre bewaffnet gewesen.«
    »Das war sie nicht.

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