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Tödliche Aktien

Titel: Tödliche Aktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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nicht. Haben Sie eine Idee?«
    »Noch nicht. Aber wir werden es überprüfen, wenn wir wieder in Schottland sind.«
    Sorenson leerte seine Tasse und goß sich Kaffee nach. »Möchten Sie noch? Es ist koffeinfreier.«
    Bei dem Wort »koffeinfrei« blickte Rachel ihn entsetzt an, fing sich aber gleich wieder und schüttelte den Kopf. Ich hielt ihm meine Tasse hin.
    »Wollen Sie Jenson jetzt gleich aufsuchen?« fragte er.
    »Ja. Wir sind um elf verabredet.«
    »Und was wollen Sie ihm vorschlagen?«
    Gemeinsam legten wir uns eine Strategie für die in einer halben Stunde geplante Besprechung mit Jenson zurecht und brachen auf, nachdem wir uns von Mrs. Sorenson verabschiedet hatten. Sie saß in einem Liegestuhl und las einen Roman von Jackie Collins, zu ihren Füßen verlor sich das Santa Clara Valley in der Ferne.
    Die Sonne spiegelte sich in den schimmernden Bauwerken zu beiden Seiten der Page Mill Road. Kein Wohngebäude war zu sehen. Jedes architektonische Gebilde stand im Dienste des allmächtigen Computers. Hier erinnerte nichts an Glenrothes, hier war alles größer, bedeutender und geheimnisvoller. Überall breitete sich eine üppige und auf mich äußerst exotisch wirkende Vegetation aus – Palmen, Eukalyptusbäume und die eigenartigen, hoch in den Himmel ragenden Redwoods.
    Links lag der Campus der Stanford University, und rechts fuhren wir am imposanten Eingang von Hewlett Packard vorbei. HP hat eine typische Silicon-Valley-Karriere hinter sich. Nach bescheidensten Anfängen in der Garage eines Einfamilienhauses ist sein Hauptsitz nun in diesem prächtigen, weitläufigen Komplex untergebracht. Jenson Computer lag ein kleines Stück die Straße hinunter, kurz vor El Camino Real, dem Herzstück des Tals. Von der Straße aus war nicht viel zu sehen. Hohe Büsche und ein kompakter Sicherheitszaun bildeten einen wirksamen Sichtschutz. Wir nannten der bewaffneten Wache am Eingangstor unsere Namen. Der Mann nahm seine Aufgabe ernst. Erst als wir uns ausgewiesen hatten und unser Termin telefonisch bestätigt worden war, durften wir passieren.
    Nachdem er das Tor endlich geöffnet hatte, fuhren wir auf einen Parkplatz, der vor einem weißen sechsstöckigen und sechseckigen Gebäude lag. Zwei riesige Fahnen flatterten auf dem Vorplatz: das Sternenbanner und die Firmenflagge – grüne Buchstaben auf weißem Feld. Im Hintergrund lagen zwei graue Bauwerke. Sie sahen aus wie Raumschiffe und erweckten den Eindruck, als schlummerten geheimnisvolle Kräfte hinter ihren Mauern.
    Ich parkte auf einem der für Besucher reservierten Stellplätze vor dem weißen Gebäude, wechselte einen Blick mit Rachel, atmete tief durch und betrat hinter ihr das Gebäude. Nach zehn Minuten und zwei weiteren Sicherheitsüberprüfungen standen wir endlich in Jensons Büro.
    Es war groß, aber kahl. Jenson stieß seinen Ledersessel zurück und umrundete seinen Schreibtisch, um uns zu begrüßen. Die gelbe Hose und das grüne Polohemd waren makellos gebügelt. Beide traf uns ein schneller Blick aus seinen kleinen Augen. »Hallo, Mark und Rachel. Wie geht es Ihnen? Setzen Sie sich, kommen Sie.« Er führte uns zu einem runden Glastisch, an dem wir alle drei Platz nahmen.
    Beherrscht wurde das Büro von Jensons riesigem, gebogenem Schreibtisch. Darauf standen ein Telefon und zwei Computer, von denen einer mit einer Datenbrille verbunden war. Ansonsten war die Schreibtischplatte leer. Nicht ein Papierschnitzel war zu sehen. Hinter dem Schreibtisch befand sich ein Fenster, das die ganze Breite des Raumes einnahm. Das Büro lag zu ebener Erde, und man blickte hinaus auf eine dichte, gut bewässerte Rasenfläche und ein kleines Holzgebäude, das wie ein japanischer Tempel aussah. An den Wänden hingen abstrakte Bilder – gerade Streifen mit weißen Zwischenräumen.
    »Na, Leute, was wollt ihr?«
    »Wir wollen über das Projekt Plattform reden«, sagte ich.
    »Aha, dann sind Sie jetzt also eingeweiht?«
    Rachel antwortete: »Angesichts der Situation, in der wir uns befanden, hielt ich es für richtig, ihn zu informieren.«
    »Ich denke, das ist vertretbar. Aber soweit ich weiß, haben Sie die Arbeit an dem Projekt eingestellt.«
    »Nein, wir arbeiten noch immer daran«, sagte ich. »Tatsächlich sind wir jetzt in der Lage, unseren Teil des Vertrags zu erfüllen.«
    »Großartig! Ich wußte, daß Sie nicht aufgeben würden.«
    »Doch zuerst müssen wir zu irgendeiner Einigung kommen. Einer Vereinbarung, mit der wir beide leben können.«
    »Gewiß,

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