Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)
Tod erhalten hatte.
„Sag mal hast du schon mal mit Bose
wegen deines Vaters gesprochen?“ Julia nickte.
„Ja
wir dürfen uns mit dem Fall vertraut machen, ich bekomme sogar Akteneinsicht.
Bose kümmert sich darum.“
Sie machten sich auf den Weg nach
Selent, um das Pharmaunternehmen Dr. Kummer & Schwarz unter die Lupe zu
nehmen. Der Wettergott meinte es ausgesprochen gut mit ihnen an diesem Morgen.
Aus diesem Grund folgten sie einem Schild, das den Strand in einem Kilometer ankündigte.
Ein schmaler kurviger Weg führte sie direkt zu einem Parkplatz. Von Weitem
hörten sie das Geschrei von Kindern, die am Uferrand und im Wasser spielten.
Ein blauroter Wasserball hüpfte direkt vor Julias Füße, lachend warf sie ihn
ins Wasser zurück. Für einen kurzen Moment setzten sie sich ins warme Gras und
genossen die Sonne.
„Hier könnte ich bleiben“, rief Andrea
und streckte sich aus. Julia nickte.
„Ja ich auch“, und schloss die Augen.
Jedoch die Ruhe währte nur kurz. „Andrea wir sollten uns auf den Weg machen.“
Stöhnend erhoben sie sich und fuhren ins Gewerbegebiet. In der Ferne sahen sie
bereits den großen Firmenkomplex. Die weiß glänzenden Gebäude stachen vom
strahlend blauen Himmel ab.
„Da steckt aber Geld drin“, meinte Julia
anerkennend.
„Ja mit Arzneimitteln kannst du Geld
machen. Kranke Menschen wird es immer geben, und die machen ihr Geld damit.“
Sie wies mit der Hand bestätigend auf die Häusergruppe. Julia parkte ihren
Wagen auf einem Firmenparkplatz, der ausdrücklich für einen Dirk Kummer
ausgewiesen war. Andrea wies sie darauf hin. Julia zuckte mit den Schultern.
„Na und? Wir sind mitten in einer
polizeilichen Ermittlung.“ In diesem Moment fuhr ein roter Sportwagen mit hohem
Tempo auf sie zu. Laute Musik dröhnte aus den Lautsprechern, als der Mann sie
anschrie:
„Das ist mein Parkplatz. Da steht ‘Dirk
Kummer‘. Das ist mein Name. Können Sie nicht lesen?“
„Wenn Sie Ihr Autoradio leiser stellen
würden, bräuchten wir nicht so zu schreien“, brüllte Julia in gleicher
Lautstärke. Er stellte den Motor ab und stieg aus.
„Hören Sie mal Fräulein, das Schild dort
sagt aus, dass es sich um einen Firmenparkplatz handelt. Wenn Sie des Lesens
nicht mächtig sind, sollten Sie auch nicht Auto fahren. Also verlassen Sie auf
der Stelle mit Ihrer Schrottkiste meinen Parkplatz.“ Julia begann in Hochform
aufzulaufen und ließ sich auch von Andrea nicht mehr bremsen.
„Ersten bin ich nicht Ihr Fräulein, Herr
Kummer, nehme ich an. Zweitens handelt es sich um eine polizeiliche Ermittlung
und deshalb stelle ich mein Auto dort ab, wo es mir passt, vor allem dann, wenn
kein anderer Platz frei ist.“ Der Mann holte tief Luft.
„Sie haben kein Recht, auf meinem Platz
zu stehen. Entweder Sie verlassen den Platz oder ich hole den
Sicherheitsdienst.“ Julia baute sich vor ihm auf. Sie war keinen Zentimeter
kleiner als er. Die beiden Polizistinnen hielten ihm ihre Ausweise vor die
Augen.
„Was an den zwei Wörtern polizeiliche
Ermittlung haben Sie eigentlich nicht verstanden? Mein Name ist
Hauptkommissarin Sanders, das ist meine Kollegin Oberkommissarin Ballschuh. Wir
sind vom LKA. Ich nehme mal an, dass Herr Dr. Kummer ihr Vater war?“ Auf einmal
wurde der junge Mann ruhig.
„Sie ermitteln im Todesfall meines Vaters?
Es tut mir leid, dass ich Sie so angefahren habe. Natürlich können Sie auf
meinem Platz stehen bleiben. Kommen Sie, ich parke meinen Wagen rasch woanders,
dann nehme ich Sie mit ins Gebäude.“ Julia fasste seinen Arm an.
„Herr Kummer einen Moment bitte.“ Er
blieb abrupt stehen und drehte sich um. „Gehe ich recht in der Annahme, dass
Ihre Mutter Sie über die Todesursache informiert hat?“ Kummer wurde blass und
nickte.
„Gibt es da keinen Zweifel?“ Er rieb
sich sein glattrasiertes Kinn. Julia schüttelte den Kopf.
„Nein, leider nicht.“ Erschüttert ging
er zu seinem Wagen und parkte ihn ein.
„Dann
kommen Sie bitte mit hinein.“
Die Eingangshalle machte, ebenso wie der
gesamte Komplex, eine Menge her. Der Fußboden war mit schwarzen Granitplatten
ausgelegt, und Polstermöbel, deren Bezüge aus weißem Leder in den Augen
blendeten, waren großflächig verteilt. Dazwischen waren wie zufällig kleine
schwarze Tische drapiert worden. „Ich nehme Sie mit nach oben. Dort hat auch
der Partner und Schwager meines Vaters, Herr Rainer Schwarz, sein Büro. Er ist
ebenfalls Geschäftsführer wie mein Vater. Das ist sein Büro.“ Die Tür
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