Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)
was
er davon hat. Den mach ich fertig und Bea auch. Dann verschwand er. Unsere
Mutter saß nur da und weinte um ihren Liebling.“
„Haben Sie Ihren Bruder danach noch
einmal gesehen? Ich meine, er ging ja in die Firma, als wenn nichts passiert
wäre. Wusste Ihr Onkel über diese Auseinandersetzung Bescheid?“ Jörg erwiderte:
„Das wusste er bestimmt. Mutter wird es
ihm erzählt haben. Die beiden haben ein sehr enges Verhältnis zueinander. Er
ist ja ihr kleiner Bruder. Wir haben Dirk danach nicht mehr gesehen. Ich muss
gestehen, ich hatte auch kein Verlangen danach.“ Julia sah die beiden Brüder
an.
„Können Sie sich vorstellen, wer die
Fotos aus Bea Schusters Wohnung genommen hat?“ Jörg sah seinen Bruder eindringlich
an. Fabian wischte sich über die Stirn.
„Ich war es. Dirk hatte mich darum
gebeten. Ich weiß auch nicht warum. Tut mir leid.“ Irgendwie tat er Andrea
leid. Musste Julia ihn so in die Zange nehmen?
„Und wo sind die Fotos jetzt?“, fragte
Julia. Fabian zog aus seiner Brieftasche die beiden Fotos und gab sie Julia.
„Danke, Sie haben uns sehr geholfen.“ Fabian verzog sein Gesicht und lächelte
sarkastisch.
„Geholfen unseren Bruder für immer ins
Gefängnis zu bringen?“ Julia biss sich auf die Lippe. Aus der Familie würde mit
Sicherheit keiner gegen Dirk aussagen. Würden die Beweise, die sie bis jetzt
hatten, ausreichen? Sie versuchte es.
„Würden Sie das, was Sie uns erzählt
haben, auch vor Gericht aussagen?“ Die Brüder wechselten einen Blick und
nickten. Julia jubelte innerlich. Jetzt hatten sie ihn. Sie reichten beiden die
Hände und gingen.
„Puh, das hätte ich nicht gedacht“,
sagte Andrea leise. „Das hast du gut gemacht Julia. Obwohl Fabian mir schon
etwas leidtat.“ Julia streichelte ihren Arm.
„Sieh mal Fabian ist angehender Arzt. Da
sollte man schon die Wahrheit sagen. Hoffentlich bleiben die beiden dabei. Die
Mutter und die Brüder müssen ja nicht gegen ihn aussagen. Ella Kummer müssen
wir gar nicht erst danach fragen. Sie würde alles abstreiten.“
Kapitel 32
Kriminalrat
Bose war bereits gegangen, als die beiden Polizistinnen das LKA erreichten.
Julia sah auf ihre Armbanduhr.
„Was schon so spät? Es ist schon 19.30
Uhr. Kein Wunder, dass der Chef nicht mehr hier ist. Dann werden wir ihm morgen
unseren Bericht erstatten. Danach nehmen wir uns Dirk Kummer vor. Ich weiß,
dass sich das gemein anhört. Aber ich finde, er hat es verdient. Dann können
Ella Kummer und Rainer Schwarz gehen. Wobei ich immer noch der Meinung bin,
dass Rainer Schwarz ebenfalls in die Sache mit dem Medikament verstrickt ist. Ich
denke, wir sollten ihn noch nicht gehen lassen. Hast du Hunger? Ich sterbe
gleich.“ Andrea lachte. Julia war immer so direkt.
„Wo wollen wir hingehen?“, fragte sie.
Julia zuckte mit den Schultern.
„Ins Störtebekers?“
„Gute Idee“, fand Andrea. „Solange deine
Freundin von früher nicht wieder auftaucht?“ Julia lachte.
„Sie ist ja nicht immer hier in der Gegend.“
Insgeheim dachte sie, Katrin würde mir noch fehlen . Sie aßen das
übliche, Schnitzel mit Pommes und bestellten sich zwei Gläser Rotwein dazu.
„Ich freue mich schon auf das Gesicht
von Dirk Kummer, wenn wir ihn mit den Beweisen konfrontieren.“ Mit vollem Mund
entgegnete Andrea:
„Willst du ihm von der Aussage seiner
Brüder erzählen?“
„Nicht
sofort. Wir werden ihn auf den Tag des Absturzes ansprechen, wo er sich an dem
Morgen aufgehalten hat. Warten wir es ab. Nun haben wir Feierabend liebe
Andrea. Ich möchte nicht mehr über die Arbeit sprechen.“ Sie lachten und
lästerten über die anderen Gäste, bis Andrea auf die große Wanduhr sah und
meinte, dass sie sich nach ihrem Bett sehnte. Julia stimmte ihr zu. Auch sie
war reif für das Bett. Morgen würde es wieder ein anstrengender Tag werden.
Verhöre waren aufreibend und nagten am Nervenkostüm. Julia streckte sich
genüsslich in ihrem Bett aus und war sofort eingeschlafen. Traumlos schlief
sie, bis ihr Wecker sie mit einem Hahnenschrei weckte.
Im LKA klopfte Julia sofort an die Tür
ihres Chefs. Sie erzählte ihm von den guten Neuigkeiten, die Dirk Kummer vermutlich
für lange Jahre hinter Gitter bringen würden. Bose nickte.
„Das hört sich alles vielversprechend an
Frau Sanders. Wann wollen sie den Verdächtigen verhören?“
„So bald wie möglich. Können Sie den
Transport hierher bitte veranlassen? Ich denke, wir können Ella Kummer nicht
länger hier behalten?“
„Ich
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