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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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konnten.«
    Austin hatte andere Sorgen. »Es wird bald dunkel sein.
    Wir sollten uns beeilen.«
    Sie holten ihre Rucksäcke und teilten sich in zwei Gruppen auf. Die beiden NUMA-Männer, Nighthawk und die Brüder Aguirrez würden den Stoßtrupp bilden. Die Selbstsicherheit der kräftigen Basken ließ darauf schließen, dass sie nicht zum ersten Mal an einem Kommandounternehmen teilnahmen.
    Die Piloten, die ebenfalls schwer bewaffnet waren, würden als Einsatzreserve zurückbleiben und standen auf Abruf bereit. Ben ging voran in den Wald. Sobald sie unter die Bäume traten, wurde aus dem Halbdunkel absolute Finsternis. Alle außer dem letzten Mann der Marschkolonne schalteten ihre kleinen Halogenlampen ein und beleuchteten den Boden zu ihren Füßen. Nighthawk führte sie geräuschlos und flink wie ein Waldgeist quer durch die Landschaft. Sie kamen auf dem weichen Teppich aus Kiefernnadeln mühelos voran und legten in hohem Tempo mehrere Kilometer zurück, bis Ben schließlich stehen blieb. Keuchend und schweißgebadet verharrten sie in der Dunkelheit.
    Ben lauschte angestrengt. »Noch knapp anderthalb Kilometer«, sagte er dann.
    Zavala nahm die Schrotflinte von der Schulter. »Wir sollten noch einmal unsere Waffen kontrollieren.«
    »Keine Angst wegen der Posten«, sagte Ben. »Die befinden sich alle am Seeufer. Von dieser Seite wird uns niemand erwarten.«
    »Warum nicht?«, fragte Zavala.
    »Das werden Sie schon sehen. Achten Sie darauf, dass Sie mich nicht versehentlich überholen«, sagte Nighthawk und ging ohne nähere Erklärung weiter. Zehn Minuten später verringerte er merklich die Geschwindigkeit, mahnte die anderen zu besonderer Vorsicht und ließ sie urplötzlich am Rand einer tiefen Kluft innehalten. Austin leuchtete die steilen Wände ab und richtete die Lampe dann nach unten, von wo das Rauschen eines Gewässers erklang. Der Lichtstrahl reichte nicht mal annähernd bis zu dem Fluss weit unter ihnen.
    »Ich glaube, ich weiß jetzt, weshalb es auf dieser Seite keine Wachen gibt«, sagte Zavala. »Wir sind falsch abgebogen und haben das nördliche Ende des Grand Canyon erreicht.«
    »Dieser Ort heißt ›Todessprung‹«, sagte Ben. »Die Leute in dieser Gegend sind bei der Namensfindung nicht sonderlich originell.«
    »Dafür aber unmissverständlich«, erwiderte Austin.
    Zavala schaute nach links und rechts. »Können wir diesen kleinen Graben nicht umgehen?«
    »Dazu müssten wir fünfzehn Kilometer durchs Unterholz zurücklegen«, sagte Ben. »Dies ist die schmälste Stelle. Der See liegt achthundert Meter von hier entfernt.«
    »Ich kann mich an einen Indiana-Jones-Film erinnern, in dem eine Schlucht auf einer unsichtbaren Brücke überquert werden konnte«, sagte Zavala.
    »Kein Problem, du brauchst mich nur zu fragen«, entgegnete Austin, nahm den Rucksack ab und holte daraus eine Rolle Nylonseil mit einem kompakt zusammengeklappten Wurfanker hervor.
    Zavala bekam große Augen. »Du schaffst es immer wieder, mich zu überraschen,
amigo
. Und ich dachte schon,
ich
sei gut vorbereitet, weil ich mein Schweizer Armeemesser mit dem Korkenzieher eingesteckt habe. Ich möchte wetten, du hast in deinem kleinen Täschchen auch eine Flasche guten Wein versteckt.«
    Austin zog eine Seilrolle und ein Gurtgeschirr aus dem Rucksack. »Bevor du mich für den Verdienstorden der Pfadfinder vorschlägst, sollte ich dir wohl lieber verraten, dass Ben mir rechtzeitig von diesem Burggraben erzählt hat.«
    Er bat die anderen, ein Stück zurückzuweichen, trat bis dicht an den Rand vor, ließ den Wurfanker über seinem Kopf herumwirbeln und schleuderte ihn hinüber. Der erste Versuch war nicht kräftig genug, und der Anker schlug krachend gegen die Felswand. Zwei weitere landeten zwar auf der anderen Seite, fanden aber keinen Halt. Beim vierten Wurf jedoch verfingen die Haken sich zwischen ein paar Felsen in einem Spalt. Austin machte das andere Seilende an einem Baumstamm fest und testete mit seinem Körpergewicht, ob der Anker halten würde. Dann brachte er die Seilrolle an, schnallte sich die Gurte um, atmete tief durch und trat hinaus ins Leere.
    Er erreichte die gegenüberliegende Seite ziemlich rasant, aber ein Gebüsch dämpfte die Landung. Mit einer Rückholleine zog Zavala das Geschirr zu sich herüber, hängte Austins Rucksack daran und schickte ihn zu Kurt.
    Nachdem sie das gesamte Gepäck auf diese Weise transportiert hatten, folgten nacheinander Joe, Ben und die beiden Basken.
    Sie nahmen ihre Rucksäcke

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