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Toedliche Blumen

Toedliche Blumen

Titel: Toedliche Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wahlberg
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wanderten.
    »Ja, es ist ein bisschen schwierig, diese Sache mit der Waschküche«, sagte er einleitend, nachdem sie sich gesetzt hatten. Seine moderne und spärlich möblierte Wohnung vermittelte den Eindruck, als sei vor kurzem jemand ausgezogen, wahrscheinlich seine Partnerin oder Ehefrau. »Die arme Doris ist ganz einfach zwischen die Fronten geraten«, setzte er hinzu und schüttelte den Kopf. »Eine sehr sympathische Frau, die in der Mietervereinigung niemals negativ auffiel. Im Gegensatz zu ihr da unten.«
    Er zeigte in Richtung der Wohnung über der Waschküche.
    »Können Sie das näher erklären?«
    »Vor einigen Jahren haben wir einen umfangreichen Umbau des Gebäudes durchgeführt«, begann er und hielt inne, um nachzurechnen. »Vor acht Jahren war das. In diesem Zusammenhang wurde auch die Waschküche verlegt. Unter die Wohnung von Frau Hammar.«
    »Frau Hammar wohnte also schon vor der Renovierung in der Wohnung?«
    »Ja. Sie wohnt da schon seit Ewigkeiten.«
    Louise sah zweifelnd aus.
    »Verstehen Sie mich nicht falsch, ich weiß nicht genau, wie lange, aber sie ist jedenfalls eine derjenigen, die schon am längsten hier wohnen. Einige Jahre länger als wir … besser gesagt, als ich«, berichtigte er sich.
    »Sie wohnen allein hier?«
    »Ja, genau. Seit kurzem.«
    »Ach so.«
    »Seit wir uns getrennt haben, aber das ist eine andere Geschichte«, beeilte er sich zu sagen. »Aber … wie auch immer. Zurück zu Britta Hammar … Wie es sich mit der Information über die Verlegung der Waschküche verhielt, kann ich nicht sagen, das fällt in die Zeit vor meiner Amtsübernahme, aber Frau Hammar muss in jedem Fall darüber unterrichtet gewesen sein. Sie behauptet jedoch, dass keiner sie informiert hat. Dass ihr keine Unterlagen darüber vorgelegen haben. Und dass sie die Veränderung in diesem Fall nicht gebilligt hätte. Als die Verlegung der Waschküche dann perfekt war und die Leute nach der großen Renovierung wieder in die Wohnungen einzogen – sie hatten nämlich alle ausziehen müssen –, ja, da veranstaltete die Alte ein mordsmäßiges Gezeter. Aber da war es leider zu spät!«
    »Und worin bestand das Problem?«
    »Der Lärm. So sagt sie jedenfalls. Die Erschütterungen beim Schleudern und die Geräusche vom Wäschetrockner und was weiß ich noch alles. Behauptet, sie kann nicht schlafen. Aus reiner Höflichkeit empfahl ich ihr Ohrenpfropfen, Sie wissen, diese gelben oder rosafarbenen, die man in jeder Apotheke erhält, aber es fehlte nicht viel, und sie hätte mich geohrfeigt. Sie wurde jedenfalls blass vor Wut und verlangte, dass wir etwas unternehmen sollten. Und dann spielte sie die Platte aufs Neue ab.«
    Louise war sprachlos.
    »Wie Sie sich vorstellen können, handelt es sich um einen total durchgedrehten Menschen. Nervös bis dorthinaus. Behauptet, dass der Fußboden vibriert. Hat eine Eingabe nach der anderen geschrieben. Beschwerden, Drohungen und …«
    Er hielt inne. Louise wartete gespannt auf eine Fortsetzung, doch er schien seinen Teil gesagt zu haben. Seine Glatze glänzte im Licht der Deckenbeleuchtung und sah aus wie poliert.
    »Was wollten Sie sagen?«, hakte sie schließlich nach.
    Sigurd Gustavsson schlug mit den Armen um sich, wie um seine Unschuld zu beteuern.
    »Ich weiß nicht, was ich hätte tun können, um zu verhindern, dass sie letztendlich durchdrehte und Doris Västlund angriff.«
    »Sie meinen, dass sie …«, sagte Louise und warf einen Blick in den Notizblock, »dass Britta Hammar es getan hat?«
    Er schaute sie enttäuscht an. Schien ihren Mangel an Engagement nicht nachvollziehen zu können. Nicht einmal ein Zeichen stiller Freude konnte er der Polizistin entlocken. Zugeknöpfte Type.
    »Ja. Es muss so gewesen sein«, sagte er mit Nachdruck und ließ seine Hände fallen.
    »Sie haben also beobachtet, wie sie die Misshandlung durchführte?«
    »Äh. Nein, aber mein Gott … das ist doch klar wie Kloßbrühe.«
    Es gibt äußerst wenige Dinge, die klar wie Kloßbrühe sind, dachte Louise.
    »Kommen wir noch einmal auf die Waschküche zurück. Wie steht es denn eigentlich um den Geräuschpegel?«, wollte sie wissen.
    »Was meinen Sie genau?«
    »Ist er denn störend?«
    Erstaunlicherweise errötete er achselzuckend.
    »Nein, nicht sehr. Es kommt eben drauf an.«
    »Dann handelt es sich also um reine Einbildung?«
    »Tja, einige Menschen sind eben empfindlicher als andere, wissen Sie.«
    Das wusste sie. Einige sind eher bereit, zu einem Eisenrohr, einem Werkzeug

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