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Toedliche Blumen

Toedliche Blumen

Titel: Toedliche Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wahlberg
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Krankenhaus an und erhielt die Bestätigung, dass Johansson, genau wie er behauptet hatte, dort behandelt worden war. Claessons Frau teilte es ihr mit. Das Gespräch verlief entspannt.
    Als Louise das Auto wieder zu Hause parkte, lag noch ein Teil des schönen Tages vor ihr. Der Rasen spross schon ebenso wie die Blumen in den Beeten, doch es schien ihr noch zu früh, die Gartenmöbel aus der Garage zu holen. Doch bald würde es endlich so weit sein.
    Das Gärtchen auf der Rückseite ihres Reihenhauses war nicht besonders groß, doch sie würde es vermissen, wenn sie nun gezwungen wären umzuziehen. Würde sich wahrscheinlich noch weitaus eingesperrter vorkommen, als sie sich vorstellen konnte.
    Aber noch war nichts entschieden. Vielleicht erhielt sie einen Kredit, sodass sie das Haus würde halten können. Um welchen Betrag es sich letztlich handelte, mit dem ihr Vater sie unterstützen wollte, wusste sie nicht. Sie sollte es als vorzeitiges Erbe betrachten, so hatte er sich ausgedrückt. Aber immerhin hatten ihre Geschwister auch noch ein Wörtchen mitzureden.
    Tja, ihr Reihenhaus. In keiner Weise besonders, vielleicht sogar ein wenig fantasielos. Zwei lange Reihen mit stereotyp angelegten kleinen Nischen. Doch die Hauptsache war, dass es sich um ihr Zuhause handelte, das durchaus ihr eigenes und das der Mädchen werden konnte.
    Schon im Flur sah sie, wer gekommen war. Sie streifte sich die Schuhe ab.
    Er saß auf dem Sofa. Seine Füße lagen auf der Kante der Glasplatte, wo er sie immer hinlegte. Gabriella lümmelte sich im Sessel und las in einem ihrer Hefte. Der Fernseher lief. Sport.
    Ungefähr wie immer. Und dennoch irgendwie verdreht. Verkehrte Welt.
    »Hallo«, sagte Janos lächelnd.
    Genau in diesem Moment überkam sie eine Welle der Übelkeit.

SECHSTES KAPITEL
Montag, 8. April
    M arianne Bengtsson?«, vergewisserte sich Louise Jasinski und schaute in ein Paar sorgfältig geschminkte Augen über einem Glastresen.
    »Ja, ko mmen Sie«, antwortete die Frau mit ruhiger und fester Stimme. »Wir können hier hineingehen«, flüsterte sie dann fast, was Louises Besuch in der Boutique einen nahezu mystischen Charakter verlieh.
    Louise hatte vorher angerufen und sichergestellt, dass es sich um die richtige Adresse handelte, und einen Termin vereinbart. Sie erkannte die Frau auf dem Foto aus Doris Västlunds Album sofort wieder, auch wenn inzwischen eine ganze Reihe von Jahren vergangen war und sich die Ladeninhaberin von ihrem Äußeren her, besonders der Frisur, verändert hatte. Auch ihre Figur war inzwischen etwas fülliger geworden.
    Mit weißen Sandalen von Scholl an den Füßen führte Marianne Bengtsson Louise in einen kleinen Raum hinter dem Verkaufsbereich. Sie bat eine junge Verkäuferin mit großen dunklen Augen, die Stellung im Laden zu halten, was an einem Montagvormittag um kurz nach zehn Uhr kein größeres Problem darstellte. Die Parfümerie hatte gerade erst geöffnet, und die Eingangstür stand weit offen, sodass ein frischer Frühlingswind die abgestandene Luft vom Wochenende rasch vertrieb. Kunden befanden sich noch nicht im Laden.
    Die junge Verkäuferin lächelte prüfend und möglicherweise etwas geniert, während sie Louise neugierig aus dem Augenwinkel betrachtete. Dann stellte sie sich vor das Schaufenster und arrangierte die Waren ein wenig um, um beschäftigt zu wirken, was zumindest unauffälliger wirkte, als sich hinzustellen und regelrecht zu gaffen.
    Hinter einem Vorhang verbarg sich eine winzige Kammer, nahezu ein Kabuff, das zu gleichen Teilen als Personalraum, Abstellfläche und Büro diente. Es roch unwahrscheinlich gut, ähnlich wie hochwertige Seifen in einem luxuriösen Hotelbadezimmer. Oder wie früher bei ihrer Großmutter. Louise wurde von wunderbaren Erinnerungen an die rundliche Dame überwältigt, die sowohl über genügend Geld verfügte als auch immer Zeit für sie hatte und über deren gewaltigem Busen die verschiedensten schönsten Perlenketten prangten. Doch solche Menschen sterben häufig einfach zu früh. Ihre Großmutter siechte an Magenkrebs dahin. Still vor sich hin leidend.
    Angesichts dieser Erinnerung fiel Louise ein, dass die Frau, die Doris Västlund im Keller gefunden hatte, möglichst bald erneut mit dem Tatort konfrontiert werden musste. Das heißt, wenn ihr Zustand das zuließ. Hård, so hieß sie. Peter Berg würde das sicherlich übernehmen können, denn er war dafür prädestiniert, mit sensiblen Frauen umzugehen.
    Die Wände des kleinen Raumes

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