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Toedliche Brautnacht - Odo und Lupus Kommissare Karls des Grossen - Erster Roman

Toedliche Brautnacht - Odo und Lupus Kommissare Karls des Grossen - Erster Roman

Titel: Toedliche Brautnacht - Odo und Lupus Kommissare Karls des Grossen - Erster Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordian Robert
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Recht, wenigstens was die Tatsachen betraf. So wurde uns hier bestätigt, was wir bereits als sicher angenommen hatten: Bei Zelibor auf der anderen Seite der Elbe warteten viele hundert Obodriten auf den Abtransport durch den Sklavenhändler. Neu war, dass dieser Zelibor selbst mit einer gedungenen Mannschaft auf Menschenraub ausging.
    Als Pribislaw endlich schwieg, starrte er Odo herausfordernd an und wartete auf Antwort. Wir hatten uns vorher verständigt: Keine Drohungen mehr, den Auftrag des Kaisers erledigen, Geschenke verteilen. Schließlich vorsichtig unterhandeln, um die Entführten freizubekommen. Mein Amtsgefährte hatte sich zunächst auch daran gehalten. Aber Odo war nicht der Mann, der sich von so einem Hähnchen wie diesem Pribislaw, den er als nicht gleichrangig ansah, das Wort abschneiden und anherrschen ließ. Ich sah ihn dunkelrot anlaufen, ungeduldig den Schnurrbart drehen und zu einer Erwiderung Luft pumpen, die nichts Gutes verhieß. So stand ich rasch auf, trat neben ihn und suchte mit leichten Rippenstößen seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Ich wollte an seiner Stelle mäßigend antworten und mich bemühen, die Wogen zu glätten, ehe sie über uns hinwegrollten.
    Aber ich hatte noch nicht den Mund aufgetan, als Odo Pribislaw anraunzte: „Ist das alles, was du zu sagen hast, Schreihals? Das ist nichts Neues, das wussten wir schon. Deshalb sind wir ja hier. Wir wollen feststellen, wie das alles geschehen, wie es zu solchen Zuständen kommen konnte. Um dem Kaiser Karolus Magnus, den du Lämmerschwanz beleidigst, Bericht zu erstatten, damit er die richtigen Maßnahmen treffen kann. Nun stellt sich aber heraus, ihr selber seid schuld! Ihr lockt die Schufte da drüben an wie das Aas die Fliegen! Wären wir statt Gesandte des Kaisers Menschenfänger und Räuber, hätten wir uns bequem bei euch einnisten können und unsere Gelegenheit abwarten. Nirgendwo Wachen und alle Tore weit offen!“
    Sparuna übersetzte, ließ aber wohl die Beschimpfungen weg. Der wütende Gockel tat den Schnabel auf und wollte etwas entgegnen, doch ihm ging es wie mir. An seiner Stelle antwortete ein anderer.
    „Ihr habt recht, das war Leichtsinn, aber glaubt nur nicht, dass es hier immer so zugeht!“, sagte der junge Slawomir überraschend in gutem, verständlichem Diutisk. „Es war eine Ausnahme, und wir werden die Wächter bestrafen, die ihre Posten verließen. Zu entschuldigen ist aber, dass sie es aus Freude über die Hochzeit des Königs taten.“
    „Aus Freude über die Hochzeit mit einer Braut, die ihr einem andern geraubt hattet!“, gab Odo mit scharfer Betonung zurück. „Wenn mich nicht alles täuscht, warst du selber der Brauträuber! Ich hoffe, dass du nun Reue empfindest, denn einen schlechten Dienst hast du deinem Vater erwiesen.“
    „Ich konnte nicht ahnen, dass es so ausging!“, erwiderte Slawomir mit einem traurigen Blick zu der Bank hinüber, wo der Leichnam aufgebahrt war. „Unsere Götter waren dem Bund nicht günstig. Und die Dämonen gelangten ins Brautgemach.“
    „Es waren anscheinend gute, gerechte Dämonen, die euch für euern Frevel bestraften!“
    „Was fällt Euch ein!“, rief Slawomir und sprang auf. „Wagt es nicht, so zu reden! Nicht hier! Nicht solange mein Vater anwesend ist!“
    Ich zupfte Odo heftig am Mantel. Er sah wohl ein, dass er zu weit gegangen war, und schwieg. So kam ich endlich zu Worte.
    „Unsere Mission ist nicht, Euch zu tadeln und Euch Vorschriften zu machen. Aber sagt selbst: Wohin soll das führen? Wie soll das ausgehen? Die Untat der einen Seite wird mit einer Untat der anderen beantwortet. Und diese Untat vergelten dann wieder die Ersten. Und wenn das nicht aufhört und immer so weitergeht, wird es niemals oder für beide schlimm enden. Wir sind deshalb gekommen, um Frieden zu stiften!“
    „Dann fangt bei Euch an!“, erwiderte der junge Obodritenfürst, wobei er mit einer raschen Bewegung seine Mähne zurückstrich. „Sorgt dafür, dass die Friedensbrecher und Menschenräuber endlich entfernt und bestraft werden!“
    „Das wollen wir tun, dazu sind wir entschlossen. Aber Ihr macht es uns schwer. Ein edler Franke wurde getötet, ein unschuldiges Mädchen verschleppt und zur Heirat gezwungen. Andere edle Männer habt Ihr in Eure Gewalt gebracht …“
    „Das wollten wir nicht, es ergab sich durch die Umstände“, sagte Slawomir verdrießlich, fügte aber gleich trotzig hinzu: „Dennoch taten wir das Richtige! Wir befreiten das Mädchen!“
    „Das

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