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Tödliche Ernte

Tödliche Ernte

Titel: Tödliche Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicky Stiefel
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nicht eher ab, bevor Penny und ich sicher in der Wohnung waren.
    Komisch war nur, dass er mir überhaupt nicht gesagt hatte, warum er sich eigentlich mit mir hatte treffen wollen.
    Am nächsten Morgen verschlang ich, erfrischt nach einer guten Nacht, ein riesiges Frühstück, das aus Speck, Eiern, Toast und noch mehr Speck bestand.
    Ich schob die Vorhänge an den Terrassentüren zur Seite. Ein bleierner Himmel warf graues Licht auf die breiten Bohlen aus Kiefernholz und den orientalischen Teppich.
    Mir würde schon einfallen, wie ich Veda dazu bringen konnte, meinen Urlaubsantrag zu zerreißen. Außerdem musste ich noch einmal mit dem Cellisten aus Roxbury reden. Aber zuerst einmal würde ich die Sache mit Jake wieder ins Reine bringen.
    Jake und ich gingen zum Mittagessen ins Café des Gardner Museums. Seine Wahl. Er stocherte in seinem Thunfisch herum. Ausgehungert, wie ich war, hatte ich meinen bereits verschlungen und schielte nun auf seinen. Er fuhr sich mit der Serviette über seinen buschigen Oberlippenbart. »Den kannst du nicht haben.«
    »Ach Mann.«
    Er schlug zum zehnten Mal nach dem abstehenden Blatt eines Gummibaums. »Blöder Platz für Pflanzen.«
    »Du wusstest doch, dass es hier eng ist. War schließlich deine Idee.«
    Er warf die Serviette auf den Tisch und ging hinaus.
    Ich war total mies, wenn es um Versöhnungsgespräche ging. Ich zahlte und rannte ihm hinterher.
    Im zweiten Stock war er nicht. Im dritten durchquerte ich den Veronese gewidmeten Raum und kam in den mit Gemälden von Tizian. Jake stand allein da, versunken in den Anblick von Tizians Raub der Europa.
    Ich trat hinter ihn und legte ihm eine Hand auf den Arm. Er schüttelte sie ab. Ich drückte die Stirn in seinen Nacken und flüsterte: »Es tut mir leid, was vor zwei Tagen passiert ist. Dass ich so grob war. Dass ich dich angeschrien habe. Verstehst du das?«
    Er schüttelte den Kopf. »Kann ich nicht.«
    »Doch, kannst du.«
    »Nein, kann ich nicht. Du warst gestern Abend auf seinem Boot, Tal.«
    Huch. Worauf zielte das denn ab? »Verdammt, Jake. Sieh mich an.«
    Er drehte sich um, und sein Kiefer mahlte. »Du bist doch halb in ihn verliebt, Tally.«
    »In Kranak?« Meine Gefühle für Kranak waren sicher komplex. Aber Liebe? »Was hat er denn mit uns zu tun?«
    »Was passt dir denn nicht an mir?« Er pochte sich auf die Brust.
    Ich versuchte, angesichts dieser primitiven männlichen Geste nicht laut zu lachen.
    »Nichts. Du bist ein toller Typ.«
    »Und warum siehst du mich dann nicht mal an?« Sein Blick brannte jetzt, was mich fast aus der Fassung brachte.
    Ich boxte ihn lächelnd in den Arm. »Sieh der Sache ins Gesicht, Jake. Du bist zu cool für mich.«
    Sein Mund verzog sich zu dem Lächeln, das immer unter der Oberfläche lauerte. »Du nervst, Tally Whyte. Das ist auch einer der Gründe, warum ich verrückt nach dir bin.« Er küsste mich hart und heftig, seine Zunge drang in meinen Mund ein und seine Hände umfingen meinen Po.
    Ich entzog ihm mein Gesicht. »Vergiss es, du Macho. Pass auf. Ich mag dich sehr, aber ich will mich nun mal nicht hinter dem letzten Model einreihen, das du gevögelt hast.«
    »Wie kannst du nur so schwer von Begriff sein?«, meinte er.
    »Ich? Du bist doch derjenige, der keinen Durchblick hat, wenn …«
    »Jetzt hörst du zu.« Er ließ mich abrupt los. »Ich gebe ja zu, dass ich mit einigen dieser Frauen in der Kiste war. Mit den meisten aber nicht. Weil ich dich will.«
    Und wie lange würde das gut gehen? »Lass uns nach Hause gehen. Dann vögeln wir eine Runde, damit die Sache erledigt ist, und dann können wir es abhaken.«
    Er lachte sanft. »Oh Mann, bist du romantisch. Dabei hast du alles ganz falsch verstanden.«
    Er zog mich hinter sich her durchs Museum und in eine Besenkammer, von deren Existenz ich nicht einmal wusste. Er schloss die Tür ab, zog mir im Niederknien die Leggings herunter und …
    Als ich dann den Reißverschluss an seiner Jeans aufmachte, beschrieb das Wort bereit meinen Zustand nur noch höchst unzureichend.

22
    Der Reißverschluss an Jakes Hose schnellte in der dunklen Kammer geräuschvoll nach oben.
    »Ich kann nicht fassen, was wir da gerade in einer Besenkammer im Museum getrieben haben.« Ich tastete nach meinem BH.
    Er küsste meine Finger. »Nett.«
    Nett? Aber was hatte ich erwartet, etwa Liebesgeflüster? »Schau mal vorsichtig nach draußen. Ob jemand da ist.«
    »Hier.« Er reichte mir meinen BH und öffnete die Tür einen Spaltbreit. »Keine

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