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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Gesicht erinnerte an einen Foxterrier. Sie trug eine Sonnenbrille im Stil von Jackie Onassis, die ihr aus unerklärlichen Gründen stand.
    »Hallo.« Mandy ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    »Danke, dass du Zeit für mich hattest.«
    »Kein Problem.«
    »Kaffee«, sagte Mandy, als der Kellner erschien. »Wenn die Tasse leer ist, können Sie gleich neuen bringen.«
    »Für mich Cola light«, bestellte Reena.
    »Also, ich wollte es mir nur von der Seele reden. Gestern Abend war ich wirklich nicht gut drauf. Bo ist nicht nur mein bester Freund, sondern kann für einen Mann auch ausgezeichnet mit hysterischen Frauen umgehen. Wir schlafen nicht miteinander.«
    »Nicht mehr«, ergänzte Reena.
    »Nicht mehr. Das haben wir schon seit Jahren hinter uns. Bei uns ist es eher wie bei Jerry und Elaine in der
Sitcom Seinfeld. Nur dass Bo überhaupt kein Zyniker ist. Mein Ex …«
    Mandy wartete, bis die Getränke serviert waren. »Mark und ich haben mehr als ein Jahr lang zusammengelebt. Wir haben Hals über Kopf in Las Vegas geheiratet, doch die ersten Krisen kamen, kaum dass wir wieder zu Hause waren. Keine Ahnung, warum. Wenn man die Gründe kennt, ist es nicht ganz so schwer, findest du nicht?«
    »Ja, es ist immer besser, im Bilde zu sein.«
    »Aber ich wusste von nichts. Eines Abends hat er einfach verkündet, es täte ihm leid, aber er wolle so nicht mehr weitermachen und habe eine andere kennengelernt. Er glaube, er sei verliebt. Er hat sich einfach mit kläglicher Miene vor mich – seine Frau – hingestellt und mir erklärt, er bedaure zwar sehr, aber er liebe eine andere Frau. Da er mich nicht betrügen wolle, schlage er vor, sich scheiden zu lassen.«
    »Das muss aber ein schwerer Schlag für dich gewesen sein.«
    »Richtig.« Als Mandy nach ihrer Kaffeetasse griff, funkelte der breite Silberring an ihrem linken Daumen im Sonnenlicht. »Natürlich war ich stinksauer. Es kam zu einer großen Szene und einem schrecklichen Streit, und das Ende vom Lied war, dass ich Bo die Ohren vollgeheult habe. Aber was sollte ich tun? Der Mistkerl wollte mich loswerden. Und dann, gestern, erfahre ich, dass er diese Schnepfe heiraten will, und alles kam wieder hoch.«
    »Tut mir leid.«
    »Ach, vergiss es. Zum Teufel mit den beiden. Die Sache ist nur, dass ich Bo nichts verderben will, nur weil ich mal eine Schulter zum Ausweinen brauchte. Ich bin eine alte Freundin, aber du bist die Frau seiner Träume.«
    Reena zuckte zusammen. »Kannst du dir vorstellen, wie schwer es ist, diesem Anspruch zu genügen?«
    Mandy grinste. »Ich war noch nie Traumfrau, aber ich
kann es mir denken. Doch für dich gibt es kein Entrinnen. Brad und ich haben ihn oft deswegen aufgezogen.«
    »Wozu hat man sonst Freunde?«
    »Du hast es erfasst. Allerdings ist es trotzdem ein Wahnsinnszufall, dass du ausgerechnet nebenan eingezogen bist. Jetzt läuft Bo mit kleinen Herzchen in den Augen herum … und ich mache alles noch schlimmer.«
    »Nur ein bisschen.«
    »Dann wechsle ich am besten so schnell wie möglich das Thema.« Mandy winkte den Kellner heran, um ihre Tasse nachfüllen zu lassen. »DeWanna Johnson.«
    »Was weißt du darüber?«
    »Ich arbeite bei der Sun. «
    »Du bist Reporterin?«
    »Fotografin. Du hast dich gestern zu dem Fall geäußert, und es wird sicher ein Folgeartikel kommen. Ich dachte, wenn ich ein Foto …«
    »Jamal Earl Gregg wurde wegen Mordes im Affekt zum Nachteil von DeWanna Johnson angeklagt. Wenn du mehr erfahren willst, musst du dich an die Staatsanwaltschaft wenden.«
    »Aber du bist von hier und kennst viele Leute. Außerdem bist du ein Mädchen, und ob es uns nun gefällt oder nicht, macht diese Tatsache die Story interessanter.«
    »Mein Partner ist kein Mädchen, und wir haben den Verdächtigen gemeinsam festgenommen. Du solltest wirklich die Pressestelle kontaktieren, Mandy. Wenn ich von dort das Okay habe, kannst du gerne dein Foto machen. Und eigentlich habe ich mich mit dir verabredet, weil ich mit dir über ein anderes Feuer sprechen wollte. Josh.«
    »Gut.« Mandy starrte in ihren Kaffee, den sie, wie Reena bemerkte, schwarz trank und hinunterkippte wie Wasser. »Es hat mich ziemlich schwer getroffen. Wir alle waren erschüttert. Damals war ich Volontärin bei der Sun, und die Reporter haben sich auf mich gestürzt. Nach dem Studium
bin ich dann für sechs Monate nach New York, wo ich erkannte, was für eine Provinztante ich bin. Also kam ich nach Baltimore zurück. Als seine Mutter seine Sachen geholt hat,

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