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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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werden sollte, dachte er auf dem Weg zur Vordertreppe. Eines davon verkaufen? Aber welches? Beide behalten und miteinander verbinden? Eine interessante handwerkliche Herausforderung, nur dass sie dann viel zu viel Platz haben würden.
    Bo unterdrückte ein Gähnen und öffnete die Tür. »Hallo, Reena, hast du beschlossen, mit mir durchzubrennen und schon mal deine Mitgift einzupacken? Was genau ist denn eigentlich eine Mitgift?«
    Gerade hatte er die Tür hinter sich geschlossen und den Fuß der Treppe erreicht, als er hörte, wie Reena seinen Namen rief.
    Ihre Nase blutete. Sie hatte den Geschmack im Mund, während sie sich weiter heftig gegen Joey wehrte. Offenbar hatte er sie getreten, doch sie spürte nichts als rasende Wut und Todesangst. Mit ausgestreckten Krallen war sie ihm durchs Gesicht gefahren, um ihm die Augen auszukratzen.
    Also blutete nicht nur sie.
    Doch er war der Stärkere, und es sah aus, als würde er den Kampf gewinnen.
    Als sie Bos Stimme hörte, stieß sie einen Schrei aus.
    »Bo! Lauf los! Hol die Polizei!«
    Joey machte einen Satz. Er wollte an die Pistole! Mein Gott, die Pistole!
    Reena sah nur noch verschwommen und bekam fast keine Luft mehr. Tränen und Blut strömten ihr übers Gesicht, als sie auf die Tür und ihre eigene Waffe zukroch.
    Fußgetrappel erklang. Oder war es ihr Herz? Die Waffe in beiden Händen, rollte sie sich herum. Und sah zu ihrem Entsetzen, dass er nicht nach seiner Pistole gegriffen hatte.
    »Nicht. Verdammt, riechst du es nicht? Du wirst brennen wie eine Fackel.«
    »Du auch.« Er hielt das brennende Streichholz hoch. »Dann werden wir beide wissen, wie es ist.«
    Als er das Streichholz in die Pfütze auf dem Boden fallen ließ, loderten dröhnend Flammen empor. Er warf sich mitten ins Feuer.
    Die Flammen krochen auf Reena zu, sodass sie sich mit einem Aufschrei wegrollte, als sie nach ihren Beinen griffen. Doch da zerrte Bo sie schon weg und erstickte das Feuer mit den Händen und seinem Körper.
    »Wäscheschrank, Decken.« Keuchend zerrte Reena sich die qualmende Hose vom Leib. »Fass den Feuerlöscher nicht an, er könnte ihn präpariert haben. Los, beeil dich!«
    Mit klappernden Zähnen presste sie sich an die Wand.
    Inzwischen schrie Joey und stieß schreckliche unmenschliche Laute aus, als er, von Flammen eingehüllt, wie wild im Raum hin und her torkelte.
    Durch das Feuer, das sein Gesicht verschlang, sahen seine Augen sie an, und Reena war sicher, dass sie diesen Anblick nie vergessen würde.
    Dann kam er auf sie zu, einen Schritt nach dem anderen, und näherte sich der Tür.
    Doch schon im nächsten Moment stürzte er, während ein Flammenmeer über ihn hinwegbrandete.
    Dann kamen sie. Polizisten schlugen die Tür ein. Sirenen heulten. Löschzüge und Wasserschläuche. Die Retter waren da.
    Den Rücken an die Wand gestützt, beobachtete Reena das Feuer.
    »Lösch ihn«, murmelte sie, als Bo zurückkehrte. »Um Himmels willen, lösch ihn doch.«

Epilog
    E ine Decke über den Schultern, saß Reena am Küchentisch ihrer Mutter und trank kühlen Wein. Sie brauchte keinen Arzt, auch nicht ihren Bruder, der ihr erklärte, dass sie einen Schock erlitten habe. Außerdem hatte sie nicht die geringste Lust auf die Notaufnahme und auf ein Beruhigungsmittel.
    Sie wollte nur ruhig dasitzen. Die Salbe, mit der An ihre Verbrennungen behandelt hatte, war angenehm lindernd.
    »Du hast eine Rippenprellung, aber soweit ich feststellen kann, ist nichts gebrochen.« Zweifelnd musterte Xander ihr zerbeultes Gesicht. »Du musst dich röntgen lassen, Reena.«
    »Später, Doc.«
    »Verbrennungen zweiten Grades.« Vorsichtig bandagierte An ihren Knöchel. »Du hast Glück gehabt.«
    »Ich weiß.« Reena griff nach Bos Hand und lächelte ihrem Vater zu. »Ich weiß.«
    »Zuerst wird sie etwas essen, und dann ruht sie sich aus. Keine Polizeiarbeit mehr heute Nacht«, wandte sich Bianca an Younger.
    »Nein, Ma’am. Wir kümmern uns morgen früh darum«, erwiderte er, an Reena gerichtet.
    »Wenn wir alles untersuchen, werden wir sicher Zeitschaltvorrichtungen finden. Wahrscheinlich hat er sich erst im letzten Augenblick entschlossen, zu sterben. Er … er konnte es nur nicht ertragen, gedemütigt zu werden und eine Niederlage einstecken zu müssen wie sein Vater. Dieser Gedanke oder die Vorstellung eines langsamen Todes waren zu viel für ihn. Deshalb hat er sich so entschieden.«
    »Du isst jetzt etwas. Ich brate Eier, und dann gönnt ihr euch alle einen Happen.« Bianca riss den

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