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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Ich bin eingebrochen, aber es ist alles in Ordnung. Ich gehe jetzt weiter.«
    Sie rappelte sich auf und schob sich voran. Sie hatte keinerlei Orientierungssinn mehr. Eine weitere Tür, eine weitere Sackgasse.
    Wie konnte dieses Loch nur so verdammt groß sein?
    Sie kletterte durch eine Fensteröffnung. Jeder Muskel zitterte, und der Schweiß strömte wie Wasser aus ihren Poren. Zeit und Raum verschwammen. Sie bemühte sich verzweifelt, irgendetwas zu sehen, zu erkennen. Licht, Umrisse, Schatten.
    Qualm und Orientierungslosigkeit, Panik und Angst. Sie töteten auf ebenso heimtückische Weise wie der Brand selbst. Ein Feuer bestand nicht nur aus Flammen – hatte sie das nicht gelernt? Es bedeutete auch Qualm und Rauchschwaden, lockere Böden, einstürzende Decken. Es bedeutete erstickende, blinde Panik. Und Erschöpfung.
    Wieder trat sie in ein Loch im Boden – dasselbe? – und war zu müde, um zu fluchen.
    Sie ertastete eine andere Wand. Welcher Sadist hatte dieses Ding entworfen? Wieder zwängte sie sich durch eine Öffnung in der Mauer und fand eine weitere Tür.
    Und als sie sie geöffnet hatte, taumelte sie ins Licht.
    Reena riss ihre Maske herunter, atmete tief durch und stützte sich mit den Händen auf den Knien ab, weil ihr schwindlig wurde.
    »Gute Arbeit«, erklärte John, und es gelang ihr, den Kopf weit genug zu heben, um ihm ins Gesicht zu sehen.
    »Ein paar Mal wäre ich dort drin beinahe ausgestiegen.«
    »Beinahe zählt nicht.«
    »Und ich habe etwas gelernt.«
    »Was?«
    Sie nahm die Wasserflasche entgegen, die er ihr reichte, und trank in durstigen Zügen wie ein Kamel. »Alle meine Zweifel darüber, ob ich Brandinspektorin werden oder zur Feuerwehr gehen soll, sind endgültig beseitigt. So möchte ich mein Leben nicht verbringen.«
    Er half ihr, die Sauerstoffflasche abzunehmen, und klopfte ihr auf den Rücken.
    »Das hast du gut gemacht.«
    Sie trank noch einen Schluck, stellte dann die Flasche auf die Erde und stützte wieder ihre Hände auf die Knie. Ein Schatten fiel auf sie, und als sie den Kopf hob, stand Hugh neben ihr. Er ahmte ihre Haltung nach und grinste sie an.
    Sie erwiderte sein Lächeln, und obwohl sie ein empörtes Schnauben von sich gab, musste sie lachen. Vor Erleichterung und vor Triumph.
    Er stimmte mit ein und nahm ihr den Helm ab, als sie ihn abgesetzt hatte.
    »Das ist die Hölle, nicht wahr?«
    »Allerdings.«
    »Sieht so aus, als müsste ich ein Spezialfrühstück bei Denny’s ausgeben.«
    Reena lachte wieder und ließ den Kopf zwischen den Knien baumeln.
     
    »Dann gehe ich in den Duschraum und sehe mich im Spiegel.« Reena schüttelte sich und rückte den Riemen ihrer Einkaufstasche zurecht. Als persönliche Belohnung hatte sie sich mit Gina am Nachmittag einen Bummel im Einkaufszentrum White Marsh Mall gegönnt.
    »Mein Haar ist strähnig und riecht nach Schweiß. Mein Gesicht ist schwarz vom Rauch. Und ich stinke. Ich stinke erbärmlich.«
    »Er hat dich trotzdem um eine Verabredung gebeten«, erinnerte Gina sie.
    »Mehr oder weniger.« Sie hielt inne und betrachtete ein Paar sexy rote Schuhe in einem Schaufenster. »Frühstück bei Denny’s. Wir haben viel miteinander gelacht. Und morgen werden wir ein paar Bälle schlagen. Dagegen habe ich ja nichts, Gina, aber hin und wieder würde ich gern
zu einem schicken Abendessen gehen. Das würde den Kauf dieser Schuhe rechtfertigen.«
    »Oh, sie sind fantastisch. Du musst sie dir kaufen.«
    Als beste Freundin sah Gina es als ihre Pflicht an, Reena in den Laden zu zerren.
    »Sie kosten siebenundachtzig Dollar«, stellte Reena mit einem Blick auf das Preisschild an der Schuhsohle fest.
    »Das sind Schuhe. Sexy rote Schuhe. Die sind unbezahlbar.«
    »Besonders für jemanden, der gerade erst angefangen hat, als Polizistin zu arbeiten. Aber ich möchte sie haben.« Reena drückte den Schuh an ihre Brust. »Sie sollen niemand anderem gehören. Aber wahrscheinlich werden sie nur in meinem Schrank stehen.«
    »Na und?«
    »Du hast recht.« Reena ging zu einem der Verkäufer, gab ihm den Schuh und sagte ihm ihre Größe. Dann ließen Gina und sie sich mit ihren Einkaufstaschen nieder. »Sie sollen meine Belohnung dafür sein, dass ich das Labyrinth überlebt habe. Und sag nur nicht, dass die Klamotten, die ich mir gerade gekauft habe, eigentlich schon meine Belohnung sind.«
    »Warum sollte ich?« Die echte Verwunderung in Ginas Stimme entlockte Reena ein Grinsen. »Die waren vor zwanzig Minuten deine Belohnung. Und das ist

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