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Tödliche Fortsetzung - Bischoff, M: Tödliche Fortsetzung

Tödliche Fortsetzung - Bischoff, M: Tödliche Fortsetzung

Titel: Tödliche Fortsetzung - Bischoff, M: Tödliche Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc-Oliver Bischoff
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gehabt.
    Hartmanns Lächeln erlosch jedoch schnell wieder.
    »Richter hat einen Zeugen erwähnt, der ungefähr zur Tatzeit in der Apartmentanlage von einem Unbekannten verfolgt wurde, einen kleinen Jungen«, hakte Nora nach.
    »Er ist die Feuertreppe hinunter und durch den Innenhof geflüchtet«, berichtete Hartmann, »aber sein Verfolger hat aufgegeben, als der Kleine die Straße erreichte. Mit den üblichen Verdächtigen aus unserem ›Fotoalbum‹ konnte der Junge leider nichts anfangen.«
    »Aber wir haben eine Personenbeschreibung, oder?«, fragte Nora hoffnungsvoll.
    »Eine ziemlich vage. Der Junge war verständlicherweise damit beschäftigt, um sein Leben zu rennen. Der hat nicht nach hinten geschaut und sich das Gesicht des Mannes eingeprägt.«
    »Gab es denn sonst keine Zeugen in dem Innenhof? Die Verfolgungsjagd die Treppe hinunter muss doch einen Höllenlärm verursacht haben«, gab Grauvogel zu bedenken.
    »Wir haben hier das gleiche Problem wie an den anderen Tatorten«, erwiderte Hartmann. »In dieser Region der Stadt interessiert sich niemand dafür, was mit seinen Mitmenschen geschieht. Da könnte man jemandem im Hof zu Tode prügeln und keinen würde es jucken.«
    »Ich glaube, das ist inzwischen nicht nur in diesem Stadtteil der Fall«, meinte Nora resigniert.
    Hartmann verschränkte die Arme und seufzte. »Wir haben ein Phantombild erstellen lassen. Es zeigt ein Allerweltsgesicht. Damit kann ich keine Fahndung einleiten.«
    Die gedrückte Stimmung erstickte jede weitere Diskussion im Keim.  
    Die Stille wurde von Noras Handy unterbrochen, das auf dem Tisch vibrierte.
    Vermutlich die Dame vom Jugendamt, um deren Rückruf sie gebeten hatte. Aber ihre Miene verdüsterte sich, als sie die Nummer auf dem Display sah. Sie entschuldigte sich und verließ das Sitzungszimmer.
    Auch Hartmann stand auf, wandte den Kollegen den Rücken zu und sah aus dem Fenster. Blickte auf die Eschersheimer Landstraße hinaus, wo die Autos auf jeweils vier Spuren nach Norden und Süden ihren vorgezeichneten Pfaden folgten. Sie hatten wenigstens ein erreichbares Ziel.
    »Obwohl sich jeden Tag neue Wege auftun, habe ich manchmal das Gefühl, als würden alle in einer Sackgasse enden«, sagte er mit einem Seufzer. Dann drehte er sich um und sah Kühnast an. »Was ist mit dem Handy?«
    »Die Richterin war dieses Mal ausnehmend kooperativ. Wenn dieser Bär anruft, ist er auf unserem Radar.«
    »Habt ihr das getestet?«
    Kühnast grinste. »Kanther hat sich fast in die Hose gemacht vor Angst. Wir wissen zu jeder Zeit, wo er steckt. Der haut uns nicht übers …« Kühnast wurde jäh unterbrochen, denn die Tür zum Sitzungszimmer flog auf. Nora stürmte herein und brachte sich direkt vor Hartmann in Stellung. Er bemerkte Schweißperlen auf ihrer Oberlippe – ein untrügliches Zeichen, wie er aus eigener Erfahrung wusste, dass Nora kurz davorstand, zu explodieren.
    »Hast du Richter erlaubt, hinter meinem Rücken meine Zeugin zu befragen?«
    Hartmann legte die Stirn in Falten. »Was ist passiert?«, fragte er.
    Nora machte auf dem Absatz kehrt. Sie befand sich schon auf dem Weg nach draußen, als sie antwortete. »Richter hat meine Teilnahme am Meeting ausgenutzt und ist zu den Pflegeeltern gefahren. Er hat Agniezka ohne mein Wissen vernommen!«  
    An der Tür blieb sie stehen und drehte sich um. Tränen schimmerten in ihren Augen. »Und irgendetwas ist dabei völlig schiefgegangen.«
    »Was zu erwarten war«, meinte Grauvogel kleinlaut, zur Überraschung aller Anwesenden. Im nächsten Moment verfluchte er sich für seine Äußerung, denn Nora kam wie der Blitz auf ihn zugeschossen und schlug wutschnaubend mit der flachen Hand auf den Tisch.
    Gisbert fuhr zurück, lehnte sich so weit nach hinten, dass es niemanden gewundert hätte, wenn er mitsamt dem Stuhl umgekippt wäre.
    »Mit dir, Gisi, habe ich auch noch ein Hühnchen zu rupfen. Du steckst doch mit Richter unter einer Decke!« Sprach’s, und rauschte aus dem Sitzungszimmer. Kurz darauf sah Hartmann, wie der Mini die Ausfahrt verließ und in östliche Richtung auf die Adickesallee abbog.
    Im Sitzungszimmer herrschte Grabesstille. Niemand wagte sich auch nur zu räuspern.
    »Die Sitzung ist beendet«, erklärte Hartmann.
     
    Nora wäre es lieber gewesen, ihr Chef hätte die von ihm angeordnete Aussprache in seinem Büro auf den nächsten Morgen verschoben.  
    Sie saß in Hartmanns Büro und fühlte sich todmüde. Dazu kam die Sorge um Agniezkas Verfassung.
    Der Anruf in

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