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Toedliche Intrige

Toedliche Intrige

Titel: Toedliche Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
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gehört. Irgendjemand hat mir davon erzählt.«
    »Reden die Leute immer noch darüber?«
    »Hast du nicht einen Autounfall gehabt oder so etwas?«
    »Es war kein Unfall«, sagte Stella. »Und seitdem hinke ich. Am liebsten möchte ich gar nicht darüber sprechen. Du willst doch hoffentlich nichts darüber schreiben.«
    Ich schwieg.
    »Hast du mit Bettý gesprochen?«, fragte sie auf einmal.
    »Bettý?«, fragte ich.
    »Sie hat den Wettbewerb gewonnen, den zweiten, an dem ich nicht teilgenommen habe.«
    »Ja«, sagte ich und wusste nicht, ob ich sagen sollte, dass ich Bettý kannte, oder nicht.
    »Ich habe gerade in den Nachrichten gehört, dassman ihren Mann gefunden hat«, sagte Stella. »Er war wochenlang vermisst.«
    »Du meinst diesen Reeder?«, fragte ich. »Das habe ich auf dem Weg hierher auch gehört. War er Bettýs Mann?«
    »Sie hatte es von Anfang an darauf abgesehen, sich einen reichen Mann zu angeln«, sagte Stella.
    »Was für ein Mädchen war diese Bettý?«
    »Bettý war ein richtiges Flittchen der schlimmsten Sorte«, sagte Stella, deren Miene sich verhärtete. »Sie war bisexuell, wusstest du das? Sie ist mit Jungen und mit Mädchen ins Bett gegangen, als ich sie kennen lernte.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich kann mich erinnern, dass sie einem von den Mädchen, die am Wettbewerb teilnahmen, komplett den Kopf verdreht hat. Es war ein ganz normales Mädchen aus Dalvík. Sie veränderte sich total, nachdem sie Bettý kennen gelernt hatte, sie himmelte sie richtiggehend an. So ist Bettý. Sie lockt die Leute in ihre Netze und lässt nicht mehr los. Einmal hat sie sogar versucht, sich an mich ranzumachen. Sie war natürlich hübsch und schick, aber ich fand sie abstoßend. Und das hat sich nicht geändert. Das darfst du ihr gerne sagen, wenn du sie triffst.«
    »Es hört sich nicht so an, als wärt ihr gute Freundinnen gewesen«, warf ich ein, um irgendetwas zu sagen. »Hast du nicht gehört, was sie mir angetan hat?« Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich möchte nicht, dass du darüber schreibst, aber es ist in Ordnung, dass du Bescheid weißt, wenn du sie triffst. Sie hat es immer abgestritten, aber ich weiß, dass sie es war, sie und ihr Freund.«
    »Ihr Freund?«
    »Bettý war ein richtiges Flittchen.« »Welcher Freund war das?«
    »Sie hatte nur das eine Ziel, reich zu werden«, sagte Stella, die mich gar nicht zu hören schien. »Das ist ihr zum Schluss gelungen. Sie erbt wohl ein Vermögen?«
    Ich wollte antworten, aber sie schnitt mir das Wort ab.
    »Ich kriege noch immer so eine Wut, wenn ich daran denke, was damals passiert ist.«
    »Was denn? Was ist denn eigentlich passiert?«
    Stella hob den einen Fuß hoch und strich sich über den Knöchel.
    »Er musste genagelt werden«, sagte sie. »Ich kann ihn nicht bewegen.«
    »Du meinst den Knöchel?«
    »Ja, den Knöchel. Er zersplitterte völlig. Sie haben ihn zusammengeflickt, aber er ist völlig steif. Ich kann ihn überhaupt nicht bewegen, es fühlt sich an wie ein Klumpfuß. Es war zwei Tage vor dem Wettbewerb. Ich fuhr mit dem Fahrrad nach Oddeyri hinunter, es war spätabends, und kaum jemand war unterwegs. Es war so gut wie gar kein Verkehr. Plötzlich hörte ich aber hinter mir ein Auto, und ich fuhr ganz dicht an den Rand, denn es gab keinen Bürgersteig. Als ich mich umdrehte,raste das Auto in vollem Tempo auf mich zu und fuhr mich auf dem Fahrrad an. Der Knöchel wurde zwischen Schutzblech und Rad eingeklemmt und zersplitterte.«
    Sie schwieg eine Weile.
    »Er hätte mich umbringen können.«
    »Er?«
    »Ja, Bettýs Freund. Ich habe ihn gesehen, bevor er mich angefahren hat. Ich habe es der Polizei gesagt. Sie haben ihn verhört, aber er hat alles abgestritten. Die Polizei konnte wenig machen. Ich konnte nichts beweisen.«
    »Und du weißt, wer dieser Mann war?«
    »Ja.«
    »Wer war es?« »Ihr Freund.«
    »Ihr Freund? Bettýs Freund?« »Ja.«
    »Er hieß Leo.« »Leo?«
    »Ja, Leo. Er war aus Reykjavik.«
    Es kam mir so vor, als stünde die Zeit still. Ich starrte sie an und begriff nicht gleich, was sie gesagt hatte. Begriff nicht, was es bedeutete, nur dass es etwas Furchtbares war. Etwas Grauenvolles. Bettý und Leo. Sie musste es mir drei Mal sagen.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte sie.
    »Ach nein, nichts, ich hab mir nur auf die Zunge gebissen.«
    Irgendetwas musste ich sagen. Ich war feuerrot geworden, und meine Augen schwammen in Tränen.
    »Wieso weißt du, dass es Leo war?«, stammelte ich und tat so, als käme das von den

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