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Tödliche Jagd

Tödliche Jagd

Titel: Tödliche Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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uns dann zur
Vordertür, und du klopfst«, wies ich Pendlebury an.
»Sieh zu, daß du Land gewinnst, wenn er rauskommt, und
laß mich machen.«
      Ihm war anzusehen, daß ihm mein Plan
mißfiel, doch er widersprach nicht. Wir warteten, bis die
Vordertür ins Schloß fiel, und schlichen dann an der
Hauswand entlang zur Vorderseite.
    Von einem Balken über der Tür
hing immer noch das alte Wirtshausschild. Die Farben Rot und Schwarz
dominierten. Der Sensenmann saß auf einem Thron aus Leichen, eine
Krone auf dem Schädel, einen Hermelinmantel um die Schultern,
darunter die Inschrift ›The Death of Kings‹, der Name des
Gasthauses.
      Ich nickte Pendlebury, der ziemlich ängstlich
dreinschaute, aufmunternd zu. Er holte tief Luft und ging los; ich
folgte ihm gebückt, um nicht durch die Fenster gesehen zu werden.
Er warf mir erst noch einen zögernden Blick zu, bevor er an die
Tür klopfte.
      Drinnen rührte sich etwas, und dann ging langsam die Tür auf.
    Pendlebury rang sich ein Lächeln ab. »Guten Morgen, Davo.«
      Ich hörte ein erstauntes »Oh« und dann die Frage: »Du? Wieso denn das?«
      Wieder einmal war mir das Glück nicht
wohlgesonnen, denn er kam heraus ins Freie; ich sah, daß er eine
Luger flach an seinen rechten Oberschenkel gepreßt hielt. Er
spürte, daß da noch jemand war, aber ich war schneller und
trat ihm, als er sich umdrehte, mit dem Fuß in den Magen, rammte
ihm das Knie ins Gesicht und warf ihn zu Boden.
      Ich hob die Luger auf und steckte sie in die Tasche.
Pendlebury sah mich ganz erschrocken an. »Sie machen anscheinend
nie halbe Sachen, Mr. Jackson.«
    »Stimmt. Aber jetzt pack mal mit an. Wir bringen ihn rein.«
      Das Auffälligste an Davo war sein Gesicht. Der
leibhaftige Judas Ischariot: Das eine Auge schielte fürchterlich,
der Mund war wie ein Strich. Ein Gesicht, das so abstoßend und
zugleich faszinierend war wie ein mittelalterlicher Wasserspeier.
    Wir setzten ihn auf einen Stuhl an einem
groben Holztisch; dann hieß ich Pendlebury, etwas zu suchen,
womit ich ihn fesseln könnte. Er verschwand in der Küche und
kam nach wenigen Minuten mit einem Stück von einer
Wäscheleine wieder. Ich band die Hände des Ungarn hinter der
Stuhllehne zusammen, setzte mich und wartete darauf, daß er
wieder zu sich kam.
      Der Raum, in dem wir uns befanden, mußte
früher die Gaststube gewesen sein. Der Boden war gefliest, die
niedrige Decke wurde von dicken, schwarzen Eichenbalken gestützt,
beiderseits des großen offenen Kamins standen Bänke.
      Im Kamin brannte ein Feuer aus Treibholz, spendete
wohlige Wärme nach dem unfreundlichen Wetter draußen. Am
interessantesten fand ich jedoch eine Flasche Whisky, die auf dem Tisch
stand inmitten von dem, was allem Anschein nach vom gestrigen
Abendessen noch übriggeblieben war.
      Ich schenkte mir etwas in eine einigermaßen
saubere Tasse ein, reichte die Flasche Pendlebury und ging ans Fenster.
Auf dem Fensterbrett stand ein Telefon; Pendlebury hatte also in diesem
Punkt die Wahrheit gesagt. Ich trank einen Schluck von meinem Whisky.
Nach einer Weile stöhnte Davo auf.
      Er war noch nicht wieder bei sich; ich ging deshalb in
die Küche, füllte einen Krug mit kaltem Wasser und
schüttete es ihm ins Gesicht. Er fuhr zusammen, erwachte zu neuem
Leben und fluchte hemmungslos.
      Ich schlug ihm mit dem Handrücken ins Gesicht, um
gleich von Anfang an klarzustellen, daß ich nicht mit mir
spaßen ließ; als ersten Erfolg konnte ich verzeichnen,
daß er einen Augenblick lang den Mund hielt.
      »So gefällst du mir schon viel
besser«, erklärte ich gönnerhaft. »Und jetzt
machen wir ein kleines Frage- und Antwortspiel. Du hast Chen-Kuen und
seine Begleitung, darunter auch eine Farbige, vorhin hinüber nach
Skerry gebrachte. Gehe ich recht in dieser Annahme?«
      Davo rollte sein schielendes Auge, als er sich zu
Pendlebury umdrehte und ihn wütend anfuhr: »Du hast
gesungen. Du bist ein toter Mann.«
      Ich schlug ihn erneut, diesmal etwas kräftiger. »Ich hab' dich was gefragt.«
    Als Antwort spuckte er mir ins Gesicht; wahrlich kein ange
    nehmes Gefühl. Ich merkte, daß ich mit ihm andere
Saiten aufziehen mußte. Neben dem Kamin lag ein meterlanger,
eiserner Schürhaken. Ich nahm ihn auf und steckte ihn in die Glut.
Er brach seine Schimpftirade abrupt ab.
      »Mein lieber Freund«, hob ich an,
»in den letzten drei Tagen bin ich verprügelt, mit Drogen
vollgepumpt und in eine Anstalt für

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