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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sagte sie und schüttelte den Kopf. »Was wir haben, ist ein allein lebender Mann, der es auf der Karriereleiter nie bis ganz oben geschafft hat und der unter dem Einfluss einer starken, erfolgreichen Frau oder starker, erfolgreicher Frauen gestanden hat und vielleicht jetzt noch steht.«
    »Passt durchaus auf David Angelini.«
    »Ja, und auf seinen Vater, falls wir die Tatsache, dass seine Geschäfte gerade schlecht gehen, in unsere Überlegungen einbeziehen. Ebenso wie auf Slade. Mirina Angelini ist nicht das zarte Pflänzchen, für das ich sie ursprünglich hielt. Und dann ist da George Hammett. Er hat Towers geliebt, aber sie nahm ihn nicht ganz ernst. Was für ihn wie ein Tritt in die Eier gewesen sein könnte.«
    Feeney rutschte auf seinem Stuhl herum und knurrte.
    »Außerdem gibt es da draußen sicher noch ein paar Tausend frustrierte, wütende Männer mit einer Neigung zu Gewalt.« Eve atmete zischend aus. »Also, wo steckt Nadine?«
    »Hör zu, bisher haben sie ihr Fahrzeug nicht gefunden. Aber so lange ist sie schließlich noch nicht weg.«
    »Hat sie in den letzten vierundzwanzig Stunden irgendwo eine ihrer Kreditkarten benutzt?«
    »Nein.« Feeney entfuhr ein Seufzer. »Aber falls sie beschlossen hat, den Planeten zu verlassen, dauert es ein bisschen länger, bis wir an die Daten herankommen.«
    »Sie hat den Planeten nicht verlassen. Ganz sicher würde sie im Moment in der Nähe bleiben wollen. Verdammt, ich hätte wissen müssen, dass sie irgendeine Dummheit anstellt. Ich konnte sehen, wie fertig sie war. Ich konnte es in ihren Augen sehen.«
    Frustriert fuhr sich Eve mit den Händen durch die Haare. Plötzlich erstarrte sie mitten in der Bewegung. »Ich konnte es in ihren Augen sehen«, wiederholte sie ganz langsam. »Oh, mein Gott. Die Augen.«
    »Was? Was?«
    »Die Augen. Er hat ihre Augen gesehen.« Sie sprang in Richtung ihres Links. »Geben Sie mir Peabody«, befahl sie. »Straßenpolizistin bei der – Scheiße, Scheiße, wo ist sie noch mal? Bei der vierhundertzweiten.«
    »Was ist, Dallas?«
    »Warten wir’s ab.« Sie fuhr sich mit den Fingern über den Mund. »Warten wir es einfach ab.«
    »Peabody.« Das genervte Gesicht der Polizistin erschien auf dem Bildschirm. Um sie herum herrschte ein Chaos aus Lärm, Stimmen und Musik.
    »Himmel, Peabody, wo sind Sie?«
    »Großveranstaltung.« Sie schnaubte verächtlich auf. »Parade in der Lexington. Irgendwas Irisches.«
    »Gedenktag zur Freiheit der sechs Grafschaften«, erklärte Feeney mit einer Spur von Stolz. »Machen Sie sich nicht darüber lustig.«
    »Können Sie irgendwohin, wo es etwas ruhiger ist?«, brüllte Eve über das Chaos hinweg.
    »Sicher. Wenn ich meinen Posten verlasse und drei Blöcke weitergehe.« Dann entsann sie sich darauf, mit wem sie es zu tun hatte und fügte eilig ein höfliches »Ma’am« hinzu.
    »Verdammt«, murmelte Eve und bat die Polizistin, tatsächlich drei Blöcke weiterzumarschieren. »Es geht um den Fall Kirski, Peabody. Ich werde Ihnen ein Foto der Leiche übermitteln. Sehen Sie es sich gut an.«
    Eve rief die Akte auf, ging ein paar Seiten durch und übermittelte das Bild von Kirski, wie sie im Regen lag.
    »Haben Sie sie so gefunden? Genau so?«
    »Ja, Ma’am, ganz genau so.«
    Eve holte das Bild zurück und verschob es in die linke untere Ecke ihres Bildschirms. »Mit der Kapuze über dem Gesicht? Oder hat irgendjemand sie ihr später über die Augen gezogen?«
    »Nein, Ma’am. Wie ich bereits in meinem Bericht erklärt habe, machten, als ich ankam, ein paar Fernsehleute bereits Aufnahmen von ihr. Ich habe sie zurückgedrängt und die Tür versiegelt. Von ihrem Gesicht war nur der Mund zu sehen. Als ich am Tatort ankam, war sie noch nicht offiziell identifiziert. Die Aussage des Zeugen, der die Leiche gefunden hatte, war ziemlich nutzlos. Er war vollkommen hysterisch. Sie haben die Aufnahme.«
    »Ja, ich habe die Aufnahme. Danke, Peabody.«
    »Tja«, meinte Feeney, nachdem Eve das Gespräch beendet hatte. »Und was sagt dir das jetzt?«
    »Lass uns noch mal die Aufnahme von dem Gespräch mit Morse durchgehen. Von seiner allerersten Aussage.« Eve lehnte sich zurück, und Feeney klickte die Aufnahme des Frettchens an. Sein Gesicht war nass vom Regen, Schweiß und vielleicht Tränen. Er war kreidebleich, und seine Augen irrten unruhig hin und her.
    »Der Kerl hatte eindeutig einen Schock«, bemerkte Feeney. »So geht es manchen Menschen, wenn sie über eine Leiche stolpern. Aber Peabody war wirklich

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