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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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»Ich nehme an, du schaffst das doppelt so schnell, wie ich es schaffen würde. Und dann brauche ich noch einen Check von sämtlichen Verwandten, Freunden, Bekannten und so weiter sowie von allen Beteiligten an noch nicht abgeschlossenen Fällen.«
    »Himmel, Dallas«, stieß er hervor, während er jedoch seine Schultern kreisen ließ und seine Finger spannte wie ein Pianist vor Beginn des Konzerts. »Meine Frau wird mich vermissen.«
    »Mit einem Cop verheiratet zu sein, ist nun mal kein Zuckerschlecken«, sagte sie und tätschelte ihm mitfühlend die Schulter.
    »Hat das Roarke gesagt?«
    Sie zog ihre Hand zurück. »Wir sind nicht verheiratet.«
    Feeney begann leise zu summen. Es machte ihm Spaß zu sehen, wie Eve die Stirn runzelte und zusammenfuhr, als er fragte: »Wie geht’s ihm überhaupt?«
    »Gut. Er ist im Moment in Australien.« Sie vergrub die Hände in den Taschen ihrer Jeans. »Es geht ihm gut.«
    »Hmmm. Ich habe euch beide vor ein paar Wochen in den Nachrichten gesehen. Bei irgendeiner tollen Veranstaltung im Palace. Du siehst wirklich scharf aus, wenn du mal ein Kleid trägst.«
    Sie rutschte unbehaglich auf der Tischkante herum, riss sich zusammen und zuckte mit den Schultern. »Ich hatte keine Ahnung, dass du die Klatschkanäle guckst.«
    »Ich liebe sie sogar«, sagte er ohne jede Scham. »Muss interessant sein, in diesen Kreisen zu verkehren.«
    »Manchmal ja«, murmelte sie verlegen. »Wollen wir über mein Privatleben reden, Feeney, oder über unseren Mordfall?«
    »Am liebsten beides.« Er stand auf und streckte sich genüsslich. »Erst mal sehe ich mir ihr Link genauer an, und dann mache ich mich an die Überprüfung der unzähligen Perversen, die sie hat einlochen lassen. Sobald ich was habe, gebe ich dir Bescheid.«
    »Feeney.« Als er sich noch einmal umdrehte, wiegte sie den Kopf ein wenig. »Du hast gesagt, es gäbe drei Gründe, weshalb du dich an den Ermittlungen beteiligen willst. Du hast mir aber nur zwei Gründe genannt.«
    »Der Dritte ist ganz einfach der, dass du mir gefehlt hast, Dallas.« Er sah sie mit einem Grinsen an. »Ich will verdammt sein, wenn du mir nicht gefehlt hast.«
    Lächelnd setzte sie sich hinter ihren Schreibtisch. Wenn es ihr in Bezug auf ihn nicht ebenso ergangen war, wollte sie ebenfalls verdammt sein.

4
    D as Blue Squirrel lag in unmittelbarer Nähe des Five Moons. Eve hatte eine gewisse Vorliebe für das schmuddelige Lokal. Es gab Augenblicke, in denen sie den Lärm, das Gedränge, die ständig wechselnde Aufmachung der Gäste und vor allem die Bühnenshow tatsächlich genoss.
    Die Lead-Sängerin war einer der wenigen Menschen, die Eve als echte Freundin ansah. Die Bekanntschaft mochte ihren Anfang darin genommen haben, dass Eve Mavis Freestone einige Jahre zuvor festgenommen hatte, und dennoch hatte sich eine enge Freundschaft zwischen ihnen beiden entwickelt, die durch nichts und niemanden zu erschüttern war. Doch auch wenn Mavis inzwischen nicht mehr gegen das Gesetz verstieß, würde sie niemals ein ganz normaler Mensch werden.
    Heute Abend schrie die schlanke, wohlgeformte Frau ihre Texte zum Kreischen der Trompeten einer dreiköpfigen Frauenband, die auf dem riesigen dreidimensionalen Bildschirm direkt in ihrem Rücken herumturnte. Die schrille Musik und die Qualität des Weines, den Eve zu bestellen gewagt hatte, reichten völlig aus, um ihr die Tränen in die Augen zu treiben.
    Für ihren heutigen Auftritt hatte Mavis ihre Haare smaragdgrün gefärbt. Eve wusste, dass Mavis ein Faible für Edelsteine hatte, also hatte sie sich irgendwie in einen hautengen, schillernd saphirblauen Einteiler gezwängt, der mit Mühe eine ihrer vollen Brüste und ihren Schritt bedeckte. Die zweite Brust wurde von schimmernden Glassteinen und einem strategisch genau auf der Brustwarze platzierten Silberstern verziert.
    Ein falsch platzierter Stein, und das Blue Squirrel hätte mit einer Strafe wegen Missachtung der Gesetze belegt werden können. Die Eigentümer des Schuppens waren nämlich nicht bereit, die saftigen Gebühren für die Lizenz für Nacktauftritte auf den Tisch zu legen.
    Mavis wirbelte herum, und Eve entdeckte, dass ihr herzförmiges Hinterteil ähnlich dekoriert war wie die beinahe nackte Brust. Gerade noch innerhalb der Grenzen des Erlaubten.
    Das Publikum liebte ihre Freundin. Als sie nach ihrem Auftritt von der Bühne stieg, erntete sie lautstarke, betrunkene Beifallsrufe sowie donnernden Applaus, und selbst die Gäste in den abgeschiedenen

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