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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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gemeinsame Entscheidung.« Wieder tastete Mirina Hilfe suchend nach seiner Hand. »Ich kann meine Mutter nicht wieder zum Leben erwecken, und ich weiß, dass es meinen Vater schwer treffen wird, wenn wir ihm sagen, dass Randy dazu benutzt wurde, um ihr wehzutun. Aber das sind Dinge, mit denen zu leben ich ganz einfach lernen muss. Und ich werde es schaffen, wenn ich weiß, dass, wer auch immer Randy und dadurch auch mich derart benutzt hat, eines Tages dafür bezahlen wird. Sie hätte niemals ihre Wohnung verlassen, sie wäre niemals in diese üble Gegend hinausgefahren, außer um mich zu beschützen.«
    Auf dem Rückflug Richtung Westen ging Eve nervös in der komfortablen Kabine auf und ab. »Familien.« Sie vergrub die Daumen in den Gesäßtaschen ihrer abgewetzten Jeans. »Roarke, denkst du jemals über Familien nach?«
    »Hin und wieder.« Da sie anscheinend reden wollte, schaltete er den Monitor, auf dem er die jüngsten Geschäftsnachrichten überflogen hatte, mit einem leisen Seufzer aus.
    »Slade und Mirina sind offenbar der Überzeugung, dass Cicely Towers in ihrer Rolle als Mutter in der Nacht ihrer Ermordung noch einmal aus dem Haus gegangen ist. Das Glück ihres Kindes wurde von jemandem bedroht. Sie wollte die Sache klären. Selbst wenn sie Slade anschließend die Leviten lesen wollte, hatte sie die Absicht, die Sache vorher irgendwie ins Reine zu bringen.«
    »Das ist es, was allgemein als natürlicher Elterninstinkt bezeichnet wird.«
    Sie verzog das Gesicht. »Wir beide wissen es besser.«
    »Ich würde nicht behaupten, dass das, was wir beide erlebt haben, der Norm entspricht.«
    »Okay.« Nachdenklich setzte sie sich auf die Lehne seines Sessels. »Wenn es also normal ist, dass eine Mutter versucht, ihr Kind um jeden Preis vor Schwierigkeiten zu bewahren, dann hat Towers genau das getan, was ihr Mörder erwartet hat. Er hat sich demnach ziemlich gut in sie hineinversetzen und ihren Charakter ziemlich gut beurteilen können.«
    »Ich würde sogar sagen, hervorragend.«
    »Aber gleichzeitig war sie Staatsanwältin, und als solche wäre es nicht nur ihre Pflicht gewesen, sondern hätte es auch ihrem Instinkt entsprechen müssen, die Behörden einzuschalten, jede Drohung oder jeden Erpressungsversuch umgehend zu melden.«
    »Die Liebe einer Mutter ist stärker als jedes Gesetz.«
    »Ihre auf jeden Fall, und wer auch immer sie ermordet hat, hat das genau gewusst. Wer kannte sie so gut? Ihr Geliebter, ihr Ex-Mann, ihr Sohn, ihre Tochter, Slade.«
    »Und andere, Eve. Sie war eine starke, engagierte Verfechterin nicht nur der Mutterschaft, sondern allgemein der Rechte der Familie. Im Verlauf der Jahre gab es Dutzende von Stories über sie, in denen ihr persönlicher Einsatz für ihre eigene Familie hervorgehoben wurde.«
    »Es wäre ein ziemlich großes Risiko gewesen, wenn sich der Täter einzig auf die Medien verlassen hätte. Sie sind selten objektiv und verdrehen die Tatsachen oft so, wie es ihnen gerade in den Kram passt. Ich denke, ihr Mörder wusste es, er nahm es nicht nur an, sondern er wusste es genau. Entweder, weil er sie persönlich kannte oder aufgrund ausführlicher Recherchen.«
    »Was das Feld kaum einengt.«
    Eve ging achtlos über den Einwand hinweg. »Und dasselbe gilt für Metcalf. Sie trifft eine Verabredung, ohne denjenigen, den sie treffen will, speziell in ihrem Terminkalender zu erwähnen. Woher weiß ihr Killer das? Weil er ihre Gewohnheiten kennt. Meine Aufgabe ist es nun, die Gewohnheiten des Mörders genauestens zu studieren. Weil es andernfalls nicht bei diesen beiden Morden bleibt.«
    »Bist du dir da so sicher?«
    »Ich bin mir sicher, und Mira hat es mir bestätigt.«
    »Dann hast du also mit ihr gesprochen.«
    Rastlos stand sie wieder auf. »Er – gehen wir der Einfachheit halber mal von einem Er aus – beneidet und verabscheut gleichzeitig starke Frauen, auch wenn sie ihn faszinieren. Frauen, die im Rampenlicht stehen, Frauen, die etwas bewirken. Mira denkt, die Morde werden vielleicht durch ein Bedürfnis nach Kontrolle ausgelöst, aber da bin ich mir nicht so sicher. Vielleicht überschätzen wir ihn da. Vielleicht geht es ihm ganz einfach um den Kick. Darum, das Ganze zu planen, seine Opfer zu verfolgen und sie dann in die Falle zu locken. Nur, wen verfolgt er im Augenblick?«
    »Hast du in letzter Zeit mal in den Spiegel gesehen?«
    »Hmm?«
    »Ist dir klar, wie oft dein Gesicht im Fernsehen und in den Zeitungen erscheint?« Er unterdrückte seine Besorgnis, erhob

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