Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)
hatte.
„Unendlich Schuss natürlich. Ach ja, für den Nahkampf brauchst du ja auch was!“ Viola schnippte mit den Fingern, woraufhin sie ein Kurzschwert in der Hand hielt. Der Griff war silbern, die Klinge war von einem rötlichen Schimmer umgeben.
„Ein Energie fressendes Schwert. Also pass auf, dass du die Klinge nicht berührst!“, warnte Viola und gab es ihrer Schwester. Dann wandte sie sich zu ihrem Tor aus Licht, schloss die Augen und schwieg. Kurz darauf erschien auf der anderen Seite des Tores ein neues Szenario, nämlich der Strand am Internat.
„Ich gehe vor!“, sagte Sally, zog die Pistole und umklammerte das Schwert fester.
Der Strand war verlassen, außer ihnen beiden war nichts und niemand da.
„Ich spüre etwas. Jemand war hier und hat diesen Traum kopiert. Ich vermute mal, Kim hat diesen Traum nachgebaut und Dascha in einem unachtsamen Moment in die Kopie fallen lassen. Das geht so schnell, das merkt man gar nicht. Wir müssen nur den Ort finden, dann kann ich das Tor öffnen und wir können ihnen folgen!“, erklärte Viola und machte sich auf die Suche. Erst lief Sally mit gezogenen Waffen hinter ihr her, doch als sie sich sicher war, dass nur sie beide da waren, suchte sie aktiv mit. Sally war es auch, die jetzt einen kleinen Freudenruf ausstieß.
„Hier liegen ein halb volles Bier und ein paar Zigarettenstummel!“, rief sie Viola zu. Diese kam sofort angerannt, kniete sich hin und tastete den Sand ab.
„Ja, hier ist es. Ich kann es spüren. Sally, ich hab keine Ahnung, was hinter dem Tor sein wird. Das ist das Reich von Kim. Du weißt ja, wie gut ich kämpfen kann … beschütz mich bitte, egal was da lauert!“, sagte sie dann verunsichert.
„Kein Problem. Mach die Tür auf, ich sorg dafür, dass wir zur nächsten kommen. Und zwar heil!“, versuchte Sally sie zu beruhigen. „Wahrscheinlich hat Kim einen niederen Dämon oder eine selbst erschaffene Kreatur, die uns abwehren wollen wird. Also pass bitte auf. Ach ja, ich finde wir sind ein gutes Team!“, sagte Viola noch, dann konzentrierte sie sich kurz und im Sand öffnete sich das Tor. Unter dem Tor war nichts als Schwärze. Ohne lange zu überlegen, sprang Sally.
Sally ging vorsichtig und mit gezogenen Waffen ein Stück zur Seite, damit Viola auch springen konnte. Hinter ihr schloss sich das Tor wieder. Obwohl es um sie herum komplett schwarz war, konnten sie gut sehen.
„Sie waren hier. Eine ganze Weile sogar. Ich kann sie noch spüren. Aber hier ist noch etwas. Ich sehe es nur nicht“, sagte Viola und versteckte sich hinter Sally. Diese ging ein paar Schritte weiter, dann blieb sie stehen und schaute sich um.
„Egal was und wo du bist, komm raus! Oder hast du etwa Angst vor einem Mädchen mit einem Schwert?“, rief sie spöttisch. Ein Knurren ertönte, dann löste sich aus der Dunkelheit eine Gestalt. Die Gestalt hatte den Kopf und Oberkörper einer Menschenfrau, aber Hörner und Stacheln an Kopf, Schultern und Armen. Ihr Unterkörper war mit schwarzem Fell überzogen und erinnerte an den einer Ziege. Riesige schwarze Schwingen wuchsen an ihrem Rücken, ein Schwanz schwang seltsam umher. Auf den zweiten Blick erkannten die Mädchen, dass der Schwanz eine Schlange samt Kopf war. Dieser Schlangenkopf zischte sie böse an. Anstelle von Haaren tummelten sich kleine Käfer auf dem Kopf der Gestalt.
„Eine Chimäre!“, rief Viola erschrocken. Schnell machte sie ein paar Handbewegungen, dann war sie in einer kleinen Metallkiste verschwunden. Sally grinste, hob ihre Pistole und schoss der Chimäre mehrmals in den Kopf, während diese auf sie zustürmte. Jetzt war sie in ihrem Element. Die Schüsse hatten zwar nur die Wirkung, dass einige der Käfer zu Boden fielen, aber das war ihr egal. Dann eben weg mit der Pistole und sich aufs Schwert verlassen. Gesagt getan, weg mit der Pistole. Dann lief Sally der Chimäre mit einem Kampfschrei entgegen und verpasste ihr mit dem Schwert einen kräftigen Hieb über den Oberkörper. Blut schoss aus der Wunde, die Chimäre schrie wütend auf und schlug mit ihren Händen, die echsenartig waren und scharfe Krallen hatten, nach ihr. Aber Sally war schnell, sprang schräg hinter sie und landete einen Schlag in den Rücken. Allerdings hatte sie den Schlangenschwanz außer Acht gelassen, der die Gelegenheit natürlich sofort nutzte, um sie von den Beinen zu holen. Sally fiel zu Boden und verlor dabei ihr Schwert. Die Chimäre drehte sich um, aber Sally war einfach deutlich
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