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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sie sich nie abfinden. Sie atmete langsam und tief ein und aus, um sich zu beruhigen. Das tat sie auch bei Lampenfieber immer. Doch sie erinnerte sich daran, daß es viel ergiebiger war, sich auf das Scheitern einer anderen Person zu konzentrieren.
    »Du hast recht. Und wenn Deanna ihren Tiefpunkt erreicht hat, wird sie froh sein, überhaupt noch irgendwo öffentlich auftreten zu können.« Außerdem hatte sie ja noch etwas in der Hinterhand, das diesen schönen Tag ein wenig früher herbeiführen konnte.
    Als sich Angelas Lippen zu einem Lächeln verzogen, ging Dan hinter ihren Sessel und massierte ihr die verspannten Schultern. »Entspann dich einfach und überlaß es mir, sich Sorgen zu machen.«
    Sie mochte es, wie sich seine Hände anfühlten – sanft, kompetent, sicher. In ihnen fühlte sie sich beschützt und geborgen. Und gerade jetzt hatte sie das bitter nötig.
    »Sie lieben mich alle, nicht wahr, Dan?«
    »Selbstverständlich.« Seine Hände wanderten zu ihrem Nacken hoch, strichen über ihre weichen und schweren Brüste, die ihn immer wieder erregten. Seine Stimme wurde undeutlich, als er spürte, wie sich ihre Brustwarzen unter dem
leichten Druck zwischen seinem Daumen und Zeigefinger verhärteten. »Alle lieben Angela.«
    »Und sie werden weiter zuschauen.« Sie seufzte und entspannte sich, als seine Hände ihre Brüste kneteten.
    »Jeden Tag. Von Küste zu Küste.«
    »Jeden Tag«, murmelte sie und ihr Lächeln wurde breiter. »Schließ die Tür ab, Dan, und sag Lorraine, sie soll jetzt keine Anrufe für mich durchstellen.«
    »Nichts, was ich lieber täte.«

Vierzehntes Kapitel
    I n den frostigen Wüstennächten fiel es schwer, sich an die sengende Hitze des Tages zu erinnern. Nach der Explosion der ersten Bomben fiel es genauso schwer, sich an die vorangegangenen fürchterlich langweiligen Wochen der Operation Wüstenschild zu erinnern.
    Finn hatte schon andere Kriege durchgestanden, obwohl er nie zuvor durch Vorschriften des Militärs so sehr in seinem Handlungsspielraum eingeschränkt worden war. Doch für einen wagemutigen Reporter gab es immer Mittel und Wege, diese Vorschriften zu umgehen. Natürlich hätte auch er niemals bestritten, daß es bestimmte sensible Informationen gab, deren Verbreitung über den Sender die Truppen gefährdete. Aber er war kein von blindem Ehrgeiz beseelter Idiot, sondern sah es als seine Arbeit und als seine Pflicht an, herauszufinden, was gerade tatsächlich geschah und nicht nur was die offiziellen Berichte an Geschehnissen meldeten.
    Zweimal waren er und Curt mit der tragbaren Satellitenschüssel in seinen gemieteten Lastwagen gestiegen und über die schlecht markierten Straßen und den dahintreibenden Sand gefahren. Irgendwann hatten sie es geschafft, mit den US-Truppen in Kontakt zu treten, und Finn lauschte den Klagen und Hoffnungen der Soldaten, bevor er zu seiner Basis zurückkehrte, um über beides zu berichten.
    Er beobachtete, wie die Scud-Raketen flogen und die Patriot-Raketen sie abfingen. Wenn sich ihm eine Gelegenheit zum Schlafen bot, nutzte er sie. Und die ganze Zeit lebte er mit der Möglichkeit eines Angriffs mit Chemiewaffen.
    Als die Bodentruppen in die Kämpfe einzugreifen begannen, brannte er darauf, ihnen nach Kuwait City zu folgen.
    ›Mutter aller Schlachten‹ sollten diese einhundert Stunden erbitterte Gefechte zur Befreiung Kuwaits einmal genannt werden. Während die alliierten Truppen ihre Positionen am Euphrat bezogen, flohen die irakischen Soldaten überstürzt und ungeordnet über die Autobahnen, die Kuwait mit anderen Städten verbanden.
    Für Fahrzeuge gab es bald kaum noch ein Durchkommen, Panzer waren zwischen ihnen eingeschlossen, überall lag herum, was die Flüchtenden zurückgelassen hatten. Von einem staubigen Lastwagen aus, der auf die Stadt zufuhr, betrachtete Finn die Trümmerlandschaft. Kilometerweit säumten verwüstete Fahrzeuge oder auf die Seite gekippte und diverser Teile beraubte Autos die Straße. Die Fahrbahn war übersät mit den verschiedensten Gegenständen: Matratzen, Decken, Bratpfannen, Patronenhülsen. Wie auf den Boden gestreute Juwelen lag ein Kronleuchter im Sand, dessen Kristalle in der Sonne funkelten. Schlimm waren die Leichen, die vereinzelt dazwischenlagen.
    »Laß uns ein paar Aufnahmen machen.« Finn stieg aus dem Lastwagen; seine Stiefel knirschten auf einer Musikkassette, die über die Straße geweht wurde.
    »Das sieht ja aus, als wollte hier jemand gebrauchte Gegenstände aus der Hölle zum

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