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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Boden. Ein paar mutige Krokusse schauten bereits aus der Erde.
    »Du gärtnerst. Wo hast du denn das gelernt?«
    »Ich habe darüber einiges an Büchern gelesen.« Finn hob ihr Gepäck aus dem Kofferraum, während Deanna am Ende der Kiesauffahrt stand und sich umschaute. »Ich weiß nie, wie lange ich von hier weg bin, daher wäre ein Rasen ziemlich unpraktisch. Und die Vorstellung, jemand anderen den Rasen mähen zu lassen, gefiel mir nicht. Das hier gehört mir.« Diese Feststellung machte ihn ein wenig verlegen und er zuckte mit den Achseln. »Also verwandte ich ein paar Wochen darauf, Pflanzen einzusetzen, um die man sich nicht viel kümmern muß.«
    »Es ist wunderschön hier.«
    Wie er merkte, wollte er, daß ihr sein Platz gefiel. »In einem oder zwei Monaten sieht es hier noch schöner aus. Aber
laß uns jetzt reingehen. Ich mache Feuer und dann zeige ich dir alles.«
    Sie folgte ihm hoch zur Veranda, ließ ihre Hand über die Armlehne eines Schaukelstuhls gleiten. »Es fällt nicht leicht, sich vorzustellen, daß du hier sitzt, die Aussicht über einen Steingarten genießt und nichts tust.«
    »Das wird dir bald leichter fallen«, versprach er und führte sie ins Haus.
    Trat man durch die Tür, gelangte man in einen großen Raum mit einer Empore und vier Dachfenstern. Eine Wand des Raumes wurde von einem Kamin aus Flußsteinen beherrscht, an einer anderen drängten sich Bücher auf fest eingebauten Regalen. Die Holztäfelung hatte einen honiggelben Farbton, der Fußboden ebenfalls, auf dem Finn etliche kleine Teppiche verteilt hatte – orientalische, englische, französische, indianische. Und vor dem Kamin lag wie ein breiter, schwarzer Teich ein unglaubliches, schwarz schimmerndes, dickes Bärenfell, an dem auch die Pranken und der Kopf mit den gefletschten Zähnen nicht fehlten.
    Finn grinste, als er ihren Blick auffing. »Das war ein Geschenk  – von einigen Leuten aus dem Sender.«
    »Ist es echt?«
    »Ich fürchte, ja.« Er ging zum Kamin hinüber. »Ich nenne ihn Bruno. Da ich ihn nicht geschossen habe, kommen wir ganz gut miteinander aus.«
    »Vermutlich ist es … nett, mit ihm.«
    »Fressen tut er jedenfalls nicht viel.« Er spürte ihre Nervosität wie ein Zittern durch die kalte Luft bis zu sich herüber. Und er verstand auch, warum ihr so zumute war. Er hatte sie dazu gedrängt, alles stehen und liegen zu lassen und mit ihm aus Chicago hinauszufahren, bevor sie die Chance gehabt hatte, über diesen Schritt nachzudenken. Jetzt war sie allein mit ihm hier. »Hier drin ist es kälter als draußen.«
    »Ja.« Sie rieb sich die Hände, als sie zu einem der Fenster hinüberschlenderte, um die Aussicht zu studieren. Kein anderes Haus störte den Blick, nur die üppigen Eiben und die noch kahlen Bäume waren zu sehen. »Es kommt mir gar
nicht so vor, als hätten wir erst seit einer Stunde die Stadt verlassen.«
    »Ich wollte einen Ort, an dem ich schnell von allem weg bin.« Flink und gekonnt machte er Feuer. »Außerdem wollte ich von diesem Ort aus auch schnell wieder zurück in die Stadt gelangen, falls ein Bericht ansteht. Im anderen Zimmer befinden sich Fernseher, Radio und Faxgerät.«
    »Schön!« meinte sie und ging hinüber zum Kamin, wo das Holz allmählich zu knistern begann und Funken sprühte.
    »Oben ist noch ein zweiter Kamin.« Er nahm ihre Tasche und deutete zur Treppe, die auf die Empore führte.
    Im Obergeschoß gab es ein großes Schlafzimmer, das genauso einfach möbliert war wie das große Zimmer unten. In einem Sitzbereich vor einem Fenster standen ein kleines, waidgrünes Zweiersofa, noch ein Schaukelstuhl, ein niedriger Kieferntisch und ein dreibeiniger Hocker. Das funkelnde Bettgestell aus Messing war mit weinrotem Kordsamt bedeckt und einen geräumigen Kleiderschrank gab es ebenfalls im Zimmer.
    »Das Bad ist dort hinten.« Finn deutete mit einem Kopfnicken auf die Tür, während er sich hinkauerte, um auch hier ein Feuer anzumachen.
    Neugierig stieß Deanna die Tür auf. Mit großen Augen verharrte sie auf der Schwelle und starrte in den Raum. Sie war sich nicht sicher, ob sie lachen oder applaudieren sollte. Wenn das übrige Blockhaus rustikale Eleganz zum Ausdruck brachte, hatte sich Finn im Badezimmer für das Ausgefallene entschieden.
    Die schwarze, übergroße Badewanne war mit Wasserdüsen ausgestattet und von einem Sims umgeben, der sich unter ein breites Fenster schmiegte. In die weiß gekachelte Abtrennung der separaten Dusche waren Glasbausteine eingelassen. Die

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