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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Woche hat er seine Frau und seine Arbeit verloren.«
    »Sie sind gut informiert.«
    »Dafür werde ich bezahlt. Er ging heute morgen um kurz nach zehn in dieses Restaurant – das ist also ungefähr drei
Stunden her –, ist mit einer 44er Magnum, einer Gasmaske und einem Karabiner bewaffnet. Er hat zwei Kellnerinnen und einen unbeteiligten Zuschauer erschossen, fünf Geiseln genommen, darunter zwei Frauen und die Tochter des Restaurantbesitzers, ein zwölfjähriges Mädchen.«
    »Zehn«, meinte Jenner matt. »Das Kind ist zehn Jahre alt. Mr. Riley, Sie machen gute Arbeit und normalerweise erfreue ich mich auch daran. Aber im Moment ist meine Aufgabe, diese Menschen dort lebendig herauszubringen.«
    Finn sah sich flüchtig um und nahm die Positionen der Scharfschützen wahr. Sie würden nicht mehr lange warten. »Wie lauten seine Forderungen? Können Sie mir das sagen?«
    Jenner kam zu dem Schluß, daß es nicht viel ausmachte, es Finn mitzuteilen. Es hatte nur eine einzige Forderung gegeben, und Jenner war nicht in der Lage gewesen, sie zu erfüllen. »Er will seine Frau, Mr. Riley. Sie hat Chicago vor vier Tagen verlassen, und wir versuchen, ihren Aufenthaltsort herauszufinden, hatten aber bisher kein Glück damit.«
    »Ich kann das über den Sender geben, und wenn sie irgendwo in den Nachrichten davon hört, besteht die Chance, daß sie Kontakt zu uns aufnimmt. Lassen Sie mich mit ihm reden. Vielleicht gelingt es mir, ihn dazu zu bringen, irgendwelche Zugeständnisse zu machen, wenn ich ihm sage, daß ich meine ganzen Leute auf seine Frau ansetze.«
    »Sind Sie dermaßen verzweifelt hinter einer Story her?«
    Finn war in seinem Arbeitsfeld Beleidigungen viel zu sehr gewöhnt, um daran jetzt Anstoß zu nehmen. »Ich bin immer bereit, für eine Story Zugeständnisse zu machen, Lieutenant.« Seine Augen verengten sich, als er versuchte, den Mann neben sich einzuschätzen. »Schauen Sie, das Kind ist doch erst zehn. Lassen Sie es mich versuchen.«
    Jenner verließ sich auf seinen Instinkt. Er hatte keinen Zweifel daran, daß er eine gewaltsame Lösung der Situation nicht viel länger aufhalten konnte. Kurz darauf reichte er Finn das Megaphon. »Machen Sie keine Versprechungen, die Sie nicht halten können.«
    »Mr. Johnson. Elmer. Hier spricht Finn Riley. Ich bin Reporter.«
    »Ich weiß, wer du bist.« Die Stimme, die durch das zerbrochene Glas drang, war nur noch ein hohes Kreischen. »Hältst du mich für dumm?«
    »Du warst am Golf, nicht wahr? Ich auch.«
    »Da scheiß ich drauf. Meinst du, das macht uns zu Kumpeln?«
    »Ich meine, jeder, der eine Weile da unten war, ist bereits einmal in der Hölle gewesen.« Die flatternde Markise erinnerte Finn an die Straße nach Kuwait und das Funkeln des rosaroten Kleides mit den Ziermünzen. »Ich dachte, vielleicht könnten wir ja eine Vereinbarung treffen.«
    »Es gibt keine Vereinbarungen. Wenn meine Frau hierherkommt, lasse ich die Geiseln frei. Wenn sie nicht kommt, fahren wir alle zur Hölle. Und das meine ich sehr ernst.«
    »Die Polizei hat schon versucht, mit ihr Verbindung aufzunehmen, aber ich dachte, wir könnten das Ganze vielleicht noch etwas beschleunigen. Ich verfüge über viele Kontakte, kann deine Geschichte landesweit ausstrahlen und das Bild deiner Frau von Küste zu Küste auf die Fernsehbildschirme bringen. Auch wenn sie selbst nicht zuschaut, wird irgend jemand, der sie kennt, das bestimmt sehen. Wir blenden eine Telefonnummer ein, eine spezielle Nummer, bei der sie anrufen kann. Dann kannst du mit ihr sprechen, Elmer.«
    Das war gelungen, stellte Jenner fest. Die ganze Zeit war er bereit gewesen, Finn nötigenfalls das Megaphon wieder zu entreißen. Finn bot Johnson nicht nur Hoffnung, sondern auch ein paar Minuten Berühmtheit an. Jenner war sich zwar nicht sicher, ob seine Vorgesetzten das guthießen, konnte sich aber vorstellen, daß die Strategie erfolgreich sein würde.
    »Dann mach das!« schrie Johnson nach draußen. »Verdammt noch mal, dann mach das!«
    »Aber gerne. Allerdings kann ich es erst dann tun, wenn ich dafür auch etwas von dir bekomme. Laß das kleine Mädchen rauskommen, Elmer, dann werde ich innerhalb von zehn Minuten deine Geschichte im ganzen Land verbreitet haben. Ich kann das sogar so planen, daß du eine Botschaft an deine Frau durchgeben kannst. In deinen eigenen Worten.«
    »Ich lasse hier überhaupt keinen raus, höchstens als Leiche.«
    »Sie ist doch noch ein Kind, Elmer. Deine Frau hat ja vielleicht Kinder

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