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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Finn ist im Moment für einen Drehtermin auf der anderen Seite der Stadt. Das ist also jetzt unsere einzige Chance. Wir sollten keine Zeit verlieren.«
    »Ich bin bereit.« Deanna schnappte sich gerade ihre Handtasche, als das Telefon klingelte. »Fast«, meinte sie. Weil Cassie an diesem Tag bereits Feierabend hatte, ging Deanna selbst an den Apparat. »Reynolds« sagte sie aus Gewohnheit heraus. Dann erstarb ihr strahlendes Lächeln. »Angela.« Sie blickte hoch und fing Frans interessierten Blick auf. »Das ist sehr freundlich von dir. Ich bin mir sicher, Finn und ich werden sehr glücklich sein.«
    »Natürlich werdet ihr das«, säuselte Angelas Stimme aus dem Hörer, während sie mit einem Brieföffner ein Titelbild durchtrennte, auf dem Finn und Deanna zu sehen waren. »Du warst doch immer zuversichtlich, Deanna.«
    Um ruhig zu bleiben, veränderte Deanna ihre Sitzhaltung so, daß sie den zitternden Weihnachtsbaum studieren konnte. »Kann ich irgend etwas für dich tun?«
    »Nein, überhaupt nichts. Doch ich möchte etwas für dich tun, meine Liebe. Nennen wir es doch ein Verlobungsgeschenk. Es geht um eine winzig kleine Information über deinen Verlobten, an der du interessiert sein könntest.«
    »Über Finn kannst du mir nun wirklich nichts erzählen, was mich interessieren könnte, Angela. Ich schätze deine guten Wünsche, aber ich muß jetzt weg und stand schon fast an der Tür.«
    »Laß dich nur nicht hetzen. Ich erinnere mich noch daran, daß du immer eine gesunde Neugier gehabt hast, und ich bezweifle, daß du dich in dieser Hinsicht so sehr verändert hast. Es wäre für dich und Finn wirklich sehr wichtig, dir anzuhören, was ich zu sagen habe.«
    »In Ordnung.« Mit zusammengebissenen Zähnen setzte sich auch Deanna wieder hin. »Ich höre.«
    »O nein, meine Liebe, doch nicht am Telefon. Zufälligerweise bin ich gerade hier in Chicago, um ein paar Geschäfte zu machen und mir ein wenig Spaß zu gönnen.«
    »Ach ja, morgen hast du ja dieses Mittagessen mit der Wählerinnenvereinigung. Ich habe davon gelesen.«
    »Genau, das steht morgen neben ein paar anderen Dingen auf meinem Programm. Doch für einen Plausch um – sagen wir mal – Mitternacht bin ich frei.«
    »Die Geister- und Hexenstunde? Angela, das ist jetzt aber sogar für dich ein bißchen dick aufgetragen.«
    »Paß auf, wie du mit mir redest, sonst gebe ich dir keine Gelegenheit, zu hören, was ich dir zu sagen habe, bevor ich damit an die Presse gehe. Du kannst meine Großzügigkeit als Verlobungs- und Weihnachtsgeschenk zugleich auffassen, meine Liebe. Also, um Mitternacht«, wiederholte sie. »Im Studio. Meinem alten Studio.«
    »Ich werde nicht … Verdammt!« Deanna knallte das Telefon in die Ablage. Es war wie ein Echo dessen, was Angela gerade getan hatte.
    »Was hat sie nur vor?«
    »Da bin ich mir nicht sicher.« Deanna starrte ins Leere. Die Stimmung zum Feiern war ihr gründlich vergangen. »Sie will sich mit mir treffen und behauptet, sie hätte irgendeine Information für mich, die ich mir unbedingt anhören müßte.«
    »Die will nur wieder Ärger machen, Dee.« Frans Stimme klang besorgt. »Dabei hat sie doch Ärger. Wegen der Gerüchte, sie würde trinken und Gäste bestechen, und wegen ihrer Art, ihre Show zu präsentieren, ist es in den letzten sechs Monaten mit ihren Einschaltquoten dramatisch bergab gegangen. Daher wäre es kaum eine Überraschung, wenn sie auf ihrem Besenstiel auf dich losgehen und dir einen vergifteten Apfel reichen würde.«
    »Das macht mir keine angst.« Deanna schüttelte ihre Verstimmung wieder von sich ab und stand auf. »Mir nicht. Es wird Zeit, daß Angela und ich die Sache ein für allemal miteinander ausfechten, und zwar unter vier Augen. Und sie ist nicht in der Lage, irgend etwas zu sagen oder tun, was mich verletzen könnte.«

TEIL DREI
    »Alle Macht der Phantasie über die Vernunft beruht auf einem gewissen Grad an Wahnsinn.«
     
    Samuel Johnson

Dreiundzwanzigstes Kapitel
    A ngeln jedoch war etwas angetan worden.
    Jemand hatte sie getötet.
    Deanna stieß weiter hohe, durchdringende Schreie aus, die in ihrer Kehle brannten wie Säure. Obwohl sich ihr Blick eintrübte, konnte sie ihn nicht von dem Horrorszenario neben sich abwenden. Und sie konnte das Blut riechen: heiß, kupferartig und dick.
    Sie mußte unbedingt von hier weg, bevor Angela diese zarte, leblose Hand nach ihr ausstreckte und ihr damit die Kehle zudrückte.
    Leise vor Panik wimmernd, kroch Deanna aus dem Sessel.

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