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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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geräumige Umhängetasche aus glattem schwarzem Leder hin.
    »Ja. Ich muß sie fallengelassen haben, als ich … als ich hier hereinkam.«
    »Und diese Karte.« Er hielt einen durchsichtigen Plastikbeutel hoch, in dem sich eine dünne Karte mit ihren Initialen befand.
    »Die gehört ebenfalls mir.«
    Er legte den Plastikbeutel beiseite und machte sich Notizen. »Um wieviel Uhr hat Miss Perkins wegen des Treffens mit Ihnen Kontakt aufgenommen.«
    »Um fünf. Sie hat in meinem Büro angerufen.«
    »Hat Ihre Sekretärin den Anruf entgegengenommen?«
    »Nein, die war bereits nach Hause gegangen. Ich bin selbst an den Apparat gegangen.« Durch die Abschirmung des Schocks hindurch drang ein zitternder Gedanke. »Glauben Sie etwa, ich hätte sie umgebracht? Glauben Sie, ich hätte ihr das angetan? Warum?« Sie sprang hoch, schwankte wie eine Betrunkene, als der Mantel auf den Boden glitt. »Wie hätte ich das denn anstellen können? Warum hätte ich das überhaupt tun sollen? Glauben Sie, ich hätte sie hierhergelockt, sie ermordet, und dann alles aufgenommen, damit ich es am nächsten Morgen meiner treuen Zuhörerschaft präsentieren kann?«
    »Beruhigen Sie sich, Miss Reynolds.« Behutsam stand auch Jenner auf. Sie machte den Eindruck, als ob sie sich auflösen würde, wenn er sie berührte. »Keiner beschuldigt Sie. Ich versuche nur zu erfassen, was hier passiert ist.«
    »Ich habe Ihnen doch genau erzählt, was sich ereignet hat. Jemand hat sie umgebracht. Jemand hat ihr das Gesicht weggeschossen und sie auf der Bühne plaziert. O Gott!« Sie
drückte eine Hand gegen ihr Herz. »Das kann doch nicht wahr sein!«
    »Setzen Sie sich und kommen Sie erst einmal wieder zu sich.« Jenner nahm ihren Arm. Draußen hinter der Tür kam es zu einem kleinen Tumult, und er drehte sich um.
    »Verdammt noch mal, ich will sie sehen.« Finn schob sich an dem Polizisten vorbei, der ihn aufzuhalten versuchte, und stürmte durch die Tür in die Garderobe. »Deanna!« Er rannte auf sie zu, als sie sich ihm schwankend näherte. »Dir ist nichts passiert.« Wie ein Schraubstock hielt er ihren Körper umklammert, vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. »Dir ist nichts passiert.«
    »Finn.« Sie drückte sich an ihn, sehnte sich verzweifelt danach, seinen Körper zu fühlen, seine Wärme, seinen Trost. »Jemand hat Angela umgebracht. Ich habe sie gefunden, Finn. Ich habe sie gefunden.«
    Er schob sie von sich weg, war entsetzt über die Schwellung und das verklebte Blut an ihrem Hinterkopf. Die Erleichterung, die er empfand, veränderte sich zu einem dunklen, brennenden Verlangen nach Rache. »Wer hat dich verletzt?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie vergrub sich in seinen Armen. »Ich habe nichts gesehen. Sie denken, ich habe das getan, Finn. Sie denken, ich habe sie umgebracht.«
    Über ihre zitternde Schulter hinweg starrte Finn mit eisigem Blick zu dem Detective hinüber. »Sind Sie verrückt geworden?«
    »Da hat Miss Reynolds etwas falsch verstanden. Wir haben überhaupt nicht die Absicht, sie zu diesem Zeitpunkt wegen irgend etwas zu belangen, und daran wird sich meiner Meinung nach auch in Zukunft nichts ändern.«
    »Dann steht es ihr ja frei, zu gehen.«
    Jenner rieb sich das Kinn. »Ja. Sie muß nur noch eine Erklärung unterschreiben, aber das können wir auch morgen noch tun. Miss Reynolds, ich weiß, daß Sie unter Schock stehen. Bitte entschuldigen Sie, daß ich Ihnen diese Fragen stellen mußte. Jetzt rate ich Ihnen, sich ins Krankenhaus zu begeben und sich untersuchen zu lassen.«
    »Ich nehme sie mit.« Behutsam führte Finn sie zu dem Stuhl zurück. »Deanna, warte hier bitte einen Augenblick auf mich. Ich muß noch kurz mit Lieutenant Jenner sprechen.«
    Sie umklammerte seine Hand. »Laß mich nicht allein.«
    »Nein, ich stehe direkt vor der Tür. Nur eine Minute. Detective!«
    Jenner folgte Finn in den Flur und gab dem Uniformierten mit einem Kopfnicken zu verstehen, sich zurückzuziehen. »Sie hat eine harte Nacht hinter sich, Mr. Riley.«
    »Das ist mir klar. Ich will nicht, daß Sie dem noch etwas hinzufügen.«
    »Das will ich genausowenig wie Sie. Doch bestimmte Prozeduren laufen jetzt einfach ab. Wir haben es hier mit einem schrecklichen Mord zu tun, und soweit ich das bisher übersehen kann, ist sie die einzige Zeugin. Macht es Ihnen etwas aus, mir zu sagen, wo Sie heute nacht gewesen sind?«
    Finns Blick wurde merklich kühler. »Nein, das macht mir nichts aus. Ich habe für einen Bericht in der South Side Aufnahmen

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