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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gemacht. Vermutlich gibt es etwa ein Dutzend Personen, die bezeugen können, mich dort bis etwa gegen Mitternacht gesehen zu haben. Mein Fahrer nahm mich mit nach Hause und hat mich gegen kurz nach eins bei mir abgesetzt. Um zwanzig nach eins habe ich dann die Polizei angerufen.«
    »Warum?«
    »Weil jemand mein Haus verwüstet hat. Wenn Sie das überprüfen wollen, nehmen Sie mit Ihrem Vorgesetzten Kontakt auf.«
    »Ich habe keinen Zweifel am Wahrheitsgehalt Ihrer Worte, Mr. Riley.« Jenner rieb sich erneut sein Kinn und spielte mit dem Terminkalender. »Sie sagten, um zwanzig nach eins?«
    »Bis auf ein paar Minuten genau. Wer immer dort eingebrochen ist, schrieb eine Botschaft für Deanna an die Schlafzimmerwand. Sie können von Ihren Kollegen alle Einzelheiten erfahren. Ich bringe erst einmal Deanna hier weg.«
    »Ich werde mich darum kümmern.« Jenner machte sich eine weitere Notiz. »Mr. Riley, es wäre besser, Miss Reynolds auf einem anderen Weg als üblich nach draußen zu führen.
Ich möchte nicht, daß sie noch einmal durch das Studio geht.«
    »Hey, Amie!« Ein anderer Polizist in Zivil stand am Ende des Flures an der Tür zum Studio und winkte dem Detective zu. »Er ist jetzt hier fertig.«
    »Sagen Sie ihm, er soll noch einen kurzen Augenblick warten. Wir bleiben in Kontakt, Mr. Riley.«
    Wortlos drehte Finn sich um und ging in die Garderobe zurück. Er zog seinen Mantel aus und steckte Deannas schlaffe Arme durch die Ärmel. Er wollte jetzt keine Zeit damit verlieren, nach ihrem Mantel zu suchen. »Komm, meine Kleine, laß uns jetzt hier weggehen.«
    »Ich will nach Hause.« Als er sie nach draußen führte, ließ sie sich gegen ihn fallen.
    »Das geht auf gar keinen Fall. Ich bringe dich zuerst einmal ins Krankenhaus.«
    »Laß mich da nicht allein.«
    »Ich lasse dich überhaupt nicht allein.«
    Er führte sie auf einem Umweg ins Freie, machte einen Bogen um das Studio und verließ das Gebäude über die winklige Treppe, die zum Parkplatz hinausführte. Weil er wußte, was sie erwartete, bevor er die Tür öffnete, küßte er sie auf die Stirn und legte ihr den Arm um die Schultern.
    »Es wird hier von Reportern und Kameras gleich nur so wimmeln.«
    Sie machte die Augen fest zu und zitterte. »Ich weiß. Ist schon okay.«
    »Halt dich einfach an mir fest.«
    »Das tue ich bereits.«
    Als er die Tür aufstieß, wurde sie vom Licht der Jupiterlampen geblendet. Sie beschirmte ihre Augen und sah überall nur noch Menschen, die begierig auf sie zustürmten, Mikrofone, die wie Lanzen in ihre Richtung stießen, und das große, fragende Auge der Kamera.
    Fragen prasselten auf sie herab, abwehrend zog sie den Kopf ein, während Finn sie durch das wogende Meer von Reportern vorwärtstrieb.
    Die meisten von ihnen kannte sie sogar, stellte sie fest.
Und der größte Teil von ihnen war ihr auch sehr sympathisch. Vor langer Zeit hatten sie miteinander um ihre Stories gekämpft. Vor langer Zeit wäre sie mitten unter ihnen gewesen, wäre genauso herangehastet, um das eine eindrucksvolle Bild zu machen, die gemurmelte Bemerkung einzufangen.
    Dann wäre sie zu ihrem Tisch in der Nachrichtenredaktion gerast, um die Meldung – und im Moment war sie die Meldung – Minuten und manchmal nur Sekunden vor der Konkurrenz auf Sendung zu bringen.
    Doch jetzt war sie nicht länger die Beobachterin, jetzt wurde sie selbst beobachtet. Wie hätte sie den wartenden Reportern mitteilen können, was sie fühlte? Wie hätte sie ihnen sagen können, was sie wußte? Ihr Verstand war wie Glas, das durch einen gräßlichen, hohen, winselnden Ton in heftiges Zittern geraten war. Wenn es nicht bald um sie herum still wurde, hatte sie das Gefühl, würde sie zerplatzen und sich in ihre Einzelteile auflösen.
    »Herrje, Dee.«
    Eine Hand griff nach ihr, zögerte, als sie vor ihr zurückwich. Joe stand mit der kleinen Kamera auf der Schulter und der schiefen Baseballkappe vor ihr.
    »Tut mir leid«, meinte er und stieß einen Fluch aus. »Tut mir leid.«
    »Ist schon in Ordnung. Ich habe das ja selbst gemacht, weißt du noch? Das ist einfach dein Job.« Dankbar kletterte sie in Finns Wagen und schloß die Augen. Dann war alles weg.
     
    Jenner überließ das Studio dem Team von der Spurensicherung. Da zwei seiner Männer bereits die Bewohner des Hauses befragten, beschloß er, dieser Sache erst am nächsten Morgen weiter nachzugehen, verließ das CBC-Gebäude und fuhr zum Haus von Finn Riley.
    Er war weder überrascht noch besonders

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