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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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verscheuchte alle Gedanken an Pike, machte es sich gemütlich und genoß die sanfte Erregung, die er verspürte, als Deanna ihren Körper an ihn schmiegte.
    Finn wollte sie nicht wachmachen, obwohl es sehr verlockend war, das zu tun. Zu groß war seine Erleichterung darüber, daß sie sich nicht länger im Bett hin und her warf
und unruhig von einer Seite auf die andere drehte oder zitternd aufwachte, wie sie es nach dem Mord an Angela mehrere Nächte lang getan hatte. Statt dessen genoß er die Art, wie ihre Körper zusammenpaßten.
    Er fluchte, als das Telefon läutete und sie aufweckte.
    »Immer mit der Ruhe.« Wie Deanna erwartete auch er um diese Zeit nichts anderes als Atemgeräusche zu hören, sobald er den Hörer abnahm.
    »Finn? Ich bin’s, Joe.«
    »Joe.« Er sah, wie sich die Anspannung in Deannas Schultern löste. »Ich denke, es hat keinen Sinn, zu erwähnen, daß es ein Uhr nachts ist.«
    »Ich habe einen Tip für dich, mein Guter. Ich habe mir mit Leno die Zeit vertrieben und den Polizeifunk abgehört, und so haben wir mitgekriegt, daß drüben im Lincoln Park ein Mord geschehen ist.«
    »Ich bin nicht für die Verbrechensbekämpfung zuständig.«
    »Ich habe die Sache überprüft, Finn, und dachte mir, du würdest es lieber direkt erfahren wollen, anstatt es in den Frühnachrichten zu hören. Es war Pike. Du weißt schon, dieser Psychologe, der heute bei Dee handgreiflich wurde. Jemand hat ihn umgebracht.«
    Finns Blick schnellte zu Deanna hinüber. »Wie?«
    »Genauso wie Angela. Ins Gesicht. Mein Kontaktmann zur Polizei wollte mir nicht allzuviel verraten. Jedenfalls hat es ihn auf seiner eigenen Türschwelle erwischt. Ein Nachbar berichtete, gegen Mitternacht Schüsse gehört zu haben. Ich rufe gerade vom Polizeirevier aus an. Wir haben ein Team auf die Sache angesetzt. Der Bericht wird im Frühstücksfernsehen kommen.«
    »Danke.«
    »Ich denke, Dee sollte es besser von dir erfahren.«
    »Ja. Hältst du mich auf dem laufenden?«
    »Klar doch.«
    Bedrückt legte Finn auf.
    »Es ist etwas passiert.« Sie konnte es an seinem Gesicht ablesen, an der Art, wie die Luft um ihn herum dicker geworden zu sein schien. »Einfach heraus mit der Sprache, Finn.«
    »Okay.« Er legte seine Hände auf ihre. »Marshall Pike ist ermordet worden.«
    Ihre Hände zuckten heftig, dann waren sie wieder ruhig. »Wie?«
    »Er ist erschossen worden.«
    Sie wußte es bereits, mußte die Frage aber dennoch aussprechen. »Auf dieselbe Art wie Angela? Es war genauso wie bei Angela, nicht wahr?«
    »Sieht ganz danach aus.«
    Aus ihrer Kehle drang ein erstickter Laut. Als er die Arme nach ihr ausstreckte, hatte sie sich jedoch schon wieder ein wenig gefangen. »Mit mir ist alles in Ordnung. Wir müssen unbedingt der Polizei erzählen, was heute nach der Arbeit passiert ist. Da muß es doch eine Verbindung geben.«
    »Das ist möglich.«
    »Nenn es ruhig beim Namen!« fuhr sie ihn an und schob sich vom Bett hoch. »Ich hatte heute eine Auseinandersetzung mit Marshall, und wir sind zu ihm gefahren. Stunden später ist er erschossen worden. Wir können uns nicht weismachen, das eine hätte mit dem anderen nichts zu tun.«
    »Und wenn es einen Zusammenhang gibt, was kannst du tun?«
    »Was immer ich tun kann.« Sie zog sich einen Pullover über den Kopf, nahm sich eine Hose aus dem Schrank. »Selbst wenn ich nicht abgedrückt habe, bin ich der Anlaß für diese Tat, und da muß es einfach irgend etwas geben, das ich tun kann.«
    Sie widersetzte sich nicht, als er seine Arme um sie legte, sondern klammerte sich an ihn, drückte ihr Gesicht an seine Schulter.
    »Ich muß irgend etwas tun, Finn. Sonst kann ich das nicht ertragen.«
    »Wir werden Jenner einen Besuch abstatten.« Er nahm ihr Gesicht und küßte sie. »Irgend etwas werden wir bestimmt herausbekommen.«
    »In Ordnung.« Schweigend zog sie sich weiter an. Finn hatte bestimmt keine Schuldgefühle, weil er Marshall nur wenige Stunden zuvor niedergeschlagen hatte, denn er würde
sein Vorgehen als Ausdruck einer reinen und einfachen Gerechtigkeit begreifen. Und vielleicht hatte er ja sogar recht damit.
    Aber würde nicht auch der Unbekannte, der sein Gewehr auf Marshalls Gesicht gerichtet hatte, genauso denken?
    Bei dieser Vorstellung wurde ihr ganz übel. »Ich werde unten warten«, sagte sie, während er seine Stiefel anzog.
    Bevor sie den unteren Treppenabsatz erreicht hatte, sah sie den Umschlag. Klar und weiß hob er sich vom glänzenden Dielenboden ab und lag nur wenige

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