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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zusammen, damit die Verzweiflung nicht so deutlich in ihrer Stimme zu hören war. Rede vernünftig mit ihm, sagte sie sich selbst. Bleib ganz ruhig und rede vernünftig mit ihm. »Ich weiß, du würdest mir gegenüber nicht dein Wort brechen.«
    »Na gut. Wenn es dich glücklich macht.« Um unter Beweis zu stellen, daß er es ehrlich meinte, holte er einen Kugelschreiber aus seiner Tasche und strich Finns Name von der Liste. »Siehst du?«
    »Danke. Und Dan Gardner …«
    »Nein«, sagte er mit scharfer Stimme und faltete das Blatt. »Er hat dich bereits verletzt, Dee. Er hat fürchterliche Dinge über dich gesagt und Angela geholfen, dich zu ruinieren. Er muß bestraft werden.«
    »Aber er ist nicht wichtig, Jeff. Er ist ein Nichts.« Ruhig bleiben, erinnerte sie sich. Bleib ruhig und standhaft. Wie ein Erwachsener mit einem Kind. »Und Jamie Thomas, das ist doch schon so viele Jahre her. An den beiden liegt mir wirklich nichts.«
    »Mir schon. Wenn Jamie nicht in Europa gewesen wäre, hätte ich ihn als ersten umgelegt. Aber der Kerl hat sich verkrochen«, meinte Jeff verächtlich. »Eine Waffe durch den Zoll zu schmuggeln, ist nicht gerade einfach. Also übte ich mich in Geduld.« Jetzt strahlte er wieder. »Doch inzwischen ist er nach New Hampshire zurückgekehrt, und in Kürze werde ich dorthin fahren.«
    Das durch die Droge hervorgerufene kranke Gefühl war allmählich verebbt, nur die Übelkeit war noch geblieben und rollte immer wieder durch ihren Magen. »Er interessiert mich nicht, Jeff, ich möchte wirklich nicht, daß du einem von ihnen wegen mir etwas antust.«
    Schmollend drehte er sein Gesicht weg. »Ich will nicht mehr darüber sprechen.«
    »Ich will …«
    »Du mußt auch daran denken, was ich möchte.« Er legte die Liste in die Schublade zurück und schob diese mit einem so kräftigen Ruck zu, daß die Flaschen klirrten. »Ich denke nur an dich.«
    »Ja, ich weiß. Ich weiß das. Aber wenn du nach New York gehst, um Gardner zu töten, oder nach New Hampshire wegen Jamie, werde ich hier allein sein. Ich möchte nicht allein hier eingeschlossen sein, Jeff.«
    »Mach dir keine Sorgen.« Sein Tonfall wurde wieder sanfter. »Ich habe viel Zeit, und ich werde sehr vorsichtig sein. Ich bin so froh, daß du hier bist.«
    »Läßt du mich bitte nach draußen gehen? Ich brauche etwas frische Luft.«
    »Das kann ich nicht. Noch nicht. Das gehört nicht zum Plan.« Er setzte sich hin, beugte sich nach vorne. »Du wirst drei Monate brauchen.«
    Vor Entsetzen schien ihr alles Blut zu schwinden. »Du kannst mich nicht einfach drei Monate hier einsperren.«
    »Das geht schon. Du wirst alles haben, was du brauchst, Bücher, Fernsehen, Gesellschaft. Ich werde Filme für dich ausleihen, dir deine Mahlzeiten zubereiten. Ich habe sogar Kleider für dich gekauft.« Er sprang auf, um eine andere Wandvertäfelung wegzuschieben. »Siehst du, ich habe Wochen gebraucht, um genau die richtigen Sachen auszuwählen.« Er zeigte in den Schrank hinein, der mit Freizeithosen, Kleidern und Jacken gefüllt war. »Und dort in der Kommode sind Blusen und Pullis, Nachthemden und Unterwäsche. Dort drüben …« Er schob eine weitere Geheimtür auf. »Das Badezimmer.«
    Er errötete und starrte auf seine Schuhe. »Da drinnen gibt es keine Kameras, das schwöre ich dir. Bis ins Badezimmer werde ich dir nicht nachspionieren. Deine bevorzugten Badeöle und Seifen sowie deine Kosmetika habe ich alle auf Lager. Dir wird es an nichts fehlen, du hast alles, was du brauchst.«
    Alles, was du brauchst. Alles, was du brauchst. Die Worte kreisten in ihrem Kopf immer weiter. »Ich will nicht eingesperrt sein.«
    »Tut mir leid. Das ist das einzige, was ich dir im Moment nicht bieten kann. Bald, wenn du es wirklich begriffen hast, wird das anders sein. Aber sonst kannst du haben, was du willst. Ich werde dir alles besorgen. Wann immer ich fort muß, wird es dir hier gutgehen. Der Raum ist sicher und
schalldicht. Selbst wenn jemand in das Haus kommt, würde man dich nicht finden. Vor der Tür steht eine Bücherwand. Ich habe das Ganze selbst entworfen, und es ist sehr gelungen. Kein Mensch würde vermuten, daß hier drinnen ein Zimmer ist, und daher wirst du sicher und unbehelligt sein. Und wenn ich irgendwo im Haus zu tun habe, kann ich dich beobachten.« Er deutete auf die Kameras. »Wenn du mich brauchst, werde ich das also erfahren.«
    »Sie werden kommen und mich früher oder später finden, Jeff. Sie werden nicht verstehen, daß du mich

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