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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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meinst wohl, die Sendung hat mit ihren Einschaltquoten zu kämpfen.«
    Finn zuckte mit den Achseln und nahm sich eine der gezuckerten Mandeln aus der Schale auf ihrem Schreibtisch. »Die Sendung befindet sich auf ihrem Tiefpunkt, und die hohen Tiere glauben, daß die Zuschauer von jemandem,
der etliche Feuergefechte und Erdbeben überstanden hat, in den Bann gezogen werden.« Ein Ausdruck des Abscheus huschte über sein Gesicht, als er schluckte. »Daher werde ich jetzt ein paar Tage früher aufstehen und eine Krawatte tragen.«
    »Na, die Anforderungen werden schon etwas höher sein. Der fröhliche Wecker ist eine ziemlich komplexe Sendung mit Interviews, Nachrichtenteilen …«
    »Seichtem Geplauder.« Die Worte brachten seine ganze Verachtung zum Ausdruck.
    »An seichtem Geplauder gibt es doch nichts auszusetzen. Der Zuschauer fühlt sich angesprochen und wird auf diese Weise miteinbezogen. Außerdem stößt es einem alle möglichen Türen auf.«
    Finns Lippen verzogen sich zu einem Mittelding zwischen einem Lächeln und einer höhnischen Grimasse. »Richtig. Das nächste Mal, wenn ich ein Interview mit Ghaddafi führe, werde ich nicht vergessen, ihn zu fragen, was er von Madonnas neuem Video hält.«
    Neugierig geworden, hob sie den Kopf und sah ihn prüfend an. Sie hatte gedacht, Finn auf die Rolle des verwegenen Rebellen festnageln zu können, der nur das tat, was er für richtig hielt, und die Vorgesetzten unaufhörlich nach ihren Beruhigungsmitteln greifen ließ. »Wenn es dir so verhaßt ist, wieso machst du es dann überhaupt?«
    »Ich arbeite hier«, war seine einfache Antwort, und er bediente sich ein weiteres Mal bei ihren Süßigkeiten.
    Deanna senkte den Blick und spielte mit den Papieren auf ihrem Schreibtisch. Auch ich arbeite hier, dachte sie unglücklich. »Dann geht es dabei also um Loyalität.«
    »Zunächst ist das eine Frage der Loyalität.« Was ging nur die ganze Zeit in ihrem Kopf vor sich? Wie schade, daß er nicht die Zeit hatte, noch eine Weile dazubleiben und es ans Tageslicht zu befördern. »Aber das ist ja nicht alles. Wenn nämlich Der fröhliche Wecker den Bach runtergeht, werden davon auch die Einnahmen des Senders in Mitleidenschaft gezogen. Und wer bekommt das als erstes zu spüren?«
    »Die Nachrichtenredaktion.«
    »Ganz genau. Wenn die Morgensendung bezüglich ihrer Einschaltquoten aus dem letzten Loch pfeift und ein paar dämliche Idioten nicht in der Lage zu sein scheinen, das Programm für einen vernünftigen Dienstagabend auf die Beine zu stellen, stehen uns nämlich ganz schnell Kürzungen ins Haus.«
    »Der Montag und der Freitag sind gut«, murmelte sie. »Außerdem haben wir Angela .«
    »Es ist nicht gerade beruhigend, zu wissen, daß Angelas Talk-Show und eine Handvoll Situationskomödien uns vor dem Untergang bewahren.« Doch dann flog plötzlich ein Lächeln über sein Gesicht und er zuckte mit den Achseln. »Das ist schon ein verrücktes Geschäft! Einen Abschiedskuß von dir zu erwarten, kann ich mir vermutlich abschminken.«
    »Da vermutest du richtig.«
    »Du wirst mich noch vermissen.« Das Lachen in seinen Augen reichte aus, um sie zurückgrinsen zu lassen.
    »Du ziehst nicht in den Krieg, Finn.«
    »Du hast gut reden. Bleib bei Laune!« Er schlenderte davon. Deanna beobachtete, wie er auf eine andere Reporterin zuging. Die Frau lachte und gab ihm einen übertriebenen Kuß auf den Mund. Als daraufhin Applaus aufkam, drehte sich Finn um und grinste Deanna an. Mit einem letzten Gruß an den Nachrichtenraum schwenkte er durch die Türen.
    Deanna lachte immer noch in sich hinein, als sie sich wieder ihrem Text zuwandte. Der Mann mochte ja seine Fehler haben, dachte sie, aber zumindest konnte er sie zum Lachen bringen.
    Und sie gab zu, daß er sie auch zum Nachdenken bringen konnte.
    In ihren Gedanken hatte sie wieder ihre Aufstellung aus der Schublade gezogen. In zwei sauber getippten Spalten hatte sie dort alle Gründe aufgeführt, die dafür oder dagegen sprachen, Angelas Angebot anzunehmen. Das Original lag bei ihr zu Hause in der obersten Schreibtischschublade. Es war nicht schwierig, die Aufstellung vor ihrem inneren Auge entstehen zu lassen. Mit einem Seufzer trug sie ein weiteres Wort in die Spalte ›ablehnen‹ ein.
    Loyalität.
    »Miss Reynolds?«
    Zunächst schaute sie nur verständnislos drein, dann konzentrierte sie sich. Hinter einem Blumentopf aus Porzellan mit einem in verschwenderischem Rot blühenden Hibiskus darin war ein rundes, fröhliches

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