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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wohl eben diese Briefe zur Post bringen? Danach kannst du direkt zum Mittagessen gehen. Vor eins brauche ich dich hier nicht mehr.« Angela drehte sich um, führte Marshall in ihr Büro und achtete dabei darauf, daß die Tür einen Spalt weit offen blieb. »Was kann ich dir bringen, Marshall? Etwas Kaltes?« Sie ließ ihre Fingerspitze auf der Jacke nach unten wandern. »Oder etwas Heißes?«
    »Ich bin bestens versorgt.«
    »Nun, dann laß uns Platz nehmen.« Sie nahm seine Hand und führte ihn zu dem kleinen Zweiersofa. »Wie schön, dich wiederzusehen.«
    »Wie schön, auch dich wiederzusehen.« Verwirrt beobachtete er, wie sie sich gemütlich zurücklehnte. Als sie die Beine übereinanderschlug, rutschte der Rock auf ihrem Schenkel ein gutes Stück nach oben.
    »Du weißt, wie sehr ich mich über die Unterstützung freue, die ich bei der Sendung von dir bekomme. Heute habe ich dich jedoch hierhergebeten, um eine etwas persönlichere Sache mit dir zu besprechen.«
    »Ach ja?«
    »Du hast dich in letzter Zeit häufig mit Deanna getroffen, nicht wahr?«
    Er entspannte sich und bemühte sich, seinen Blick nicht dauernd von ihrem Gesicht nach unten wandern zu lassen. »Ja, das stimmt. Ich hatte sogar vor, dich anzurufen und dir zu danken, denn indirekt bist du dafür verantwortlich, daß Deanna und ich zusammengetroffen sind.«
    »Ich mag das Mädchen sehr und ich bin mir sicher, dir geht es genauso«, fuhr sie fort und legte sanft eine Hand auf seinen Oberschenkel. »Diese Energie und diese jugendliche Begeisterung! Sie ist ein schönes Mädchen.«
    »Ja.«
    »Eine wirklich reizende Person. Und so natürlich.« Angelas Finger strichen zart an seinem Bein entlang. »Eigentlich ist das doch gar nicht dein Typ.«
    »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Du bist doch ein Mann, der sich eher von einer erfahrenen Frau mit einer gewissen Kultiviertheit angezogen fühlt – wenn wir von einer schillernden Ausnahme einmal absehen wollen.«
    Er erstarrte, wich zurück. »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.«
    »Doch, das hast du.« Ihre Stimme blieb freundlich und unbeschwert. Ihre Augen hatten sich jedoch in zwei scharfe, blaue Klingen verwandelt. »Wie du siehst, weiß ich alles über dich, Marshall. So weiß ich auch über deinen dummen Ausrutscher mit dieser sechzehnjährigen Annie Gilby Bescheid und natürlich auch alles über deine vorherige oder besser in der Zeit vor Deanna getroffene Vereinbarung mit einer gewissen Frau, die am Lake Shore lebt. Tatsächlich habe ich mir es zur Aufgabe gemacht, alles über dich in Erfahrung zu bringen, was es über dich zu wissen gibt.«
    »Du hast mich ausspioniert?« Er bemühte sich, empört zu wirken, doch Panik hatte bereits alles andere verdrängt. Mit einer einzigen beiläufigen Bemerkung in ihrer Talk-Show konnte sie ihn ruinieren. »Welches Recht hast du, in meinem Privatleben herumzuschnüffeln?«
    »Gar keins. Das macht es ja so aufregend. Und es ist aufregend.« Sie spielte mit dem obersten Knopf ihrer Jacke. Als sein Blick auf die Bewegung fiel, schaute sie schnell auf die alte Uhr hinter ihm. Zehn nach elf, dachte sie kaltblütig und mit kühlem Kopf. Perfekt.
    »Wenn du denkst, du könntest mich damit erpressen, meine Beziehung zu Deanna zu ruinieren, dann wird dir das nicht gelingen.« Seine Handflächen waren ganz feucht vor
Angst – und vor Erregung. Er würde ihr widerstehen. Er mußte ihr widerstehen. »Sie ist kein Kind. Sie wird das begreifen.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich jedoch verstehe das.« Ohne ihren Blick von seinen Augen abzuwenden, öffnete Angela mit einem Ruck den obersten Knopf an ihrer Jacke. »Ich verstehe das sogar sehr gut. Übrigens habe ich meine Sekretärin weggeschickt, Marshall.« Ihre Stimme senkte sich und wurde undeutlicher. »Damit ich mit dir allein bin. Was meinst du? Warum habe ich mir wohl diese ganze Mühe gemacht, das alles über dich herauszufinden?« Sie löste den zweiten Knopf, spielte mit dem dritten und letzten.
    Er war sich nicht mehr sicher, noch sprechen zu können. Als er sich dazu zwang, fühlten sich die Worte in seiner Kehle an wie Sandkörner. »Was wird hier gespielt, Angela?«
    »Alles, wonach es dich verlangt.« Mit der Schnelligkeit einer Schlange sauste sie auf ihn zu und nahm seine Unterlippe zwischen die Zähne. »Ich will dich«, wisperte sie. »Und ich habe es schon lange auf dich abgesehen.« Sich rittlings auf ihn setzend, preßte sie sein Gesicht an ihre Brüste, die sich ihm aus der

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