Tödliche Liebe: Roman (German Edition)
Dann standen sie auf und verließen das Lokal. Draußen schwärmte Deanna: »Mit dem Essen hattest du recht. Es war einfach toll.« Doch ihr Lächeln verflog, als er die Arme ausstreckte und die Hand auf ihren Nacken legte. Dort ließ er sie liegen, versenkte seinen Blick in ihre Augen und überwand die Distanz zwischen ihnen.
Der Kuß war bedächtig, versonnen und brachte sie völlig aus dem Gleichgewicht. Von einem Mann, der mit seinen Augen ein Loch in ihren Schädel bohren konnte, hätte sie eher einen plötzlichen und heftigen Kuß erwartet. Vielleicht war das der Grund dafür, daß die zarte, träge Romantik dieses Kusses sie völlig entwaffnete.
Sie hob eine Hand an seine Schulter, aber anstatt ihn vorsichtig von sich wegzuschieben, wie sie beabsichtigt hatte, krallten ihre Finger sich fest. Ihr Herz schien einen langen, aus einer einzigen nahtlosen Bewegung bestehenden Purzelbaum zu schlagen, bevor es gegen ihre Rippen schlug.
Als ihr Mund unter seinen Lippen nachgab, intensivierte
er seinen Kuß. Immer noch bedächtig, reizte er sie dazu, ihm zu antworten, bis ihre Hand von seiner Schulter hinabglitt und seine Taille umfaßte.
Dutzende von Gedanken versuchten in ihrem Kopf eine klare Form anzunehmen und entglitten ihr wieder, denn da waren Hitze und Vergnügen und die unleugbare und durchaus auch bedrohliche Verheißung auf viel mehr.
Und sie wollte mehr, heftiger, als sie es bisher geahnt hatte. Wie schlicht sein Kuß auch immer beabsichtigt gewesen sein mochte, jetzt war es auch um ihn geschehen. Behutsam schob er Deanna von sich weg. Der leise, verblüffte Ton, den sie von sich gab, als sie die Augen aufschlug und verwundert dreinblickte, ließ ihn mit den Zähnen knirschen, so schnell und heftig überkam ihn ein fast schmerzhaftes Verlangen.
Für Deanna war es wichtig, standhaft zu bleiben – obwohl sie im Augenblick dafür keinen Grund hätte nennen können. Instinktiv wich sie ein wenig zurück.
»Was sollte das denn?«
»Du meinst, wenn wir vom Offensichtlichen einmal absehen?« Die Frage hätte ihn amüsieren sollen. »Ich dachte, wenn wir das hier hinter uns gebracht haben, würdest du nicht mehr dauernd darüber nachdenken, was geschehen könnte, sollte oder würde, wenn ich dich zu mir nach Hause mitnehme.«
»Verstehe.« Sie merkte, daß ihre Handtasche auf den Boden gefallen war und bückte sich, um sie wieder aufzuheben. »Aber nicht jeder Aspekt meines Lebens wird von mir durchgeplant wie ein Hintergrundbericht für die Nachrichten.«
»Doch, das wird er.« Er strich mit einem Finger über ihre glühende Wangen. Das Verlangen, mehr von ihr zu kosten, stieg in ihm hoch. »Aber das macht mir nichts. Betrachte es einfach als Vorspann. Mit dem eigentlichen Artikel beschäftigen wir uns, wenn ich wieder zurück bin.«
Elftes Kapitel
E nde Juli hatte Deanna einen lockeren Stab von Mitarbeitern zusammen. Neben Fran und Simon waren das Margaret für die Zuschauerforschung und jemand, der sich um Engagements und Sendetermine kümmerte und unter der Aufsicht von Cassie stand. Immer noch bestand dringender Bedarf an Helfern, die mit anpacken oder Ideen beisteuern konnten – und an einem Budget, das es erlaubte, diese zu bezahlen.
Die technische Seite der Produktion stand und war erstklassig. Auf einem der endlosen Treffen, denen Deanna beiwohnte, war man übereingekommen, Studio B mit vollem Personal zu besetzen und für eine aufwendige Beleuchtung zu sorgen.
Deanna mußte ihnen jetzt nur noch etwas für die Produktion liefern.
Vorübergehend hatte sie zwei Schreibtische in Angelas früheres Büro gestellt, einen für sich und den anderen für Fran. Die beiden teilten die Arbeit unter sich auf und sammelten Ideen.
»Die ersten acht Folgen haben bereits feste Sendetermine.« Mit einer Schreibunterlage in der Hand lief Fran durch das Büro. »Cassie kümmert sich um den Transport und die Unterbringung der Gäste und leistet wirklich gute Arbeit, Dee. Allerdings hat sie viel zuviel zu tun.«
»Ich weiß.« Deanna rieb sich die trockenen, brennenden Augen und kämpfte darum, einen klaren Kopf zu bekommen. »Wir brauchen einen Regieassistenten und noch einen weiteren Mitarbeiter für die Zuschauerbefragung, ferner jemanden, der für alle anfallenden einfacheren Arbeiten zuständig
ist. Wenn wir das erste Dutzend Folgen im Kasten haben, sind wir vielleicht über den Berg.«
»In der Zwischenzeit wirst du bestimmt nicht genug Schlaf bekommen.«
»Auch wenn ich die Zeit dazu hätte, wäre
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