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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ja?« Sie konnte sich eines Lächelns nicht erwehren. »Wirklich?«
    »Ich glaube, mit einer Frau, die nicht weiß, wie herum sie die Angelrute halten muß, sollte ich mir nichts Ernsthaftes vornehmen. Behalt das im Kopf. Wir bleiben in Verbindung.«
    »Okay. Finn?«
    »Hmmmm?«
    Sie merkte, daß er fast eingeschlafen war. »Ich, ach, ich schicke dir noch ein Band.«
    »Okay. Bis dann.«
    Bevor er zu schnarchen begann, schaffte er es gerade noch, aufzulegen.
     
    Immer wieder hörte man Neues über die Entwicklungen am Golf: Eskalation der Feindseligkeiten, Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln, die nach den Befürchtungen vieler
als menschliche Schutzschilde dienen sollten, der Pariser Gipfel und der Besuch der US-Truppen durch den Präsidenten am Erntedankfest. Ende November wurde über die UN-Resolution 678 abgestimmt. Ein Militäreinsatz zur Vertreibung der Iraker aus Kuwait wurde gebilligt, und Saddam wurde ein Ultimatum gestellt, das am 15. Januar ablaufen sollte.
    An der Heimatfront flatterten gelbe Bänder an Autoantennen und Verandageländern, zwischen denen Stechpalmen- und Efeuzweige steckten. Amerika traf Vorbereitungen für das Weihnachtsfest – und auf den Krieg.
    »Dieses Spielzeug soll Ihnen nicht nur zeigen, was dieses Jahr zu Weihnachten bei den Kindern besonders gefragt ist, sondern auch demonstrieren, was als besonders sicher gelten darf.«
    Deanna blickte von ihren Notizen hoch und kniff die Augen zusammen, als sie zu Fran hinüberschaute. »Ist mit dir alles in Ordnung?«
    »Aber sicher.« Fran verzog das Gesicht und verlagerte ihren mittlerweile recht beträchtlichen Bauch. »Für jemanden, der dauernd das Gefühl hat, ihm sitzt ein kleiner Lieferwagen auf der Blase, geht es mir hervorragend.«
    »Du solltest nach Hause gehen und die Beine hochlegen. In weniger als zwei Monaten ist es doch soweit.«
    »Zu Hause würde ich durchdrehen. Außerdem bist du doch diejenige, die erschöpft sein müßte, wo du doch die halbe Nacht lang auf dem Wohltätigkeitsball angeregte Gespräche geführt hast.«
    »Das gehört zu meinem Job«, meinte Deanna geistesabwesend. »Und wie Loren bereits ausführte, habe ich etliche Kontakte geknüpft und auch eine recht gute Presse bekommen.«
    »Mmmm. Und ungefähr fünf Stunden lang geschlafen.« Fran fummelte an einem Spielzeugkaninchen herum, das mit den Ohren wackelte und ein quietschendes Geräusch von sich gab, wenn sie es auf den Bauch drückte. »Meinst du, Big Ed würde das hier gefallen?«
    Deanna zog die Brauen hoch und musterte Frans Bauch, in dem ›Big Ed‹, wie das Baby genannt wurde, sprunghaft an
Größe zu gewinnen schien. »Du hast doch bereits zwei Dutzend Stofftiere im Kinderzimmer.«
    »Mit deinem über einen halben Meter großen Teddybär hast du den Grundstock dazu gelegt.« Das Kaninchen beiseite legend, wühlte Fran in dem auf dem Fußboden des Büros verstreuten Spielzeug herum und entschied sich schließlich für eine kampfesmüde GI-Figur. »Warum zum Teufel wollen sie nur immer Soldat spielen?«
    »Das ist eine der Fragen, die wir unserem Experten stellen werden. Hast du irgend etwas von Dave gehört?«
    Fran versuchte, sich möglichst wenig Sorgen wegen ihres Stiefbruders zu machen, der als Mitglied der Nationalgarde gerade am Persischen Golf weilte. »Ja. Er hat die Kiste, die wir ihm geschickt haben, erhalten. Die Comics waren ein Volltreffer. Huch!« Mit einem Geräusch zwischen Lachen und Keuchen drückte sie eine Hand gegen den Bauch. »Big Ed hat gerade mit seinen Füßen einen Treffer gelandet.«
    »Will Richard dem Baby wirklich einen Helm der Bears kaufen?«
    »Das hat er bereits getan. Was mich daran erinnert, daß wir in diese Sendung unbedingt die Frage nach der Prägung der Geschlechter hineinnehmen sollten: Wie halten Eltern und die Gesellschaft als Ganzes Stereotypen aufrecht, indem sie bestimmte Dinge nur für Jungen …« Sie schwenkte die GI-Figur. »… und andere Dinge nur für Mädchen kaufen.« Sie stieß mit dem Fuß gegen eine Barbiepuppe.
    »Ballettschuhe für Mädchen, Footballschuhe für Jungen.«
    »Was dazu führt, daß irgendwann die Mädchen am Spielfeldrand Pompons schütteln und die Jungen sich auf dem Platz ins Getümmel stürzen.«
    »Was dann wiederum zur Folge hat, daß Männer in der Firma die Entscheidungen treffen und Frauen den Kaffee servieren«, ergänzte Deanna.
    »Herrgott, bin ich schon auf dem besten Wege, bei diesem Kind alles falsch zu machen?« Fran stemmte sich aus ihrem

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