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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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okay.«
    Er legte auf und seufzte. »Hope hat alles umsortiert. Meine Landkarten befinden sich fein säuberlich abgeheftet in Ordnern auf dem Dachboden.«
    »Dort oben haben wir vorhin schon eine Stunde lang gesucht.«
    Er runzelte die Stirn. »Ja, aber in den Heftern habe ich nicht nachgeschaut. Hab nur die Kisten durchgewühlt, wo ich alles hineingeworfen hatte.«
    Nia stieß sich vom Türrahmen ab und ließ ihren Blick neugierig durch das Büro schweifen, während Law auf sie zukam. »Wozu hast du das Zimmer eigentlich? Du scheinst es ja kaum zu benutzen.«
    Abrupt blieb er stehen, und wenn sie sich nicht irrte, erbleichte er ein wenig, sein Blick wurde düster und leer. Dann lächelte er grimmig. »Nein. Nein, ich benutze es nicht. Nicht mehr.«
    »Warum nicht?«
    Er drehte den Kopf zur Seite. Ganz automatisch folgte sie seinem Blick, konnte jedoch nichts Auffälliges entdecken.
    »Wie weit hast du die Sache mit Joe Carson zurückverfolgt, Nia?«, fragte er leise.
    »Ziemlich weit«, antwortete sie schulterzuckend. Und plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Entsetzt hielt sie inne, und obwohl sie im Gegensatz zu Law keine Bilder vor Augen hatte, wusste sie dennoch, worauf er gerade starrte.
    Diese leere Stelle auf dem Fußboden – dort war der Deputy gestorben. Hier hatte man ihn ermordet … genau in diesem Zimmer.
    Sie zuckte zusammen. »Hier ist der Polizist gestorben, oder?«
    »Ja.« Law rieb sich den Unterarm.
    Wahrscheinlich tat er es eher unbewusst. Sie ertrug seinen finsteren, gequälten Gesichtsausdruck nicht länger und zwang sich, einen Schritt in das Büro hineinzugehen. Noch vor wenigen Minuten hatte sie sich nicht unbehaglich gefühlt, aber nun, tja, nun wollte sie nicht mehr dort sein. Doch sie tat es trotzdem, setzte einen Fuß vor den anderen, bis sie bei ihm stand und ihm die Hand reichen konnte. »Komm. Du musst mir noch diese Karten zeigen, um die du so ein Theater machst.«
    Er lächelte knapp. »Theater?«
    »Allerdings. Du bist total gestresst und machst dir beinahe in die Hose.«
    »Die habe ich wohl bei dir liegen lassen«, murmelte er abwesend.
    »Stimmt ja – du trägst nichts drunter!« Sie zwinkerte ihm zu. »Und wie soll ich mich jetzt, bitte schön, noch auf irgendetwas konzentrieren?«
    Sie nahm ihn an der Hand, und er folgte ihr, wobei er sorgfältig die Tür hinter sich schloss.
    »Du bist wohl nicht gern da drin, wie?«
    »Das kannst du wohl laut sagen.« Law seufzte, ließ geistesabwesend den Kopf kreisen und rieb sich die verspannten Nackenmuskeln. »Eigentlich hätte ich die Tür gern zugemauert, aber das kam mir dann doch ein bisschen übertrieben vor. Schließlich ist es nur ein Zimmer, weiter nichts.«
    Er fuhr sich durchs Haar. »Komm, gehen wir auf den Dachboden.«
    »Au ja!« Sie trat zur Seite. »Geh du vor. Und ich denke die ganze Zeit daran, dass du nichts drunter trägst.«
    Nachdem sie erst einmal oben waren, brauchten sie gerade einmal fünf Minuten, um die Karten zu finden.
    Die vielen Ordner brachten die beiden oberen Bretter von Laws Aktenschrank fast zum Einstürzen. Daneben standen noch fünf weitere Schränke, allesamt aufgereiht an einer Wand. Nia musterte sie neugierig. »Hast du einen Sammeltick oder so etwas?«, fragte sie, als er ihr einen dicken Hefter gab und noch einen zweiten herausnahm, bevor er die Tür wieder schloss.
    »Nee, eigentlich nicht. Das meiste ist Kram, den ich archivieren muss; den Rest werde ich in Zukunft vielleicht mal brauchen.«
    Nia schnaubte und ließ den Blick nun erst recht demonstrativ über die sechs Aktenschränke wandern. »Wozu braucht man denn sechs von diesen großen Dingern voller Zeugs? Deine Steuererklärungen können ja wohl kaum so umfangreich sein.«
    »Da hast du meine verdammten Steuererklärungen aber noch nicht gesehen«, brummte er. Dann musste er niesen. »Komm, wir werfen unten einen Blick auf die Karten. Hier oben ist es zu staubig.«
    Während sie hinter ihm herschlenderte, schlug sie den Ordner auf und betrachtete die Plastikhüllen, in denen säuberlich beschriftet die Landkarten steckten. »Irgendwie traue ich dir nicht zu, dass du das alles so ordentlich weggeheftet hast.«
    Law gab nur ein Grummeln von sich.
    »Du hast Hope das alles machen lassen? Großer Gott, Law, was bist du denn für ein fauler Sack? Und warum ausgerechnet Hope?«
    »Weil ich sie dafür bezahle«, gab er zurück.
    »Du bezahlst sie dafür, deinen Krempel zu sortieren? Warum schmeißt du ihn nicht einfach

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