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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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ihren Augen spiegelten sich Sorge und Angst wider. Seufzend legte sie den Kopf an seine Schulter. »Ich kann es nicht genau erklären, aber ich bin fest davon überzeugt, dass sie dort gestorben ist, Law. Irgendwo in diesem Wald. Ich …«
    Sie hielt inne und befeuchtete sich die Lippen. »Ich glaube, dass sie dort umgebracht wurde. Irgendwo in der Nähe. Bestimmt hat er dort einen Unterschlupf.« Sie schluckte und schaute auf. »Ich … Du hast mich gefragt, wonach ich gesucht habe. Vielleicht … na ja, vielleicht befindet sich dort draußen eine Höhle oder so etwas in der Art. Irgendetwas muss es dort doch geben. Wenn Joely in diesem Waldstück gestorben ist, kann es sich nur um einen verborgenen Unterschlupf handeln, denn von einem richtigen Haus würden alle wissen, richtig? Also besitzt er ein unterirdisches Versteck, eine Höhle oder Ähnliches. Das wäre zumindest eine mögliche Erklärung. In irgend so einem Loch hat er sie gefangen gehalten.«
    Eine Höhle …
    Eine Höhle …
    Law sah aus, als hätte sie ihm einen Holzbalken über den Schädel gezogen. Wie benommen starrte er gedankenversunken in die Ferne. Dann brummte er irgendetwas und schüttelte den Kopf.
    »Was ist?«
    Doch statt eine Antwort zu geben, murmelte er nur weiter vor sich hin.
    Aber sie regte sich nicht auf; noch nicht einmal, als er sie kurzerhand von seinem Schoß zurück aufs Bett schob und sein Handy aus der Tasche holte. Nia starrte ihn an und versuchte, zu verstehen, was er da vor sich hinbrummelte.
    »Law?«
    Er antwortete immer noch nicht, sondern fummelte weiter an seinem Telefon herum. Inzwischen etwas gereizt, kletterte sie vom Bett. Was um alles in der Welt hatte sie denn gesagt?
    »Verdammt noch mal«, fluchte er hinter ihr.
    Sie drehte sich um und sah zu, wie er aufstand und das Handy wieder in der Hosentasche verstaute.
    »Was zum Teufel soll dieses ganze Gemurmel, Kopfschütteln und Böse-Gucken?«
    »Weiß ich noch nicht genau. Komm, wir fahren zu mir – ich muss etwas überprüfen.« Er schlüpfte in seine Jeans, ohne sich die Zeit zu nehmen, vorher seine Unterhose anzuziehen.
    Sie genoss den Anblick und nahm erst gar nicht wahr, was er gerade eben gesagt hatte. Doch dann sackte es langsam durch, und sie riss den Kopf hoch. »Hä? Wohin? Was denn überprüfen?«
    »Etwas ganz Bestimmtes. Aber so genau weiß ich es noch nicht«, antwortete er und hatte immer noch diesen zerstreuten Ausdruck im Gesicht – wirkte abwesend, grüblerisch und ungeheuer sexy. Auf seiner Stirn zeichnete sich eine feine Ader ab, als würde er gerade scharf über irgendetwas nachdenken. Trotz ihres Ärgers über sein seltsames Verhalten fiel ihr unwillkürlich auf, wie unglaublich gut er aussah – und dann hätte sie sich am liebsten für diesen Gedanken geohrfeigt.
    Sie verschränkte die Arme vor der nackten Brust und funkelte ihn an. »Du kannst nicht genau sagen, was wir überprüfen müssen?«
    »Nein, deswegen fahren wir jetzt zu mir. Ist nämlich schon ein paar Jahre her, seit ich den ganzen Kram in der Hand gehabt habe.« Er runzelte die Stirn. »Du hast ja gar nichts an.«
    »Richtig. Und du hast mir noch immer nicht gesagt, warum wir losmüssen oder wonach wir eigentlich suchen.« Sehr merkwürdig – warum war ihr nicht schon viel früher aufgefallen, wie schnell er von einem Thema zum nächsten sprang?
    »Höhlen – du sagtest etwas von Höhlen«, antwortete er geduldig, als würde er mit einem Kind sprechen und als könne sie so seinem merkwürdigen Gedankengang folgen – irgendwie wollte ihr das Ganze nicht so recht einleuchten. »Ich muss auf meine Karten gucken.«
    »Karten?« Sie erstarrte. Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus.
    »Genau.« Er sah sich um. »Du brauchst etwas zum Anziehen.«
    »Verdammt noch mal, Law, was für Karten ?«
    Er wühlte in Nias Schrank herum, warf ihr erst ein schwarzes T-Shirt zu, dann den BH, der über dem Bettpfosten hing. »Die Karten, die bei mir sind«, antwortete er ausweichend und versuchte, sich wieder auf die gegenwärtige Situation zu konzentrieren, obwohl sich seine Gedanken regelrecht überschlugen – und er unvermittelt ein Bild im Kopf hatte.
    Nia brauchte nicht nach Höhlen zu suchen – das hieß, eigentlich sollte sie überhaupt nichts suchen. Und er durfte sie auch nicht mehr allein lassen, verflucht noch mal. Er entdeckte in einem Haufen auf dem Fußboden eine Jeans, fischte sie heraus und drückte sie Nia in die Hände. Die funkelte ihn wütend an und hatte denselben

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