Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
Vom Netzwerk:
geahnt und heimlich selbst ein paar Nachforschungen angestellt. Auch wenn es niemand wusste, beschäftigte er sich bereits seit Monaten mit der Angelegenheit.
    Zugegeben, ihm waren die Hände gebunden, solange keine neuen Verbrechen begangen wurden oder irgendwelche Beweise vorlagen, die es gerechtfertigt hätten, einen bereits abgeschlossenen Fall wiederaufzurollen.
    Zumindest nicht, bis Nia Hollister ein weiteres Mal auf der Bildfläche erschienen war. Die Sache mit den Haaren der Opfer erschien ihm schon eigenartig, würde jedoch nicht ausreichen. Gleiches galt für den Schmuck. Und dann war da ja noch Nias nächtlicher Besucher. Ja, so langsam kam einiges zusammen.
    Er würde also mit Lena reden müssen. Auch wenn er sich wahrlich Schöneres vorstellen konnte.
    Auf dem Weg zur Küche des Inn traf er im Flur auf Roz Jennings, die gerade lebhaft mit jemandem telefonierte. Ihre blauen Augen funkelten, doch ob es vor Freude oder vor Wut war, vermochte er bei ihr nicht einzuschätzen. Geistesabwesend winkte sie ihm zu. Er lächelte sie an und setzte dann seinen Weg fort. Sein Bein schmerzte, doch er achtete nicht weiter darauf. Es lag wohl am Stress.
    Er war abgelenkt. Zum Beispiel davon, dass er nach seinem Telefonat mit Nia nicht hatte zu Hause bleiben und ausharren wollen, bis Lena nach Hause kam.
    Natürlich hätte er auch ebenso gut vor dem Inn auf sie warten können, aber dann wäre es Lena mit Sicherheit über drei Ecken zu Ohren gekommen, und sie hätte nach ihm gesucht. Also war es besser, es gleich hinter sich zu bringen und sie wissen zu lassen, dass er sie nach Hause fahren würde.
    Und wenn sie den Grund dafür erfahren wollte, dann würde er ihr einfach erklären, was für ein misstrauischer Hund er war und dass er sie in absehbarer Zeit nicht aus den Augen lassen konnte …
    »Oh ja, das klappt bestimmt«, murmelte er vor sich hin und drückte die Tür auf.
    Puck lag vor der Kücheninsel und hatte den Kopf auf die Pfoten gelegt, wedelte jedoch mit seinem Schwanz, als hätte er gewusst, dass Ezra im Anmarsch war. Lena drehte sich um. Ihre blinden Augen hatte sie hinter dunklen Gläsern verborgen. Wenn sie sich nicht zu Hause aufhielt, trug sie stets eine Sonnenbrille.
    »Hallo, hübsche Frau«, begrüßte er sie.
    Sie lächelte. »Hi, schöner Mann.«
    Auch nach all den Monaten traf es ihn noch wie ein Schlag – Liebe, Begehren, Erstaunen. Sie gehörte zu ihm, er zu ihr. Sie liebte ihn … Er hatte sie gefunden. Die Frau, die für ihn bestimmt war, für ihn ganz allein.
    Ezra schüttelte über sich selbst den Kopf und lief zu ihr hinüber.
    Sie runzelte besorgt die Stirn. »Dein Bein macht dir zu schaffen.«
    »Ach was«, brummte er und nahm ihr die Brille ab. »Das geht schon.«
    Sie hätte vielleicht noch etwas hinzugefügt, doch er wollte es nicht hören. Noch bevor sie den Mund aufmachen konnte, küsste er sie innig. Lena seufzte. Und mit großer Zufriedenheit nahm er wahr, wie sie sich ihm öffnete.
    Als er sich kurz darauf wieder von ihr löste, klopfte sein Herz wie wild und er spürte Verlangen in sich aufsteigen. Lena schnurrte und befeuchtete ihre Lippen.
    Abermals seufzte sie. »Nettes Ablenkungsmanöver … aber dein Bein macht dir trotzdem noch zu schaffen.«
    »Jetzt nicht mehr so.« Er legte ihr einen Arm um die Taille und zog sie eng an sich. »Im Augenblick macht mir etwas ganz anderes zu schaffen.«
    »Alter Schwerenöter.« Sie schmunzelte und trat einen Schritt zurück. »Ich bin auf der Arbeit!«
    »Dann mach eine kleine Pause. Wir könnten uns in die Speisekammer schleichen.«
    »Ich sag’s ja: alter Schwerenöter! Außerdem glaube ich, dass das Gesundheitsamt etwas dagegen einzuwenden hätte.« Sie schnaubte. »Gib mir bitte meine Brille zurück.«
    Seufzend tat er, was sie von ihm wollte, und sah dabei zu, wie sie sie aufsetzte. Dann lehnte er sich gegen die Arbeitsplatte und blickte sich um. Es war gerade ziemlich ruhig in der Küche, aber das würde nicht lange anhalten. Jeden Moment konnten die anderen Mitarbeiter zurückkommen. Wenn er es doch nur aufschieben könnte …
    »Also, was machst du hier?«
    Verdammt!
    »Vielleicht habe ich dich einfach nur vermisst. Montags arbeitest du ja normalerweise nicht.«
    »Netter Versuch.«
    »Was … Soll das heißen, dass ich dich nicht vermissen darf?!«
    Sie schwieg und wartete ab.
    »Also gut. Momentan geht es nicht wirklich voran, also habe ich früher Schluss gemacht. Und jetzt muss ich irgendwie meine Zeit totschlagen«, wich er

Weitere Kostenlose Bücher