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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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Inhaliergerät.« Sie warf ihm den Brocken vor und gab sich Mühe, sich die
Schadenfreude nicht anmerken zu lassen.
    »Einen Augenblick. Halt.« Weiss hielt eine Hand
hoch. Jetzt hatte sie seine volle Aufmerksamkeit. Zum erstenmal sah er sie
direkt an. »Was für ein Inhaliergerät?«
    Drake kam zurück und setzte sich.
    »Und?« sagte Weiss, ohne Wetzon aus den Augen zu
lassen.
    »Keine Kaffeebecher, keine Tassen oder Teller
oder sonst was«, berichtete Drake.
    »Prima.« Er starrte Wetzon wortlos an und sagte schließlich:
»Sie wollten uns von dem Inhaliergerät erzählen?«
    »Ich glaube, es gehörte Dr. Ash.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Er litt unter Atembeschwerden, vielleicht wegen
seines Gewichts — oder er hatte Asthma, ich weiß es nicht. Aber ich sah, wie er
das Gerät benutzte, bei dem Bankett und auch bei der Sitzung, die wir gestern
hier hatten.«
    »Wo war es?«
    »Das Bankett oder das Inhaliergerät?«
    »Sie wissen ganz genau, daß ich das Gerät
meine.« Er starrte sie wütend an.
    »Es lag unten in einem Kaffeebecher.«
    »Sie tranken den Kaffee?«
    »Nein.« Meine Güte, wenn sie ihn nun getrunken
hätte? »Glauben Sie, es war vielleicht Gift im Kaffee?«
    Er zuckte die Achseln. »Ohne die Becher ist
alles reine Vermutung, und wir arbeiten nicht mit Vermutungen.«
    »Ich goß etwas von dem Kaffee in den anderen
Becher, der leer war, und da lag das Gerät auf dem Grund.«
    »Was haben Sie damit gemacht?«
    »Nichts. Ich habe es nicht angerührt. Jemand kam
und ließ mich hinaus, ich war so erleichtert, daß ich nicht mehr daran dachte.«
    »Wer ließ sie hinaus?«
    »Doug Culver.«
    »Kommen wir auf den Bericht zurück. Niemand hat
bis jetzt einen Bericht erwähnt.«
    Sie vertuschen es, dachte sie. »Ich weiß nichts davon, außer daß
Dr. Ash behauptete, er würde das Gesicht der Maklerbranche verändern.«
    »Laß sein Büro versiegeln«, murmelte Weiss zu
Drake.
    »Dafür ist es zu spät«, sagte Wetzon.
    »Was wollen Sie damit sagen? Goodspeed ist im
Rockefeller Center. Wie wollen Sie wissen...«
    »Tut mir leid. Von dem Büro weiß ich nichts. Er
hatte auch hier ein Büro.«
    »Das hat mir keiner gesagt.«
    »Vielleicht haben sie es vergessen.«
    »Wie praktisch. Woher wissen Sie, daß es zu spät
ist?«
    »Weil« — sie spürte, wie sie rot wurde — »weil
ich hinging, um den Bericht zu suchen.«
    »Und am Beweismaterial herumzupfuschen. Geben Sie
mir eine Chance, liebe Frau.«
    Wetzon sah ihm fest in die Augen. »Sie müssen
wissen, daß ich mir nicht an Beweismaterial zu schaffen mache. Die Schubladen
standen alle offen. Ich benutzte einen Federhalter, um die Papiere
durchzublättern.«
    »Verdammt noch mal, wo ist da der Unterschied?«
Weiss stand auf, und jede Bewegung drückte Widerwillen aus. »Wo ist das Büro?«
    »Ich versuche, Ihnen etwas Wichtiges
mitzuteilen.« Wetzons Widerwillen stand seinem in nichts nach. »Sein Büro ist
unten im Boardroom, gegenüber von Ellie Kaplans. Es ist ein heilloses
Durcheinander, es ist demoliert worden.« Wodurch wurde Silvestri aufgehalten?
    Weiss ging brummend auf die Tür zu. Er bedeutete
Drake voranzugehen, sprach aber langsam und überlegt zu Wetzon. »Wo passen Sie
in das Ganze hinein, Ms. Wetzon? Warum rief Ash Sie an?«
    Offenbar hatten weder Hoffritz noch Bird den
Auftrag erwähnt. »Weil ich für die Firma arbeite. Vielleicht dachte er, ich sei
neutral genug — Mann, ich weiß es nicht. Sein Anruf überraschte mich sehr. Ich
war ihm erst gestern vorgestellt worden. Er wußte, daß ich auf den Bericht sehr
neugierig war. Ich kann nicht glauben, daß kein anderer etwas von dem Bericht
gesagt hat.«
    »Sie haben die Ehre, die erste zu sein.«
    »Ich kann es einfach nicht glauben. Was haben Sie
gesagt, was er hier zu tun hatte?«
    »Sie sagten, er arbeitete für Goldie Barnes.«
    »Für Goldie?« Nun war sie in Verlegenheit. »Ich
hatte den Eindruck, daß Goldie ihn unsympathisch fand.«
    Weiss steckte ein Zigarette in den Mund, und diesmal
zündete er sie an. Er inhalierte tief, und aus seinen Nasenlöchern kam der
Rauch als dicker weißer Strom. »Sie sagten, daß Ash gestern gekündigt wurde.«

  Ash war gekündigt worden, deshalb hatte er
sie angerufen. Wenn Wall Street kündigte, wurden Schlüssel zurückgefordert,
Schreibtische und Büros bekamen Vorhängeschlösser. Wie war er in das Gebäude
gekommen? Chris. Chris konnte ihn eingelassen haben.
    Diese Burschen — Search und Destroy, Dougie,
Chris, Neil — gingen praktisch

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