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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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über Leichen, wenn es um Geldverdienen ging. Sie
würden die eigene Großmutter verkaufen, wenn ein Profit winkte, sie alle. Würde
einer von ihnen auch morden, um sich einen Platz an der Sonne zu sichern? Was
könnte wohl in diesem Bericht stehen, das jemanden dazu bringen würde, zwei
Menschen zu töten?
    Wetzon betrachtete Weiss, der mit unverhohlenem
Genuß rauchte. »Vermutlich wäre er nicht gekündigt geblieben«, sagte sie.
    »Dafür ist er es jetzt endgültig.« Weiss hielt
die Zigarette im Mundwinkel. »Geben Sie Drake bitte Ihre Adresse und die
geschäftliche und private Telefonnummer.« Er hustete. Ein hohler
Erkältungshusten.
    Immer noch trocken hustend, geleitete er sie
durch die Tür. »Damit sind wir hier fertig«, sagte er zu Drake.
    Silvestri, die Augen hinter einer Sonnenbrille
versteckt, stand mit Metzger oben an der Treppe. Sie redeten mit einem
vierschrötigen Mann mit Ärztekoffer, dessen auf die Seite gekämmtes Haar einen
kahlen Fleck in der Mitte bedeckte, so daß es wie ein schlechtes Haarteil
aussah. Eine Frau mit einem groben Gesicht trat zu ihnen. Wetzon erkannte sie
nach Zeitungsbildern und Fernsehreportagen als die stellvertretende
Staatsanwältin wieder, die gerade mit Erfolg den Prozeß gegen den Mörder einer
Studentin an der City University geführt hatte. Zwei Sanitäter hatten Dr. Ashs
sterbliche Hülle in ein weißes Laken gehüllt, kamen nun aber nicht damit
zurecht, ihn in einen blauen Leichensack zu packen, der die gleiche Farbe wie
Ellies Make-up-Beutel hatte.
    »Was führt Sie her, Silvestri?« Weiss ließ
anklingen, daß das hier sein Revier war.
    »Ich bekam einen Anruf.«
    Wetzon wußte, daß Silvestri sie ansah, aber es
war beunruhigend, seine Augen nicht zu sehen. »Ich habe ihn angerufen«,
erklärte sie. »Ich dachte, er sollte Bescheid wissen, weil...«
    »Ich bearbeite den Fall Goldie Barnes«,
unterbrach Silvestri sie. »Ich möchte mir gern den offiziellen Bericht
ansehen.«
    Wetzon reckte das Kinn vor und sagte steif:
»Silvestri, Dr. Ash behauptete, er wisse, warum Goldie ermordet wurde.«
    »Hallo, Artie.« Drake gab Metzger einen
kräftigen Klaps auf den Rücken. »Hab’ dich seit einer Ewigkeit nicht gesehen.«
    Metzgers Bassetgesicht leuchtete auf. Er und
Drake schüttelten sich die Hand.
    »Wenn ich hier nicht mehr gebraucht werde — ich
habe ein Verabredung.« Sie fühlte sich plötzlich überflüssig, als sei sie zu
weit gegangen.
    Sie beachteten sie nicht.
    »Kommen Sie mit, Silvestri«, sagte Weiss. »Ich setze
Sie ins Bild.« Er strebte zum Konferenzzimmer zurück.
    »Silvestri...«
    »Du gehst jetzt, Les.« Er nahm die Brille nicht
ab. Sie wußte, daß er sauer auf sie war und daß sie es noch zu hören bekommen
würde.
    Warum hatte sie ihm nicht mitgeteilt, was Carlton
Ash am Telefon gesagt hatte? Du hast Poker gespielt, Silvestri. Scheiße,
Les.
    Während sie in dem sprechenden Aufzug nach unten
fuhr, dachte sie darüber nach. Es war nicht nur deshalb gewesen, weil Ash sie
auf Geheimhaltung eingeschworen hatte. Sie hatte sich in keinerlei Gefahr
gefühlt, nicht einmal, als sie im Konferenzzimmer eingesperrt gewesen war.
    Sie war gekommen, um eine Kopie von der Studie
abzuholen, mehr nicht.
    Deine nachträgliche Erklärung, sagte sie sich, als sie in der Halle aus dem
Aufzug trat. Silvestri würde es sie spüren lassen. Ach, Mist. Warum passierte
ihr das immer? Weil du dich für so ungeheuer schlau hältst, hörte sie
Silvestri sagen.
    Auf ihrer Armbanduhr war es elf Uhr dreißig. Sie
sollte Laura Lee im Burger Heaven bei Saks um die Ecke um zwölf
Uhr dreißig treffen. Nur eins wollte sie noch tun, bevor sie hinfuhr.
    Sie mußte ein Weile in der Halle suchen, bis sie
Telefone fand. Es konnte nicht leicht gewesen sein, Carlton Ash zu töten, sein
Büro auf den Kopf zu stellen, dann die Treppe durch sämtliche siebenundsechzig
Stockwerke hinunterzurennen. Aber möglich war es. Übrigens konnte David Kim
Ellie ja auch von der Halle aus angerufen haben. Ellie hatte ihn sicher nicht
gefragt, von wo er anrief.
    Sie mußte Smith das Neueste berichten, sonst
würde die ihr die Hölle heiß machen. »R-Gespräch, bitte«, sagte sie der
Vermittlung, nachdem sie eine lange Ziffernfolge gewählt hatte.
    »Alles in Ordnung? Was hat er gesagt?« Smith’
Stimme war verzerrt.
    »Frühstückst du gerade?« fragte Wetzon neidisch.
Sie war am verhungern, und es war nicht einmal Mittag.
    »Mhm. Erzähl schon, was passiert ist.«
    »Dr. Ash war tot... um es gleich

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