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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
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alles plausibel. Aber wenn Danny wirklich in seinem Wohnwagen hier auf dem Stellplatz gewohnt hat, wie konnte er dann durch das Tor rein und raus, ohne dass sein Zugangscode in Norma Heckers Computer auftaucht?«
    Snows Puls verlangsamte sich wieder. Er seufzte. »Ja«, sagte er, »da hat die Sache wirklich einen Riesenhaken. Daran hab ich gar nicht gedacht.«
    Er drehte sich zu Willie um, der auf der Rückbank saß. »Willie, sind Sie sich sicher, dass Sie niemanden kommen und gehen sahen, als sie auf dem Gelände waren?«
    »Nein«, sagte Willie. »Ich hab’s Ihnen ja schon gesagt. Ich bin rein gekommen und gleich zu dem Boot gegangen. Da hab ich mich dann zum Schlafen hineingelegt. Aber von dort aus konnte ich nicht hören, ob das Tor auf und zuging. Es ist zu weit weg. Ich kann Ihnen also nichts dazu sagen.«
    »Aber was ist mit der Ecke, wo der Zaun von den Gummizügen zusammengehalten wird?«, bohrte Snow nach. »Wenn sich da jemand daran zu schaffen gemacht hätte, dann hätten Sie doch was gehört, oder nicht?«
    »Sicher, das Boot war ja nah genug dran. Zu den Zeiten, als ich dort drin lag, hab ich nie jemanden durch die Lücke im Zaun kommen hören. Aber wie gesagt, in der Nacht, als der Mord passierte, war ich nicht dort. Da war ich im Flussbett.«
    »Was ist mit dem Zaun, Willie?«, sagte Snow. »Haben Sie ihn beschädigt und dann mit den Gummizügen wieder notdürftig zusammengehalten? Ich muss das wissen.«
    Willie zögerte zunächst, doch dann beantwortete er die Frage. »Also gut, ich gebe es zu. Ich war das. Im Boot lag ’ne ganze Tüte voll mit diesen Gummizügen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass außer mir niemand durch diese Lücke im Zaun geschlüpft ist. Und das ist wirklich wahr.«

36
    Danny Guardinos Pick-up war nirgendwo auf dem Parkplatz des Sunrise Inn Motels zu sehen. Alice und Snow gingen ins Büro, um herauszufinden, ob er sich dort noch als Gast aufhielt. Die Koreanerin an der Rezeption sah nach und bestätigte dies.
    »Was nun?«, fragte Alice.
    Snow dachte einen Augenblick nach. »Es hat überhaupt keinen Sinn, wenn wir zu dritt hier warten, bis der Typ auftaucht. Willie kann hier bleiben und nach ihm Ausschau halten. Ich möchte mir mal den Öffnungsmechanismus für dieses Tor am Wohnmobil-Stellplatz näher ansehen.«
    Snow fuhr wie jemand, der es eilig hatte, achtete jedoch darauf, die erlaubte Höchstgeschwindigkeit nicht um mehr als fünfzehn Stundenkilometer zu überschreiten. Der Tag neigte sich dem Ende zu und es würde nicht mehr lange hell sein.
    Snow kam um kurz nach sechs am Hollywood-Wohnmobil-Stellplatz an, gab den Zugangscode der Polizei ein und fuhr auf das Gelände. Das Büro war bereits geschlossen. Norma Hecker hatte um fünf Uhr Feierabend gemacht. Snow parkte seinen Hyundai. Er und Alice stiegen aus und gingen zum Toröffner. Sie standen davor und betrachteten ihn.
    Viel gab es da nicht zu sehen. Den Kettenantriebsmechanismus schützte eine grüne, rechteckige Abdeckung, an deren Vorderseite sich ein Schlitz befand. Ein U-Bügel ragte daraus hervor. Daran hing ein neues Vorhängeschloss, welches verhindern sollte, dass die Abdeckung entfernt wurde. Große Öffnungenauf beiden Seiten der Abdeckung sorgten dafür, dass die Kette ungehindert durchlaufen konnte, wenn das Tor auf und zuging. Eine Schicht aus Schmieröl und Schmutz überzog die Kette.
    Snow warf Alice einen Blick zu. »Sehen Sie, was ich sehe?«
    »Viel gibt es da nicht zu sehen«, sagte sie. »Komplett abgedeckt und sicher. Aber das Ding sieht aus, als hätte es mindestens zwanzig Jahre auf dem Buckel, und das Vorhängeschloss ist nagelneu.«
    »In der Tat«, sagte Snow. »Warum die wohl ein neues Schloss gebraucht haben?«
    »Vielleicht war das alte schon so verrostet, dass es nicht mehr aufging. Also hat man es ausgetauscht. Oder die Schlüssel sind verloren gegangen.«
    »Möglich«, sagte Snow. »Ich werde es herausfinden.« Er holte Norma Heckers Visitenkarte aus seiner Brieftasche, klappte sein Handy auf und wählte die Piepsernummer, die auf der Karte stand. Er tippte seine Handynummer ein und klappte das Gerät wieder zu. Dann wartete er.
    Eine Minute später klingelte sein Handy. Er klappte es wieder auf und drückte auf die grüne Taste.
    »Norma«, sagte er. »Hier ist Jim Snow. Ich bin gerade mit Detective Alice James am Wohnmobil-Stellplatz. Entschuldigen Sie bitte die Störung, aber ich wollte Sie fragen, ob Sie kurz vorbeikommen und uns bei einer Sache helfen könnten.«
    Zehn

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