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Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Titel: Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon de Winter
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"Damit wäre wohl alles gesagt. Dürfte ich Sie dann bitten zu gehen?"
    "Nein, das dürfen Sie nicht, Dona Teresa", erwiderte Cynthia. "Ich weiß, daß Senorita Marcella schwanger ist und mein Bruder Cedric der Vater dieses Kindes. Wenn..."
    "Sie müssen irrsinnig sein. Ja, das ist die einzige Erklärung für eine derartige Verleumdung. Meine Enkelin ist ein anständiges Mädchen. In meiner Familie hat es noch nie uneheliche Kinder gegeben." Dona Teresa hob den Stock, um damit der jungen Frau zu drohen. "Gehen Sie endlich", forderte sie Cynthia schneidend auf und stieß mit dem Stock nach ihr. "Verschwinden Sie."
    Cynthia spürte genau, daß die alte Frau log, aber auch, daß sie so nicht weiterkam. Ihr mußte etwas anderes einfallen, um mit Marcella Verbindung aufzunehmen. Irgend etwas Furchtbares war ihrem Bruder zugestoßen. Angst krampfte ihr Herz zusammen. Cedric brauchte ihre Hilfe und vermutlich auch Marcella.
    Dona Teresa öffnete das Portal. "Gehen Sie!" schrie sie und stützte sich wieder auf ihrem Stock auf.
    Die junge Frau gab nach. "Ich werde wiederkommen, Dona Teresa", drohte sie entschlossen. Kurz vor dem Portal blieb sie stehen. "Vielleicht komme ich sogar mit der Polizei."
    Teresa deMurillo lachte auf. Es war ein meckerndes und zugleich gefährliches Lachen. Cynthia rann ein kalter Schauer über den Rücken. "Los!" stieß die alte Frau hervor und wies mit dem Stock ins Freie.
    Cynthia verließ grußlos das Haus. Hinter ihr fiel scheppernd das Portal zu. Gleich darauf drehte sich kreischend von innen ein Schlüssel im Schloß.
    Die junge Frau überquerte die Straße. Langsam drehte sie sich um und schaute an den grauen Mauern des Anwesens hinauf, dann wandte sie ihren Blick dem verwahrlosten Gebäude zu. Sie überlegte, ob sie nicht am Abend wiederkommen und versuchen sollte, vom Dachgarten dieses Hauses einen Blick in den Hof der deM urillos zu werfen. Vielleicht konnte sie Marcella sehen und irgendwie mit ihr Verbindung aufnehmen.
    Niedergeschlagen machte sie sich auf den Rückweg zum Hotel. Um diese Zeit waren die Straßen des Albayzin fast menschenleer. Die meisten Bewohner Granadas hielten noch immer Siesta. Nur hin und wieder entdeckte sie einige spielende Kinder. Sie mußte Cedric finden. Sie durfte nicht nachgeben. Ob sie sich an die Polizei wenden sollte? Alfonso hatte sichtlich Angst vor der Polizei gehabt, oder hatte sie sich das nur eingebildet?
    Der Hotelportier nickte ihr freundlich zu, als sie an die Rezeption trat. Ohne Aufforderung reichte er ihr den Zimmerschlüssel. "Es wäre besser, wenn Sie Ihre Spaziergänge in die kühlere Tageszeit verlegen würden, Miß Moore", meinte er. "Soll ich Ihnen eine Erfrischung auf Ihr Zimmer schicken lassen?"
    "Ja, bitte. Ich hätte gerne Orangenlimonade", erwiderte Cynthia. In einem der Spiegel, die an den Wänden angebracht waren, sah sie ihr erhitztes Gesicht. Sie sehnte sich nach einer kühlen Dusche und frischer Kleidung. Eilig stieg sie die Treppe hinauf.
    Sie hatte kaum ihre Zimmertür aufgeschlossen, als auch schon das Telefon klingelte. Sie nahm den Hörer ab und meldete sich.
    "Ich bin es nur, Brian McArthur", sagte der junge Kunsthistoriker. "Auch in Spanien gibt es Telefonbücher. Es war einfach die Nummer des Hotels herauszufinden, in dem Sie abgestiegen sind."
    "Eigentlich hätte ich damit rechnen müssen, daß Sie so etwas tun", meinte Cynthia. Sie wußte nicht recht, ob sie sich über seinen Anruf freuen sollte.
    "Haben Sie sich schon etwas in Granada eingelebt? fragte er. "Wie ich Sie kenne, waren Sie sicher schon bei den deMurillos, oder haben wenigstens versucht, mit ihnen Verbindung aufzunehmen."
    Die junge Frau hatte nicht vor, mit Brian McArthur über ihren Besuch im Haus der deMurillos zu sprechen, aber zu ihrer Überraschung merkte sie, wie die Worte ganz von allein über ihre Lippen kamen. Sie erzählte ihm, wie Dona Teresa sie empfangen und Marcellas Schwangerschaft abgestritten hatte. "Ich mache mir schreckliche Sorgen", sagte sie. "Ich frage mich, ob Cedric überhaupt noch lebt, ob..."
    "Ich werde nach Granada kommen", versprach Brian. "Ob Sie es wollen oder nicht, Miß Moore, Sie brauchen Hilfe. Und vergessen Sie nicht, ich spreche spanisch. Gemeinsam wird es uns schon gelingen, Ihren Bruder zu finden."
    Plötzlich war Cynthia froh, daß sie ihm alles erzählt hatte. "Ja, ich glaube wirklich, daß ich Hilfe brauche", gestand sie. "Wie es aussieht, komme ich alleine nicht weiter."
     
    7. Kapitel
     
    Cynthia drehte sich

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