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Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Titel: Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon de Winter
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im Halbschlaf auf die andere Seite. Cedric war ganz nahe bei ihr. Sie sah sich mit ihrem Bruder Hand in Hand am Strand laufen. Sie hörte seine Stimme, hörte sein Lachen. Ein Lächeln umhuschte ihre Lippen. "Cedric", flüsterte sie. "Ce..."
    Das Klingeln des Telefons brachte die junge Frau in die Wirklichkeit zurück. Schlaftrunken richtete sie sich auf und tastete, ohne die Augen zu öffnen, nach dem Hörer. "Moore", meldete sie sich alles andere als begeistert.
    "Bitte, verzeihen Sie die Störung, Miß Moore", bat der Portier. "Ein Mister McArthur ist gerade eingetroffen und hat nach Ihnen gefragt. Er würde gerne mit Ihnen sprechen."
    Mit einem Schlag war Cynthia hellwach. Brian McArthur hatte zwar versprochen, nach Granada zu kommen, aber so früh? Ihr Blick glitt zur Uhr und sie stellte fest, daß es keineswegs mehr so früh war. "Bitte verbinden Sie mit", bat sie und rieb sich die Augen.
    "Sie werden doch nicht noch geschlafen haben, Miß Moore?" fragte Brian McArthur leicht amüsiert.
    "Doch, das habe ich, Mister McArthur", antwortete sie. "Wie schön, daß Sie schon da sind."
    "Ich habe die erste Maschine genommen, die ich bekommen konnte. Wann können wir uns sehen? Ich bin hier unten in der Halle und warte darauf, daß das Zimmer, das ich noch gestern abend bestellt habe, frei wird. Man sagte mir, es könne noch eine halbe Stunde dauern."
    "Wie wäre es, wenn wir uns zum Mittagessen treffen würden?" schlug Cynthia vor. Jetzt war es kurz vor elf. "So in einer Stunde. Ich habe Ihnen eine Menge zu erzählen."
    "Einverstanden. Ich werde auf Sie in der Halle warten", erwiderte Brian. "Dann bis später."
    "Ja, bis später." Sie legte auf.
    Cynthia saß noch eine Weile auf dem Bettrand, bevor sie ins Bad ging und duschte. Sie dachte darüber nach, ob es richtig gewesen war, dem Kunsthistoriker alles zu erzählen. Wie bereitwillig er ihr helfen wollte. Es bewies, daß er wirklich an ihr interessiert war. Sie würde ihm auf ewig verpflichtet sein, aber nach wie vor hatte sie Angst vor einer Bindung. Sie wollte ihre Freiheit, wollte nicht in Ketten gelegt werden, selbst wenn sie aus Gold waren.
    Dann schob sie alle Bedenken beiseite. Es ging um Cedric und auch um Marcella. Sie mußte ihrem Bruder helfen, selbst für den Preis, in bezug auf Brian McArthur einen großen Fehler zu machen. Davon abgesehen mochte sie ihn ja, war gerne mit ihm z usammen. Nie zuvor hatte sie einen Menschen kennengelernt, der ihr von der ersten Minute an so sympathisch gewesen wäre.
    Cynthia setzte sich im Unterkleid vor ihren Frisiertisch und machte sich sorgfältig zurecht. Es überraschte sie selbst, daß sie so viel Wert auf ihr Aussehen legte, aber sie wollte auf Brian einen guten Eindruck machen.
    Du widersprichst dir ständig selbst, dachte sie und schnitt ihrem Spiegelbild eine Grimasse. Einerseits willst du dich nicht an diesen Mann binden und hast Angst, du könntest ihm verpflichtet sein, zum anderen willst du ihm gefallen.
    Die junge Frau schlüpfte in Rock und Bluse, zog sich Sandalen an und trat auf den kleinen Balkon hinaus. Die Sonne stand hoch oben am Himmel. In ihrem Schein strahlten die Mauern der Alhambra in einem sanften Rot. Plötzlich wünschte sie sich, mit Brian durch die alte Festung zu gehen, mit ihm die wunderbaren Gärten zu besuchen, von denen sie gehört hatte, später auf den Mauern des Generalife zu sitzen und auf die Stadt zu schauen.
    Als Cynthia kurz vor zwölf in die Halle kam, war Brian McArthur schon da. Er ging ihr entgegen und schloß sie kurz in die Arme. "Mein Zimmer liegt im zweiten Stock", sagte er und nannte ihr die Zimmernummer.
    "Meines im dritten. Man wohnt im Boabdil wirklich sehr gut. Außerdem ist das Personal freundlich. Dennoch würde ich vorschlagen, daß wir in eines der kleinen Restaurants gehen, die es hier überall gibt."
    "Einverstanden."
    Er nahm ihren Arm. "Hoffentlich halten Sie mich nicht für aufdringlich, weil ich darauf bestehe, Ihnen zu helfen. Aber mein Verstand sagt mir, daß es manchmal besser ist, zu zweit zu sein. Bitte, glauben Sie mir, ich möchte mich keineswegs in Ihre Angelegenheiten mischen."
    "Machen Sie sich darüber keine Sorgen, Mister McArthur. Ich bin sehr froh, daß Sie hier sind", erwiderte Cynthia.
    "Das macht mich glücklich." Sein inniger Blick gab der jungen Frau das Gefühl, mit ihm zusammen gegen die ganze Welt bestehen zu können. Brian war da, und er würde schon alles in Ordnung bringen. Es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis sie

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