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Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Titel: Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon de Winter
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zu sehen. Sekundenlang hatte sie ihn ganz deutlich neben Brian wahrgenommen.
    Brian blieb bei einem Fenster stehen und blickte auf das Meer hinaus. Sie trat zu ihm und nahm seine Hand. "Ich werde immer für dich da sein, das verspreche ich dir", sagte sie fast lautlos.
    "Das weiß ich, Darling." Er sah sie zärtlich an. "Es gibt nur noch eine Sache, über die wir..." Aufseufzend wandte er sich wieder dem Fenster zu. "Hast du schon nach draußen geblickt?" fragte er. "Für jeden, der das Meer liebt, muß dieses Zimmer ein wahres Eldorado sein."
    "Was wolltest du mir sagen?" fragte Cynthia, ohne auf seine Worte einzugehen.
    "Nichts, Darling, es ist nichts." Ihr Verlobter drehte sich ihr erneut zu. "Irgendwie kann ich es noch nicht fassen, daß Matthew tot ist und Dundee-Castle nun mir gehört." Er strich sie über die Stirn. "Im Grunde genommen wollte ich diesen Besitz niemals. Es gab nicht eine Minute, in der ich Matthew darum beneidet hätte."
    Cynthia wollte etwas erwidern, doch in diesem Augenblick klopfte es erneut, und ihr Bruder trat mit seiner Braut ein. Auch sie hatten sich bereits umgezogen. "Stören wir?" fragte Cedric. "Wie es au ssieht, komme ich immer im falschen Moment."
    "Heute ausnahmsweise nicht, Cedric", antwortete Brian McArthur. "Kommt, vor dem Essen ist noch Zeit für einen Aperitif." Er legte den Arm um Cynthia und führte sie nach draußen.
     
    14. Kapitel
     
    Es war kurz nach Mitternacht, als Cynthia aus tiefem Schlaf erwachte. Ganz deutlich glaubte sie, ein kleines Kind weinen zu hören. Eine sanfte Stimme versuchte es zu beruhigen. Die junge Frau schaltete das Licht ein. Die Stimme und das Weinen waren so deutlich gewesen, als würden die Personen, denen sie gehörten, bei ihr im Zimmer sein.
    Verwirrt blickte sie sich um. Wie hätte eine Frau mit ihrem Kind in dieses Zimmer kommen sollen, aber dennoch hatte sie beinahe erwartet, sie zu sehen.  Hatte sie nur geträumt?  Nein! Nein, es konnte kein Traum gewesen sein, denn noch immer glaubte sie das Weinen und die Stimme zu hören.
    Cynthia ging barfuß zur Tür. Sie schob den Riegel zurück und öffnete sie. Im Gang brannte nur ein schwaches Licht. Sie wollte die Tür schon wieder schließen, als sie erneut das Weinen vernahm. Es war ein klägliches, zu Herzen gehendes Weinen. Wo war die Frau geblieben, die eben noch auf das Kind eingesprochen hatte? War sie fortgegangen, hatte sie es sich selbst überlassen?
    Cynthia kehrte in ihr Schlafzimmer zurück und zog sich ihren Morgenmantel und Pantoffeln an. Sie wollte diesem Weinen auf den Grund gehen.
    Als die junge Frau erneut auf den Gang hinaustrat, war das Weinen inzwischen verstummt. Vielleicht hatte sie sich geirrt, und es war gar kein Kind gewesen. Ob Marcella etwas fehlte? Immerhin war während der letzten Monate soviel auf ihre zukünftige Schwägerin eingestürmt, daß sie mit ihren Nerven ziemlich am Ende sein mußte. Cynthia beschloß, nach ihr zu sehen.
    Das Zimmer der Spanierin lag nur zwei Türen weiter. Vorsichtig drückte die junge Frau die Klinke hinunter. Sie atmete erleichtert auf, als sei feststellte, daß die Tür nicht verriegelt war. Lautlos schob sie die Tür auf und machte im Mondlicht ein paar Schritte auf Marcellas Bett zu.
    Sie konnte ihre Schwägerin bereits sehen. Marcella schien in tiefem Schlaf zu liegen. Cynthia wollte sich schon wieder zurückziehen, als sie plötzlich einen schmalen dunklen Schatten b emerkte, der auf der anderen Seite des Bettes stand und auf die Spanierin hinunter blickte. Die Gestalt strahlte eine geradezu schmerzliche Sehnsucht aus. Ein Hauch davon berührte auch sie.
    "Wer sind Sie?" flüsterte Cynthia, doch bereits im nächsten Moment war der Schatten verschwunden.
    Die junge Frau blinzelte. Nein, diesen Schatten hatte sie sich sicher nur eingebildet. Andererseits war es ja nicht das erstemal, daß sie einen Schatten gesehen hatte. Konnte es ein Geist gewesen sein?  Aber gab es überhaupt Geister? Als Kind hatte sie zwar gerne Gespenstergeschichten gelesen, doch niemals wirklich an ihre Existenz geglaubt.
    Warum habe ich keine Angst? fragte sie sich. Ich müßte mich doch fürchten. Aber sie wußte auch, daß dazu kein Grund bestand. Wenn es sich bei diesem Schatten um einen Geist handelte, so ging von ihm keine Bedrohung aus.
    Lautlos zog sich die junge Frau wieder zurück und schloß die Tür. Sie wollte zu ihrem Zimmer gehen, aber noch bevor sie es betreten konnte, hörte sie ein sehr deutliches "Komm!". Wie in Trance folgte sie

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