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Tödliche SMS (German Edition)

Tödliche SMS (German Edition)

Titel: Tödliche SMS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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ist sie nun auch wieder nicht. Und eine Empfangsdame hat kaum etwas mit den freien Stabsmitgliedern zu tun.Sie kommen und gehen, der Stab wechselt sozusagen monatlich. Außerdem ist die Crew tagsüber mit Dreharbeiten beschäftigt und kommt oft erst spätabends ins Büro. Da sind dann alle fixen Mitarbeiter schon zu Hause. Man läuft sich also nicht wirklich oft über den Weg.“
    Remo Bauer ließ die Sache auf sich beruhen. „Jetzt ganz was anderes. Das Restaurant, in dem Sie gegessen haben, an Ihrem Geburtstag. Wir waren dort. Der Tisch wurde bereits zwei Wochen vorher bestellt. Zwei Personen auf den Namen Silke König. Die Reservierung kam von einer Frau, telefonisch. Wir denken, dass es Ihre Freundin war, obwohl, von ihrem Handy aus hat sie nicht telefoniert. Und Festnetz hatte sie ja keines. Aber egal. Zwei Tage vor Ihrem Geburtstag kam dann ein Brief mit der Post, darin war die Bestellung für Ihr Menü und das Geld, Ihr Name und die Beschreibung Ihrer Person. Der Brief wurde am 26. abgestempelt, im ersten Bezirk. Ob er irgendwo abgegeben oder in einen Postkasten geworfen wurde, können wir nicht mehr eruieren. Jedenfalls vermuten wir, dass der Brief von unserem Täter kam, denn Ihre Freundin hatte ja vor, sich dort mit Ihnen zu treffen. Warum also sollte sie das Geld und die Bestellung per Post schicken? Aber …“ Er machte eine Pause, fuhr sich mit der Hand über die Nasenwurzel. „… das bedeutet auch, dass Sie der Täter verdammt gut kennt, nämlich … schon bevor er das Handy Ihrer Freundin in die Finger bekam. Woher sollte er sonst wissen, dass weiße Lilien Ihre Lieblingsblumen sind?“
    „Wer behauptet das?“
    „Stand alles in dem Brief. Auch wie die Menüfolge aussehen soll und welchen Wein Sie gerne trinken. Wir haben den Brief in unseren Akten. Wird uns nur nicht viel bringen. Er wurde mit dem Computer geschrieben und auf herkömmlichem Papier ausgedruckt, das Sie in jedem Geschäft bekommen, das Büroartikel verkauft, ohne Unterschrift, ohne Absender.“
    Andrea umklammerte ihre Beine noch fester. „Das ist doch krank. Wer zum Teufel macht so etwas? Da steckt doch System dahinter. Wer wollte, dass ich meine beste Freundin finde? Tot! Ausgerechnet an meinem fünfunddreißigsten Geburtstag. Warum?“
    „Eifersucht, Rache?“, warf der Inspektor ein.
    „Glaub ich nicht. Silke hatte weder Feinde, etwa verschmähte Liebhaber, noch einen sehr gefährlichen Beruf, noch hat sie sich mit irgendwelchen Irren eingelassen.“ Sie dachte kurz an diesen mysteriösen Liebhaber auf dem Foto, von dem Max erzählt hatte, und sie dachte an Chris, ihren Ex. Eifersucht, Rache. Dass er sich an Silke gerächt hatte, nach so langer Zeit? Unwahrscheinlich. Sogar für einen Psychopathen wie er einer war. Er hatte doch schon wieder ein Opfer, das rasende Eifersucht, eingetretene Türen und Ohrfeigen erdulden musste. Und sie, Andrea, schwieg. Aus Angst oder Feigheit. Es war ihr egal. „Und was hat das alles mit mir zu tun? Warum musste ich sie finden?“
    „Vielleicht, weil sie beide beste Freundinnen waren? Vielleicht war es auch nur Zufall, dass er ausgerechnet auf Sie kam, sozusagen eine Fügung des Schicksals. Er hat irgendwie erfahren, dass Silke König in den nächsten Tagen Besuch bekommt und damit hatte er das Publikum, das er brauchte. Immerhin hat er das Auffinden der Leiche inszeniert wie ein Theaterstück.“
    „Oder einen Film. Wie ein Regisseur“, warf Andrea ein. „Aber woher konnte er wissen, dass ich komme?“
    „Vielleicht von Ihrer Freundin? Wie auch immer. Er hat Sie per SMS durch Wien geführt, Ihnen ein gutes Mittagessen spendiert und zum Schluss gab es eine böse Überraschung.“
    „Das war wohl eher eine grausame Überraschung. Und wenn Silke sein erstes Opfer war, ich sein zweites bin und weitere folgen?“
    Sie betrachtete ihn prüfend. Remo Bauer lehnte sich ein Stück zurück. Auf diese Frage wollte er nicht antworten. Er war nicht gekommen, um mit der Freundin eines Opfers wilde Spekulationen anzustellen. Und Andrea wollte in Wirklichkeit auch keine Antwort hören.
    Sie ließ ihre Beine los, straffte sich, stand auf und holte eine Flasche Rotwein und zwei Gläser aus der Küche. Als sie zurückkam, blieb sie neben dem Tisch stehen und sagte: „Ich war heute nach unserem Gespräch bei Silkes Eltern. Ich hab sie angelogen und erzählt, dass Silke nicht leiden musste.“ Sie schluckte einmal schwer, bevor sie jene Frage stellte, vor deren Antwort sie sich im Moment am meisten

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