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Tödliche SMS (German Edition)

Tödliche SMS (German Edition)

Titel: Tödliche SMS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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sie: „Wenn Silke nun beerdigt werden kann, heißt das …?“
    Remo Bauer legte das Besteck zur Seite, tupfte mit der Serviette über seine Lippen, nahm einen Schluck Wein und sagte: „Heute kam der endgültige Bericht aus der Gerichtsmedizin.“
    Andrea legte ihr Besteck nicht zur Seite. Sie aß einfach weiter. So als würden sie sich über das Kinoprogramm der nächsten Woche unterhalten. Darüber welcher Film sehenswert war und welcher nicht. So wie sie das immer mit Chris getan hatte. Geräuschvoll atmete sie durch die Nase ein, blies die Atemluft durch den Mund wieder aus und nickte ihm in einer Weise zu, die ihm erlaubte, zu erzählen.
    „Ist mit Ihnen alles okay?“, fragte er abwägend.
    Sie nickte wieder, diesmal bestätigend. Sie nahm sich vor, nichts von der neuen SMS zu erzählen. Die Nachricht war keine Drohung, nur eine Frage und dabei würde sie es belassen, egal welche Neuigkeiten er ihr präsentierte. Sie musste damit alleine klarkommen.
    „In Anbetracht der Umstände ist es sogar eine gute Nachricht, die ich Ihnen bringe. Sie hatten recht. Recht mit dem,was Sie den Eltern Ihrer Freundin erzählt haben. Silke König hat nicht gelitten.“
    „Wie meinen Sie das, nicht gelitten?“, fragte Andrea überrascht. Jetzt legte auch sie das Besteck beiseite, musste sich nicht mehr daran festhalten. Stattdessen nahm sie die Flasche zur Hand und schenkte ihnen beiden Wein nach.
    „Haben Sie schon einmal etwas von einer Droge mit der Bezeichnung GHB gehört?“
    Andrea schüttelte den Kopf.
    „GHB ist die Abkürzung für Gammahydroxybuttersäure. In der Szene ist es aber eher unter Liquid Ecstasy oder K.-o.-Tropfen bekannt.“
    „Von K.-o.-Tropfen habe ich schon mal was gehört. Das war so eine Bezeichnung, die zu meiner Jugendzeit als ständige Bedrohung in Nachtlokalen in der Luft hing. Meine Mutter hatte mich eindringlich davor gewarnt. Hat mich unglaublich genervt, deswegen. Sie meinte, dass ich kein Getränk unbeaufsichtigt an der Bar stehen lassen sollte. Bestell dir lieber was Frisches, wenn du von der Tanzfläche oder Toilette kommst“, äffte sie den Tonfall ihrer Mutter nach. „Das hat sie mir so lange eingeredet, bis es für mich selbstverständlich war. Niemand wusste Genaueres, aber jeder wusste, dass sich Gewaltverbrecher so leicht an ihre Opfer ranmachen konnten.“
    Remo Bauer blickte sie an und bewegte seinen Kopf anerkennend auf und ab. „Sie haben eine sehr kluge Mutter.“ Er machte eine kurze Pause. „GHB wird unter der Hand verteilt, um die Stimmung in Discos und auf Partys zu heben. Obwohl die Droge eigentlich für medizinische Zwecke gedacht war. Sie wurde erstmals in Frankreich synthetisch hergestellt. Ich glaube, das war vor über vierzig Jahren, als Narkosemittel und Hilfsmedikament beim Alkoholentzug. Die Nebenwirkungen waren aber zu groß. Es wurde deshalb wieder aus dem medizinischen Bereich verbannt. Tja …“ Er zuckte mit den Schulternund schüttelte den Kopf. „Leider hat es am illegalen Markt einen Status als Entspannungsdroge erreicht. Allzu oft mit fatalen Auswirkungen. Und Sexualverbrecher haben GHB längst als Vergewaltigungsdroge entdeckt. Sie können ihre Opfer so relativ schnell und leicht gefügig machen. Haben Sie gewusst, dass GHB oft auch von Stripteasetänzerinnen genommen wird, um ungehemmter und sexier tanzen zu können?“, schweifte er ab. Wartete jedoch keine Antwort ab. „Jedenfalls … Opfer von Sexualverbrechern haben so eine Art Blackout, sind verwirrt und können sich danach an nichts Konkretes mehr erinnern. Und in Kombination mit Alkohol oder anderen Drogen kann GHB den Tod bedeuten.“
    Andrea hatte Remo Bauer bis dahin mit offenem Mund angestarrt und versucht ihm gedanklich zu folgen. Jetzt schüttelte sie den Kopf. „Heißt das jetzt … das heißt … Silke hat Drogen genommen?“
    Remo Bauer schüttelte den Kopf. „Das heißt nur … wir haben in ihrem Körper eine tödliche Mischung aus GHB und Alkohol gefunden. Ihre Freundin ist auf dem Tisch gestorben, bevor der Täter ihr das …“
    „Sprechen Sie es ruhig aus! Sie meinen, bevor er ihr die Kehle durchgeschnitten hat. Von einem Ohr zum anderen, so als wollte er ihren Kopf vom Rumpf trennen. Dieses Schwein! Die gehören doch alle …“, ereiferte sich Andrea.
    Remo Bauer beugte sich auf seinem Stuhl nach vorne und griff nach Andreas Arm, drückte ihn. Er wollte sie beruhigen, bevor sie mit einem Küchenmesser in der Hand loszog, um für die freie Kastration von

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