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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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tiefschürfende Gespräche zu führen.«
    »Dann versuche ich halt einfach, wieder einzuschlafen. Sie brauchen überhaupt nichts zu machen.«
    »Unsinn. Du fühlst dich hier noch fremd, und du würdest lange brauchen, um die Anspannung loszuwerden. Da schlage ich dich lieber.«
    Michael zuckte zusammen. »Sir?«
    »Nicht im wörtlichen Sinn. Jock sagt, du spielst Fußball.«
    »Ja.«
    »Als Junge in der Schule hab ich auch Fußball gespielt. Lass uns nach draußen auf den Turnierplatz gehen und ein bisschen trainieren. Ich garantiere dir, dass du bettreif sein wirst, wenn wir fertig sind.«
    »Jetzt? Mitten in der Nacht?«
    »Warum nicht? Hast du was Besseres zu tun? Zieh deine Schuhe an und komm mit.«
    Mit vor Aufregung leuchtenden Augen schlug Michael die Decke zurück. »Turnierplatz? Wo ist der denn?«
    »Hinter dem Schloss, oberhalb der Steilküste. Meine Vorfahren stammen aus den Highlands, und dort auf diesem Platz haben sie in den alten Zeiten Wettkämpfe ausgefochten. Der Boden ist eben, und einen Ball treibe ich schon irgendwo auf.«
    »Und was ist, wenn ich den Ball über die Klippe ins Meer trete?«
    MacDuff war schon an der Tür. »Dann werfe ich dich hinterher, was sonst?«
     
    Nate Kelly sah wirklich ein bisschen aus wie Fred Astaire, dachte Sophie, als sie ihn auf sich zukommen sah. Aber sein Gang war weniger rhythmisch und zugleich wesentlich entschlossener.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte er zu Royd, als er in Hörweite war. »Wenn der Strom ausfällt, müssen wir im Gebäude sein, und zwar in der Nähe des Personalbüros.« Er schaute Sophie an. »Sophie Dunston?«
    »Ja.«
    »Erfreut, Sie kennenzulernen. Bleiben Sie in meiner Nähe und tun Sie, was ich Ihnen sage, dann haben wir eine Chance, da lebend wieder rauszukommen.« Er machte kehrt und ging in Richtung Fabrik. »Kommen Sie mit, Royd?«
    »Nein, ich bleibe draußen im Verladehof, für den Fall, dass irgendwas schiefgeht und Sie Hilfe brauchen.«
    »Solange es keinen Strom gibt, haben wir kein Problem. Um diese Uhrzeit ist niemand in der Personalabteilung.«
    »Berühmte letzte Worte. Nach meiner Erfahrung kann man sich in solchen Situationen auf nichts verlassen.« Dann wandte er sich an Sophie. »Das ist Ihre letzte Chance. Überlassen Sie Kelly diese Aktion.«
    »Soll ich mir etwa die Chance entgehen lassen, die CD mit den Formeln an mich zu bringen? Wenn er erst sämtliche CDs und Papiere in dem Safe durchgehen muss, wird er noch in dem Büro sein, wenn das Licht wieder angeht. Ich dagegen kann mit einem Blick feststellen, ob die CD dort ist.«
    »Stimmt«, sagte Kelly. »Aber womöglich schaffen Sie es nicht, aus dem Gebäude zum Verladehof zu gelangen, ehe das Licht wieder angeht. Nachdem Sie den Safe durchsucht haben, werden Sie auf sich selbst gestellt sein, denn ich muss zurück in den Videoüberwachungsraum und so tun, als wäre ich die ganze Zeit dort gewesen.« Er schaute zu Royd hinüber. »Sofern Sie von mir nicht verlangen, die Lady wieder bei Ihnen abzuliefern. Das wär ziemlich riskant.«
    »Nein«, antwortete Royd knapp. »Das ist ihre Entscheidung. Ich will auf keinen Fall, dass Sie sich unnötig in Gefahr bringen und ich Sie am Ende noch hier verliere. Falls es Probleme gibt, hole ich sie selbst da raus.«
    »Kommt überhaupt nicht in Frage«, fauchte Sophie. »Niemand geht meinetwegen ein Risiko ein. Sie beide erledigen Ihre Aufgabe und ich meine. Ich komme da schon alleine raus –« Sie brach ab. Sie hatten den Hügelkamm erreicht und blickten auf die Anlage hinunter. Die zweistöckige Fabrik war von einem Maschendrahtzaun umgeben, und alle Fenster waren erleuchtet. Im Verladehof standen drei große Lastwagen, die gerade von mehreren Männern beladen wurden. Sophie versuchte, sich den kleinen Schauer, der ihr über den Rücken lief, nicht anmerken zu lassen. »Wie kommen wir an diesen Männern vorbei?«
    »Wir gehen durch den Kellereingang auf der anderen Seite des Gebäudes, da laufen wesentlich weniger Leute rum. Es gibt dort nur einen Wachmann, und der steht gewöhnlich an der Ecke und sieht zu, wie die Wagen beladen werden«, sagte Kelly. »Beim Rausgehen hab ich die Kellertür und das südliche Tor unverschlossen gelassen.« Er schlitterte und stolperte den Hügel hinunter. »Alles, was im Keller gelagert war, ist bereits abtransportiert worden, es besteht also wenig Aussicht, dass wir dem Wachmann in die Arme laufen. Im Keller gehen wir nach links und über die Nottreppe hoch in den ersten Stock. Dann

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