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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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erlitten und irrt mit Wahnsinnsschmerzen durch die Gegend. Schließlich ist sie immer noch nicht aufgetaucht. Ich muss vielleicht Privatdetektive anheuern, und das wird eine Menge Geld kosten.« Jetzt war er in seinem Element. »Sie ahnen gar nicht, was für einen Ärger ich Ihnen bereiten kann. Bis zum Wochenende wird jeder einzelne Hausbesitzer in der Straße eine Schadensersatzklage eingereicht haben. Es wäre wesentlich besser für Sie, sich mit mir zu einigen und dafür zu sorgen, dass ich den Mund halte.«
    »Meine Vorgesetzten sind ganz Ihrer Meinung.« Simpson lächelte. »Sie haben mich nur gebeten, ein bisschen mit Ihnen zu feilschen, und ich habe denen gesagt, das ist zwecklos.« Er schürzte die Lippen. »Aber ich bin nicht befugt, über eine Summe von der Höhe, wie Sie sie verlangen, zu verhandeln. Wenn Sie nichts dagegen haben – Ein Vertreter der Firma, der die entsprechende Vollmacht hat, ist bereits unterwegs hierher.«
    »Wer?«
    »George Londrum.«
    »Der städtische Beauftragte für die Versorgungsbetriebe?« Edmunds pfiff durch die Zähne. »Ich habe gehört, er hätte alle seine Aktien abgestoßen, als er den Posten übernommen hat.«
    »Das bedeutet nicht, dass er nicht daran interessiert ist, dafür zu sorgen, dass die Gaswerke ein profitables Unternehmen bleiben. Er wird den Posten nur noch zwei Jahre lang innehaben, bis dahin möchte er für ein angenehmes Leben im Ruhestand vorgesorgt haben.«
    »Das wird nicht der Fall sein, wenn vorher die Schadensersatzklagen das Unternehmen in den Ruin treiben.«
    »Soll ich ihn also anrufen und ihm sagen, dass Sie ihn erwarten? Er wartet an einer Tankstelle einige Kilometer von hier entfernt.«
    Edmunds überlegte. Warum nicht? Londrum war Politiker, und mit Politikern wusste er umzugehen. Und das Wissen, dass Londrum trotz seines politischen Amtes immer noch mit den Gaswerken verbandelt war, würde sich bei den Verhandlungen als äußerst nützliche Waffe erweisen. »Unbedingt. Sagen Sie ihm, er soll kommen. Ich werde den korrupten Mistkerl nach Strich und Faden ausnehmen.«
    Simpson lächelte. »Sehr blumig ausgedrückt.« Er tippte eine Nummer in sein Handy. »Mr Edmunds sagt, er würde gern mit Ihnen verhandeln.« Er schaltete das Handy ab. »Dann mache ich jetzt, dass ich verschwinde. Ich nehme an, dass Sie beide bei Ihrem Zusammentreffen nicht scharf auf einen Zeugen sind. Mr Londrum wird in wenigen Minuten hier sein. Sie wissen doch, wie er aussieht?«
    »Selbstverständlich.« Simpson fuhr davon, und Edmunds schaute ihm nach. Der Mann hatte recht, er wollte keinen Zeugen. Allerdings verfluchte Edmunds sich jetzt dafür, dass er sich nicht getraut hatte, ein verstecktes Aufnahmegerät mitzubringen, um das Gespräch aufzuzeichnen. Er hatte ja keine Ahnung gehabt, dass der städtische Beauftragte noch mit den Gaswerken liiert war.
    Simpson verlangsamte das Tempo, als er in der Kurve an einem eleganten Lincoln vorbeifuhr, hob die Hand zum Gruß und gab wieder Gas.
    Ein Lincoln Town Car. Typisch, dass Londrum einen teuren Luxusschlitten fuhr. Wahrscheinlich wollte er Edmunds beeindrucken und einschüchtern. Aber da musste er schon früher aufstehen.
    Edmunds wappnete sich, als er den Wagen auf sich zukommen sah.
     
    »Verflixt.« Jock warf seine Karten auf den Tisch, als der Monitor in der Bibliothek piepte. »Michael.« Er sprang auf. »Eigentlich hätte ich damit rechnen müssen. Wir können von Glück reden, dass es nicht schon letzte Nacht passiert ist.«
    »Setz dich.« MacDuff stand auf und ging zur Tür. »Ich kümmere mich um ihn.«
    »Ich bin für ihn verantwortlich. Ich hab Sophie versprochen – Er kennt Sie ja nicht mal.«
    »Dann wird er mich eben kennenlernen.« MacDuff lächelte Jock über die Schulter hinweg zu. »Vertrau mir. Ich habe mich um dich gekümmert, als du dich damals wie ein Wahnsinniger aufgeführt hast. Ich komme auch mit diesem Jungen zurande.«
    »Aber warum wollen Sie das übernehmen?« Jock war ihm in die Diele gefolgt. »Ich bin doch für ihn –«
    »Ich habe Michael in meinem Haus aufgenommen.« MacDuff nahm zwei Stufen auf einmal, als er die Treppe hocheilte. »Es wird allmählich Zeit, dass ich ihn kennenlerne.«
    »Weil er jetzt zur Familie gehört«, sagte Jock leise.
    »Noch nicht. So schnell geht das nicht. Aber du hast ihn ins Herz geschlossen, und das macht es schwierig für mich.« Er lief den Flur hinunter. »Bleib unten, es sei denn, ich rufe dich. Ich schaffe das schon, Jock.« Als er die Tür zu

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