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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Madam.«
    »Tja, dann.« Eve tätschelte Peabody die Schulter. Drückte etwas fester zu, sah, wie alle Farbe aus dem Gesicht von ihrer Assistentin wich, und hörte ein schockiertes, schmerzerfülltes Oh. »Und wie fühlen Sie sich jetzt?«
    »Ich …«
    »Nach wie vor total fit?« Sie betrachtete die Schweißperlen auf Peabodys Stirn. »Immer noch voll einsatzfähig?«
    »Ich …«
    »Setzen Sie sich hin, und halten Sie den Mund.«
    »Zu Befehl, Madam.«
    Eve drückte ihre Assistentin sanft nach unten und schon gaben deren Beine nach. Sie hatte keine Ahnung, ob sie selbst den Kopf zwischen die Knie hatte sinken lassen oder ob das Eves Werk gewesen war, doch sie war auf alle Fälle dankbar.
    »Sie bleiben hier im Überwachungsfahrzeug und assistieren McNab. Haben Sie damit ein Problem, Detective?«, wandte sich Eve an Ian.
    »Nein. Nein, Madam, Lieutenant.« Er tätschelte Peabody den Rücken. »Alles in Ordnung, Schatz?«
    »Und keine Turtelei.« Eve raufte sich missmutig die Haare. »Bei einem offiziellen Einsatz wird gefälligst nicht geturtelt, klar? Wenn Sie beide so weitermachen, werde ich dafür sorgen, dass man einen von Ihnen beiden morgen nach Queens versetzt.«
    Sie machte kehrt und sank neben Feeney auf einen freien Stuhl. »Wie sieht’s aus?«
    »Langsam treffen die ersten Leute ein. Aber es ist noch ziemlich ruhig.« Flüsternd fuhr er fort: »Das hast du wirklich gut gemacht. Sie ist noch nicht wieder völlig auf dem Damm. Aber sie ist ehrlich zäh.«
    »Es wird andere Einsätze für sie geben«, stimmte Eve ihm zu und blickte auf den Bildschirm. »Es gibt immer neue Einsätze.«
    Die Kirche war ein kleines, bescheidenes Gebäude, das vielleicht früher einmal weiß gewesen war. Inzwischen war es grau, mit einem schlichten schwarzen Kreuz. Es hatte keinen Kirchturm und nur eine Hand voll kleine Fenster, durch die nicht allzu viel zu erkennen war.
    Trotzdem wusste Eve, wie das Innere der Kirche aussah. Sie hatte sich den Grundriss und die Aufnahmen von Baxter genauestens eingeprägt. Er hatte sich als Penner verkleidet und sich auf diese Weise Zugang, wenn auch nicht zum Keller des Gebäudes, so doch zumindest zum Erdgeschoss verschafft.
    Und hatte, während er durch das Kirchenschiff getaumelt war, sogar noch zehn Dollar von dem Priester in die Hand gedrückt bekommen, von dem er letztlich wieder an die frische Luft befördert worden war.
    Es gab auf jeder Seite fünfundzwanzig Bänke und vorne in der Mitte ein bescheidenes Podest. Zwei Türen gingen von dem Hauptraum ab, und Baxter hatte es geschafft, eine davon angeblich stolpernd aufzustoßen und eine schnelle Aufnahme von dem Büro zu machen, bevor der Priester angestürzt gekommen war.
    Die Einrichtung dieses Büros war hochmodern und lag preislich deutlich über dem, was sich eine kleine Kirche leisten konnte.
    Es gab drei Außentüren. Eine vorn, eine Richtung Osten und eine an der Rückwand, durch die man in den Keller kam.
    Alle Türen wurden überwacht. Wenn sie losschlagen würden, dachte Eve, würden sie das Gebäude wie die Saturnringe umrunden.
    »Jetzt wird das Geplauder etwas lebhafter«, informierte Feeney sie.
    Eve schob sich einen Knopf ins Ohr und hörte zu.
    Die Unterhaltungen der Männer drehten sich um Sport. Was war nur mit den Yankees los? Frauen tauschten Kochrezepte aus, sprachen über ihre Kinder, und jemand erwähnte einen Ausverkauf bei Barney’s.
    »Meine Güte.« Feeney schüttelte den Kopf. »Klingt wie auf einem verdammten Elternabend.«
    »Einem was?«
    »Einem Elternabend in der Schule. Was sollen das für Terroristen sein?«
    »Ganz normale Leute«, antwortete Eve. »Genau das macht sie so gefährlich. Überwiegend Durchschnittstypen, die die Straßen sauber kriegen wollen. Ich habe einmal ein Video mit Roarke angesehen. Irgendeinen alten Western. Eine Stadt wurde von irgendeiner Bande in Angst und Schrecken versetzt, und der Sheriff konnte nichts dagegen tun. Also haben sich die Bürger zusammengeschlossen, Geld gesammelt und dafür diese Bande von Revolvermännern angeheuert - ein wirklich tolles Wort, findest du nicht auch? Revolvermann.«
    Sie lächelte verzückt und nahm sich dann eine Hand voll der kandierten Mandeln, die Feeney stets bei sich trug. »Also, sie haben diese Typen angeheuert, um die anderen Typen loszuwerden. Und das hat geklappt. Nur, dass die Revolvermänner plötzlich zu dem Schluss gekommen sind, dass es ihnen in der Stadt gefällt, und sie deshalb noch eine Zeit lang bleiben und

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