Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
schließlich hatten sie es so abgemacht.
    »Wir könnten ja noch etwas damit warten«, meinte Feeney, als sie alle im provisorischen Labor versammelt waren und Roarke die Diskette mit dem Filter in den Händen hielt. »Wir könnten doch -«
    »Seien Sie keine solche Glucke«, bat Roarke in mildem Ton.
    »Mein Leben wird keinen Pfifferling mehr wert sein, falls Ihnen was passiert, während Sie in meiner Obhut sind.«
    »Sagen Sie sich einfach, dass es mir, wenn die Münze anders gelandet wäre, genauso gehen würde. Sie würde mich mit Haut und Haaren fressen, wenn ich nicht verhindern würde, dass Ihnen was passiert.«
    »Noch mal zu der Münze …« Feeney hatte nichts Verdächtigtes bemerkt, als Roarke das Geldstück in die Luft geworfen hatte, aber bei ihm konnte man nie wirklich sicher sein. »Warum spielen wir nicht noch mal und lassen diesmal Baxter werfen?«
    »Ich könnte diesen Vorschlag so verstehen, dass Sie mich des Betrugs bezichtigen - obwohl Sie sich die Münze vorher angesehen und sich freiwillig für Kopf entschieden haben. Doch aufgrund unserer langen Freundschaft werte ich ihn wohl besser lediglich als Ausdruck Ihrer Sorge. Aber es sieht nun mal so aus, als hätte ich gewonnen, und es gibt keinen Iren, der nach einer verlorenen Wette feilscht.«
    »Lassen Sie vor allem mich bitte aus dem Spiel.« Baxter behielt die Hände vorsichtshalber in den Taschen. »Egal, wer sich die Kiste ansieht - Dallas wird auf alle Fälle sauer sein.
    Also fangen wir besser an, bevor sie die Gelegenheit bekommt, uns die Eier abzureißen oder sonst was Schreckliches zu tun.«
    »Wenn wir den Virus finden, können wir unsere Eier sicher behalten.« Jamie schwebte im siebten Himmel. Schließlich stand er nicht nur im Begriff, etwas Obergefährliches zu tun, sondern er stand lässig hier herum und quatschte wie ein Alter mit erfahrenen Cops.
    »Die infizierte Kiste ist eine lahme Schnecke, und das Filterprogramm ist ungemein komplex. Es wird also mindestens anderthalb Minuten dauern, bis der Schild runtergeladen ist«, sagte er zu Roarke. »Falls Sie mit der Diagnose anfangen, während Sie den Schutzschild laden, würden Sie -«
    »Jamie, hast du womöglich den Eindruck, dass ich ein Anfänger auf dem Gebiet der Elektronik bin?«
    »Nein, aber während das Diagnoseprogramm läuft, könnten Sie die Ergebnisse gleichzeitig -«
    »Verschwinde.«
    »Ja, aber -«
    »Jamie, Junge.« Feeney legte eine Hand auf seine Schulter. »Wir werden ihn von außen überwachen. Also laber ihn einfach von dort aus weiter voll. Zehn Minuten«, sagte er zu Roarke. »Keine Sekunde länger.«
    »Ich werde eine Zeitsequenz durchlaufen.«
    »Nein, zehn Minuten, keine Sekunde mehr.« Er machte ein entschlossenes Gesicht.
    »Ich will, dass Sie mir das versprechen.«
    »Also gut. Versprochen.«
    Halbwegs zufrieden nickte Feeney. »Falls die medizinischen Geräte irgendetwas zeigen, was beunruhigend sein könnte, fahren Sie die Kiste auf der Stelle runter.«
    »Falls Sie denken, ich wäre bereit, mein Hirn gerne aus den Ohren quellen zu lassen, kann ich Ihnen versichern, dass das nicht der Fall ist.« Dann grinste er. »Aber falls so etwas passieren sollte, habe ich zumindest die befriedigende Gewissheit, dass Eve euch alle auf direktem Weg zu mir in die Hölle schicken wird.«
    »Mit mir wird sie doch bestimmt Nachsicht üben«, warf McNab mit einem etwas gezwungenen Lächeln ein. »Schließlich bin ich behindert.«
    »Darauf würde ich mich an Ihrer Stelle nicht verlassen. So, und wenn ihr jetzt endlich von hier verschwinden würdet, könnten wir beginnen, bevor wir alle alt und grau sind.«
    »Sie warten schön brav ab, bis Sie von mir das Startsignal erhalten. Ich will erst noch gucken, wie Ihre medizinischen Werte sind.« In der Tür blieb Feeney noch mal stehen und drehte sich kurz um. »Slainte.«
    »Das können Sie nachher noch einmal sagen, dann lade ich Sie nämlich erst mal auf ein Guinness ein.«
    Als die anderen endlich den Raum verlassen hatten, schloss Roarke hinter ihnen ab. Er wollte nicht, dass irgendwer in Panik geriet und eventuell noch mal hereingelaufen kam.
    Dann knöpfte er sein Hemd auf und klebte sich die Sensoren der Überwachungsapparate auf die Brust.
    Hast du eigentlich total den Verstand verloren?, fragte er sich währenddessen. Als wäre es nicht bereits schlimm genug, dass du für die Bullen arbeitest, setzt du jetzt auch noch deinen Verstand für sie aufs Spiel.
    Das Leben war manchmal wirklich äußerst seltsam.
    Aber

Weitere Kostenlose Bücher