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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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»Stopp! Davon will ich nichts hören. Also, welche Seite?«
    »Fenster. Ich bin nicht gerne … eingesperrt.«
    »Abgemacht. Ich bin mehr ein Wandtyp, das gibt mir Sicherheit.«
    Jack hob die Augenbrauen. »Wirklich? So wie du Motorrad fährst, hätte ich dich eher für eine Draufgängerin gehalten.«
    Lachend schüttelte Lissa ihre Bettdecke aus. »Auf der Maschine will ich ja auch nicht schlafen, sondern etwas erleben.« Verwundert blickte sie Jack an, als er ein unterdrücktes Geräusch von sich gab. »Was ist?«
    »Nichts.«
    »Deshalb siehst du auch so aus, als hättest du gerade deine Zunge verschluckt.«
    Langsam kam Jack auf sie zu und beugte sich zu ihr herunter, bis sein Gesicht fast ihres berührte. Seine Hand stützte er neben ihrem Kopf ab, sodass sie zwischen seinem heißen Körper und der Wand gefangen war. »Auch in Betten kann man etwas erleben.« Seine leise Stimme klang rau.
    Lissa erstarrte für einen Moment, dann benetzte sie ihre plötzlich trockenen Lippen. »Ob nun Bett, Motorrad, Boden oder Dusche …« Sie brach ab, als Jack auf einmal an ihr vorbei zur Tür ging. »Wo willst du hin?«
    »Frische Luft schnappen.« Er nahm die Schlüsselkarte vom Tisch und steckte sie in seine Hosentasche. »Warte nicht auf mich.«
    Natürlich wartete Lissa trotzdem eine Weile, aber irgendwann war sie so müde, dass sie die Augen nicht länger offen halten konnte. Sie schlief tief und traumlos, bis das Quietschen der Bettfedern sie weckte. Verwirrt blinzelte sie in die Dunkelheit. Nur langsam kehrte die Erinnerung zurück, wo sie war. Allerdings erklärte das nicht, warum
ihre
Matratze sich langsam zur Seite neigte, als hätte sich jemand daraufgesetzt.
    »Jack?«
    Ein undeutliches Murmeln, dann ertönte Jacks Stimme dicht neben ihrem Ohr. »Bist du wach?«
    »Jetzt ja. Was genau tust du hier, in meinem Bett?«
    Sie spürte, wie er sich langsam von ihr fortbewegte, die Matratze zitterte ein letztes Mal, dann war sie wieder allein. »Ich wollte nur nachsehen, ob du noch da bist.«
    »Du hättest nur das Licht anschalten müssen.«
    »Ich wollte dich nicht wecken.«
    Lissa verdrehte die Augen. Männer und Logik. Wie kam es nur, dass das nie klappte? Sie stützte sich auf ihren Ellbogen und beugte sich zum Nachttisch hinüber. Irgendwo musste hier der Schalter … Ah, da war er ja.
    »Das würde ich nicht …« Die Lampe flammte auf und tauchte den Raum in warmes Licht. »… machen.« Jacks Warnung kam zu spät.
    Lissa riss die Augen auf, als sie sah, dass Jack nur mit einem knappen Slip bekleidet einen Meter von ihr entfernt auf seiner Bettkante saß. Als ihr schockierter Blick über seinen Körper glitt, zuckte er mit den Schultern.
    »Ich habe versucht, dich zu warnen.«
    »Das ist … schon in … Ordnung.« Lissa hatte Schwierigkeiten zu schlucken. Angezogen war dieser Mann schon eine Augenweide, aber so ganz – oder fast – ohne, war er einfach phänomenal. Die Muskeln in Oberkörper und Armen waren klar modelliert, die langen Beine ebenso muskulös. Die schmale Hüfte wurde durch den schwarzen Slip noch betont. Kein Wunder, dass ihre Augen immer wieder dorthin wanderten. Sie riss den Blick erst los, als Jack sich laut räusperte.
    »Hast du genug gesehen?«
    »Für den Moment – ja.«
    »Dann solltest du vielleicht das Licht wieder ausmachen.«
    »Vermutlich.« Lissa gönnte sich einen letzten genüsslichen Blick, dann hob sie den Kopf. »Du hättest dich natürlich auch bedecken können.«
    Jack grinste. »Vermutlich.«
    Hastig beugte sie sich vor und löschte das Licht. Einen Moment lang herrschte tiefe Stille, dann raschelte Jacks Bettzeug, die Bettfedern quietschten, während er eine bequeme Stellung suchte. Schließlich ließen die Bewegungen nach, ein tiefer Seufzer wehte aus dem Nachbarbett zu ihr herüber. Lächelnd drehte sich Lissa auf die Seite, sodass sie mit dem Gesicht zu dem geheimnisvollen Fremden lag, den sie das erste Mal auf einer alten, staubigen Straße gesehen hatte. Das war erst heute Morgen gewesen und jetzt teilte sie sich sogar ein Motelzimmer mit ihm. Sie musste eindeutig verrückt geworden sein. Jedenfalls war das Erins Erklärung gewesen, als Lissa ihre Freundin angerufen hatte, um ihr zu erzählen, was passiert war.
    War es verrückt, als allein reisende Frau einen fremden Mann mitzunehmen? Sicherlich. War es sinnvoll, Zeit und Geld zu opfern, um seinem verschwundenen Truck hinterherzufahren? Natürlich nicht. War es irrsinnig, ihm anzubieten, im gleichen Zimmer, nur

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